Lustvoll: mit allen Sinnen genießen. Sommerreihe Teil 11: Erfüllung.

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Gefühlt.

Unsere Sinne erlauben uns, zu fühlen: uns, unsere Umgebung, unsere Mitmenschen. Wir haben in den letzten Wochen schrittweise erlebt, wie unsere Sinne uns beschenken. Ich hoffe, es ist Ihnen gelungen, sich mehr und mehr dem Leben in seiner Fülle zu nähern. Wir fühlen die Welt, die uns umgibt, und das, was diese Eindrücke von außen mit uns innen drinnen machen. Wir werden beschenkt vom Leben und nehmen diese Geschenke mit Hilfe unserer Sinne und Gefühle wahr. So kann unser Leben voll werden.

Gefüllt.

Die Wahrnehmungen, die wir mit unseren Sinnen machen, können uns mit Lust, mit Freude, mit Wachsamkeit, mit Schmerz, mit Trauer … erfüllen. Das Leben hat viele Überraschungen für uns bereit, nicht alle sind freudvoll, aber auch lange nicht alle leidvoll. Das Leben in Fülle zu erleben bedeutet, sich auf alles einzulassen, was das Leben bietet: Höhen und Tiefen, Schmerz und Freude, Geburten und Todesfälle, Liebe und Abschied. Nur wer das Leid kennt, weiß auch die Freude zu schätzen, nur wenn man Gutes erlebt hat, kann man das Schwere durchstehen. Das Leben in seiner Fülle zu spüren erfüllt uns ganz.

i-beg-your-pardon-927751_1280Beschenkt.

Alles anzunehmen, was das Leben für uns bereit hält, in seinen dunklen und hellen Seiten, ist keine einfache Übung. Oft haben wir Vor-Stellungen vom Leben: wir stellen etwas Gewünschtes vor das, was wirklich ist. Es ist schon in Ordnung, gewisse Erwartungen zu haben, das ist sehr menschlich. Die Frage ist nur, wie sehr wir uns dagegen wehren, wenn es doch anders kommt als wir uns gewünscht haben. Anzunehmen, was IST statt darüber zu klagen, was unserer Meinung nach sein SOLLTE, das macht das Leben leichter. Und wenn wir erkennen, dass alles, was wir erleben, ein Geschenk ist (auch wenn es manchmal etwas unschön verpackt ist), dann sind wir schon ziemlich weise!

Geliebt.

Wer Liebe erfahren will, muss sich beschenken lassen. Für viele Menschen ist das allerdings gar nicht leicht, für sie ist es einfacher, selbst zu schenken als Geschenke zu bekommen. Denn dann muss man sich bedanken, steht in jemandes Schuld, muss man sich ein Gegengeschenk ausdenken (der übliche Weihnachtsstress eben). Sich lieben zu lassen ist meiner Meinung nach ein Akt von Mut und Demut: Ich lasse mich von dir ansehen in meinem So-Sein, ich öffne mich dir, ich zeige mich dir nackt – in meiner Schönheit und meiner Verletzbarkeit. Und ich erlaube dir, mich zu berühren.  Nur wenn ich mich berühren lasse, kann ich gestreichelt werden, kann meine PartnerIn mir ihre/seine Liebe auch körperlich zeigen, kann ich diese Art von Lust empfinden. Das ist riskant, denn jede Berührung könnte auch grob sein, verletzend, schmerzhaft. Mut also, weil es gefährlich ist und Demut, weil ich mich beschenken lassen darf.

love-1010915_1280Erfüllt.

Wenn wir gut gefüllt sind, unsere Bedürfnisse befriedigt und unser Hunger nach Liebe gestillt ist, sind wir in der Lage, über uns selbst hinaus zu wachsen. Dann, und auf Dauer nur dann, ist es möglich, sich für Andere einzusetzen: in einer Beziehung, in einer Gruppe, einer Aufgabe, für die Welt. Wenn wir satt sind, sind wir in der Lage, aus dieser Fülle heraus großzügig auszuteilen. Wer (emotional oder energiemäßig) hungrig ist, kann  aus Angst, selbst zu verhungern, nicht teilen. Wer aber satt ist, kann aus der eigenen Fülle nicht nur selbst genug Kraft bekommen sondern auch aus dieser austeilen. Wer lustvoll lebt, kann Freude verbreiten, wer sich geliebt weiß, wird zur Liebe fähig sein. Wessen Leben erfüllt ist, der kann die Aufgaben, die das Leben an ihn stellt, gut erfüllen – und das wiederum erfüllt das Leben mit Sinn.

Ich nehme mir von überall her, so viel ich brauche – und wenn ich satt bin, teile ich das mit denen, die etwas davon brauchen können!

Ich liebe diesen Satz, denn er sagt: mir steht alles zu, was ich brauche. Das ist weit mehr als nur Geld (wenn auch das nicht unwichtig ist!): Sonne, Erholung, Musik, Bücher, FreundInnen, Liebe, Lachen, Sinn, Freude, Lust mit allen Sinnen.

Gönnen Sie sich diese Woche noch einmal mit allen Sinnen zu leben, mit allen Möglichkeiten Lust zu spüren – gehen Sie noch einmal durch, was Ihnen in den letzten Wochen am meisten zugesagt hat, probieren Sie, was Sie ausgelassen haben – nehmen Sich sich von überall her so viel Lust und so viele gute Erfahrungen, wie Sie bekommen können! Und dann spüren Sie, wie Sie in der Lage sind, diese Erfahrungen auch zu teilen, Freude, Lust und Liebe zu verschenken!

 

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