Maria Theresia: Vom guten Umgang mit (inneren) Kindern.

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„Ich habe versucht, mit meinem „inneren Kind“ oder meinem jüngeren Ich in Kontakt zu kommen, aber es ist mir nicht so gut gelungen. Ich weiß nicht genau, wie das gehen soll.“

Wollen wir es jetzt gemeinsam einmal versuchen?

„Ja, das könnte eine gute Idee sein.“

Wo ist denn dieses Kind, wenn Sie an es denken? Ich welcher Situation wäre es, wenn Sie die Augen zumachen und sich auf die Suche danach machen würden?

„Es wäre in einer Art Besenkammerl, unter der Stiege. Wie bei Harry Potter. (Lächelt). Und da drinnen ist es dunkel. Es ist keine Einrichtung drinnen und es ist dunkel.“

Warum ist die da drinnen? Harry Potter musste dort leben, ist Ihr inneres Kind auch dazu gezwungen? Und wie hätte dieses Kind gerne, dass Sie sich, als Erwachsene, ihm nähern?

hands-1926414_640„Nein, sie ist dort, weil sie sich fürchtet. Dort drinnen ist sie sicher. Und sie will gerne, dass ich die Türe sehr langsam aufmache. Ich habe eine Kerze mit und setze mich ihr gegenüber auf den Fußboden. Ich würde sie gerne in die Arme nehmen, aber sie mag das nicht. Noch nicht jedenfalls.“

Gut. Wenn dieses Kind sich fürchtet, dann muss man sehr, sehr behutsam mit ihr sein. Schließlich ist die schon viele Jahre in dieser Kammer, da geht alles nur sehr langsam. Sie machen das sehr gut und vorsichtig. Vielleicht haben Sie irgendein Geschenk für die Kleine mit, das sie freuen könnte?

„Ja, ich habe tatsächlich etwas mit. Eine Katze. Eine große Katze. Eigentlich ist es ein Löwe. Ja, ein Löwe. Mit einer großen, kuscheligen Mähne. Er passt auf die Kleine auf, das ist schön. Jetzt  hat sie sogar den Mut, das Kammerl zu verlassen und in das Haus hinaus zu gehen. Sie spielt im Wohnzimmer und legt sich zum Kachelofen. Das ist gut.“

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Ich habe hier natürlich die Kurzfassung dieser Sitzung wiedergegeben, aber so hat sich die Situation am Ende der Stunde gezeigt: das Kind liegt auf der Ofenbank, der Löwe zum Schutz neben ihr, und die Erwachsene konnte sich zufrieden erst einmal wieder von den beiden verabschieden, immer im Wissen, dass sie jederzeit wieder zurückkommen kann.

(Das ist, nebenbei bemerkt, die Art von Hypnotherapie, die ich am häufigsten mache: einfach im Gespräch mit den Bildern arbeiten, die sich anbieten, ohne große Einleitung oder Drumherum. Meiner Erfahrung nach ist das am Leichtesten, weil wir sowieso gerne in Bildern und Metaphern denken.)

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