Archive for Mai 2021

Ein gutes Jahr: Lernen 2021

31. Mai 2021

Ja, zum Thema Lernen gäbe es viel zu sagen, gerade in Bezug zu dem vergangenen Jahr, in Bezug zum Home-Schooling, in Verbindung mit der Sehnsucht von Kindern, Jugendlichen und Eltern nach der guten alten Schule, in die man gehen kann! Wer hätte gedacht, dass sie so sehr fehlen würde?

Oder ich könnte über das lebenslange Lernen schreiben, die Wichtigkeit, sich immer weiterzubilden, fortzubilden. Wie wichtig es ist, neugierig zu bleiben auf all das, was ständig entwickelt, erforscht und entdeckt wird. Das wäre auch ein lohnendes Thema, zu dem mir spontan viel einfällt.

Aber ich möchte heute nur eine Frage stellen:

Was haben Sie im vergangenen Jahr, durch die Pandemie, den Lockdown, die Kurzarbeit, Home-Office, das Home-Schooling, die Teststrassen, die Impfkampagnen … gelernt?

Bitte nehmen Sie sich ein paar Augenblicke Zeit – jetzt sofort, bevor Sie weiterlesen oder jedenfalls, bevor Sie weiterklicken – und denken Sie darüber nach.

Es gibt keine falschen oder richtigen Antworten, es gibt nur IHRE.

Was haben Sie gelernt in dieser Zeit?

(Nein, lesen Sie nicht weiter, bevor Sie diese Frage beantwortet haben! Ich weiß die Antwort für Sie sicher nicht!)

Nehmen Sie sich diese Zeit – wir verschwenden so viel, dass es auf diese paar Minuten sicher nicht ankommt – so viel Zeit haben Sie, und zwar genau: JETZT!

Was haben Sie gelernt, im Guten oder Schwierigen? Was wollen Sie behalten, was (wieder) ablegen?

Was hat Sie überrascht, womit haben Sie nicht gerechnet?

Haben Sie eine gute Woche!

Ein gutes Jahr: Hoffnung 2021

25. Mai 2021

Hoffnung ist heuer nicht ganz leicht, das gebe ich zu: die Pandemie scheint nicht locker lassen zu wollen, der Frühling will nicht so richtig in Gang kommen, alles scheint so träge zu gehen.

Da kann man schon einmal die Hoffnung verlieren.

Aber die Alternative ist auch nicht besser, denn das wäre Resignation, Depression oder – gut österreichisch – Raunzen über das Böse in der Welt. Das alles ist zwar verständlich, aber hilfreich für die Seele ist es nicht.

Was aber, wenn diese Gefühle eineN überkommen? Wie kann man damit umgehen, wie kann man wieder zu Optimismus, Freude und Hoffnung gelangen?

Also zuerst einmal: mit Geduld. Wir müssen warten, das haben wir schon lange verlernt. Wir wollen alles und sofort.

Dieses Jahr könnte uns Geduld lehren: es geht nicht alles so schnell, wie wir es gerne hätten. Das Leben lässt sich keine Vorschriften machen, wir lernen besser, ein bisschen demütiger zu sein und nicht alles zu jeder Zeit zur Verfügung zu haben.

Dann: Gemeinschaft. Wenn eineR alleine gerade traurig oder verzweifelt ist, dann gibt es ja noch die anderen. Irgendjemand ist immer in Reichweite, die/der gerade besser drauf ist, der/die uns Mut machen kann.

Das ist das Gute an FreundInnen, Familie, auch virtuellen Bekanntschaften: sie sind da, um uns zu tragen, wenn wir einmal nicht mehr können. Dafür sind wir dann auch bereit, selbst austeilen, wenn wir etwas mehr Mut, Hoffnung oder Freude haben.

Und vor allem: Humor. Lachen stärkt das Immunsystem, vertreibt schlechte Gedanken und Gefühle. Dazu muss man nicht einmal wirklich lustig sein, es geht auch ohne. Probieren Sie einmal aus, beim Autofahren ständig die Mundwinkel nach oben gezogen zu haben! Ich mache das schon seit einiger Zeit, mit dem Effekt, dass ich tatsächlich freundlicher Auto fahre, rücksichtsvoller bin und öfter einmal jemandem die Vorfahrt lasse.

Auf jeden Fall ist es sehr viel angenehmer, immer wieder zu lachen, es tut einfach gut! Und es tut auch Ihrer Umgebung gut, wenn Sie gemeinsam Spaß haben – und das geht immer irgendwie!

Wenn Sie also gerade hoffnungsvoll sind: teilen Sie es aus!

Wenn es Ihnen gerade schwer fällt, die Hoffnung zu halten: bleiben Sie nicht alleine, harren Sie aus, und nehmen Sie sich selbst, die Welt im Ganzen und die Pandemie im Speziellen nicht allzu ernst.

Irgendwann ist immer Sommer, ist es immer warm und Badewetter, irgendwann ist der ganze Spuk vorbei – geben wir die Hoffnung nicht auf!

Am Ende ist alles gut. Wenn es noch nicht gut ist, ist offenbar noch nicht das Ende.

Ein gutes Jahr: Inspiration 2021

17. Mai 2021

Inspiration bedeutet: Begeisterung. Das kann uns ereilen, wenn wir an die kommende Öffnung denken: endlich wieder in einem Restaurant sitzen und frisch gekochtes Essen verspeisen, endlich wieder ins Kaffeehaus gehen können, all das sind Dinge, die wir sehr vermisst haben. An Veranstaltungen teilnehmen, ins Kino gehen, ins Konzert – wie fein wird es, das wieder tun zu können! Das wird sich wie ein Fest anfühlen.

Aber es ist auch so: ein „normaler“ Montag, eine „normale“ Woche fängt an. Nach dem langen Wochenende müssen wir uns oft erst wieder an den Alltag gewöhnen. Alltägliches beginnt wieder, und das Alltägliche erscheint uns nicht besonders, weil es eben genau das ist: alltäglich. Wir haben es jeden Tag, es erscheint uns banal, uninteressant und langweilig. Wir nehmen es für selbstverständlich. Bis es uns genommen wird, sei es, weil eine Person aus unserem Leben verschwindet, wir krank werden oder eine Pandemie uns Hausarrest verordnet. Da wird uns auf einmal bewusst, wie wertvoll dieser Alltag für uns doch war / sein könnte.

Wir brauchen den Alltag, das Gewöhnliche und Normale, denn das ist die Basis für unser Leben. Es ist auch der Ausgangspunkt für alles Besondere, Außergewöhnliche. Das Fest braucht den Alltag als „Hintergrund“, sonst wird es die neue Normalität, der neue Alltag.

Sowohl der Alltag wie auch das Fest brauchen Inspiration, wenn auch mit unterschiedlichen Akzenten. Im Alltag braucht es immer wieder Einfälle, was wir tun könnten, um die kleinen Anliegen oder Probleme lösen zu können – und die sind meist das Entscheidende. (Unterschätzen wir nicht den Wert des Gewöhnlichen!)

Im Unterschied dazu gibt es noch die großen Ideen, die super Einfälle, die wir oder andere haben, die uns mitreißen, anfeuern, aufmuntern. Diese Ideen machen das Leben abwechslungsreich und kreativ. Wir sollten deshalb immer wieder neue Dinge ausprobieren, neue Erfahrungen machen, damit wir nicht festhalten an Dingen, bloß weil sie immer schon so waren.

Öffnen Sie also Ihren Kopf für die Inspiration, die neue Idee, die ungewöhnlichen Gedanken.

Haben Sie Mut, Neues auszuprobieren!

Lassen Sie sich von der Begeisterung anderer anstecken, machen Sie mit, sagen Sie Ja, wenn Sie gefragt werden, auch, wenn es Ihnen fremd vorkommt.

Pfingsten ist das Fest der Begeisterung, der Inspiration: öffnen Sie sich für Neues!

Ein gutes Jahr: Harmonie 2021

10. Mai 2021

Es ist Mai, gestern war Muttertag: das Jahr ist gut im Laufen. Der Sommer wird bald kommen, die Pandemie wird langsam, aber sicher, weniger bedrohlich und das üppige Grün um uns tut das Seine, gemeinsam mit der Wärme, die heuer lange auf sich warten hat lassen.

Für unser inneres Gleichgewicht ist es gut, ins Grüne zu schauen, denn das beruhigt und entspannt. (Das ist auch einer der Gründe, warum alles, was mit Operation zu tun hat im Krankenhaus, grün ist…!) Grün regt unsere Seele an, sich zu erholen, Kraft zu tanken, in Harmonie zu kommen.

Wenn wir uns zusätzlich im Grünen auch noch bewegen – und das kann, muss aber nicht anstrengend sein – hat das den doppelten Effekt, denn das lockert die Muskeln, und damit innere und äußere Verspannungen.

Es gibt Menschen, die können lange ruhig sitzen und meditieren, dabei dem Atem oder dem Klang der Welt lauschen. Das kann dann sehr hilfreich sein für die Entspannung, und wer das kann, wird das auch gerne und oft machen.

Es gibt aber auch Menschen, denen das lange Stillsitzen nicht so liegt, die unruhig und zappelig werden. Für diese Menschen ist es leichter, in Ruhe spazieren zu gehen, dabei die Gedanken genauso entspannt laufen zu lassen, dem Atem oder dem Klang der Welt zu lauschen.

Was auch immer Ihre spezielle Art der Meditation ist (und es gibt noch viele andere – ein Baby zu schaukeln, ein Fenster zu putzen, Gemüse zu schneiden, einen Marathon zu laufen, Rad zu fahren, Rasen zu mähen oder Tabellen auszufüllen), nehmen Sie sich immer wieder Zeit dafür.

Denn unsere Seele braucht diese Aus-Zeiten, um in Balance zu kommen, und das wieder ist notwendig für die innere Harmonie. Wenn wir diese haben, dann geht es uns gut. Und wenn es uns gut geht, dann geht es auch unserer Umgebung gut. Und wenn es unserer Umgebung gut geht, dann wieder ist das für uns ebenfalls gut. So ein schöner Kreislauf!

Aus allen kleinen Ritzen kommt das Leben, denn das sucht sich immer einen Weg. Aus dem Holz kommen die Blüten und Blätter, jedes Jahr wieder. Das Leben geht weiter und weiter und weiter.

Und das Leben nimmt uns einfach mit – das ist wirklich toll. Aber das Leben überfordert uns nicht, es lässt uns immer wieder Zeit zum Ausruhen und Atmen. Jede noch so schwierige Zeit hat ihre Ruhephasen, in denen der Schmerz oder die Anstrengung weniger groß ist. Nach jedem Tag kommt eine Nacht, nach jedem Winter ein Frühling, nach jedem Down kommt ein Up.

Und so lade ich Sie ein, sich in diesem Labyrinth, das „Leben“ heißt, für Ihr eigenes Wohlbefinden – und das Ihrer Umgebung – immer wieder Ruhephasen zu suchen, sodass Sie und Ihre Seele sich erholen können.

Das bringt Sie in Balance und Harmonie.

Sie haben es verdient, dass es Ihnen gut geht!

Ein gutes Jahr: Spiel 2021

3. Mai 2021

Spielen ist immer „zwecklos“: man muss es nicht, man kann es tun, wenn man es nicht macht, ist nichts passiert. Das ist das Schöne am echten Spiel (und daran kann man sehen, dass alles, was zwar „Spiel“ heißt, aber mit Zwang verbunden ist, zB ein Turnier, ein Meisterschafts-„Spiel“, etc., nicht unter diese Kategorie fällt).

Spielen ist aber nie sinnlos, denn im Spiel kommen andere Seiten von uns zum Zug: Kreativität, Freude, Lachen, Begeisterung, Entspannung, Entschleunigung, Gemeinschaftsgefühl. Wir können schon auch Ehrgeiz dabei entwickel, aber es geht ja nicht wirklich um etwas, sondern wir machen es zum Spaß, zum Vergnügen.

Das gilt genauso für das Spiel eines Kindes wie von Erwachsenen. Wenn ein Kind einen Turm baut, die „größte Rakete“, oder mit der Puppe in der Ecke sitzt und sie versorgt – das hat keinen Zweck, aber sehr viel Sinn. Wenn Erwachsene Brett- oder Fantasiespiele machen, wenn sie virtuell oder in Präsenz „zum Vergnügen“ miteinander spielen, dann hat das ebenfalls sehr viel Sinn.

Das ist sinnvoll, weil wir im echten Spiel nichts leisten, sondern einfach da sind und etwas tun, was Freude macht. Auch wenn wir manchmal sagen, wir „wecken das Kind in uns“ – spielen ist keine rein kindliche Sache: jede Person kann das, egal welchen Alters. Und wir alle sollten es auch immer wieder machen, denn wir brauchen es so dringend, dieses „Zwecklose“!

Gegen jedes Müssen, gegen jeden Leistungsdruck, gegen jede Verrechenbarkeit unserer Zeit, gegen jede Konkurrenz brauchen wir Zeit und Gelegenheit, einfach zu SEIN. Unser Leben wird nicht sinnvoll alleine durch Leistung, Arbeit und Fleiß (wenn das auch alles wichtige Eigenschaften sind, die ich nicht schmälern will). Wir sind dazu gebaut, zu leisten – aber nicht nur.

Wir sind auch Lebewesen, die mehr sind als Arbeitstiere: wir haben eine Seele, die frei sein will von jedem Zwang, damit sie „Luft holen“ oder „atmen“ kann: sich entspannen, sich erholen, sich freuen. Wenn wir ihr diese Freiheit nicht geben, wird sie sich diese Zeit holen (und man darf die Seele nicht unterschätzen: sie hat den ganzen Körper, den sie einsetzen kann, siehe psychosomatische Erkrankungen!)

Nehmen Sie sich Zeit zum Spiel! Jetzt, im Mai, ist auch die Gelegenheit dazu einfacher: wenn es draußen wärmer wird, freut sich die Seele an oder in der Natur leichter. Und wo jetzt auch hoffentlich der Lockdown wieder gelockert wird, wo hoffentlich das öffentliche Leben wieder weitergeht und so manche Möglichkeit wieder gegeben sein wird – genießen Sie das heuer ganz besonders!

Es gibt nichts Wichtigeres als Ihre Seele – nur, wenn es der Seele gut geht, sind Sie in der Lage, gut zu leben, für sich und andere zu sorgen, zu leisten und zu arbeiten. Selbstfürsorge ist kein Selbstzweck, aber die Basis und Grundlage für alles andere!

Unsere Seele will zweckfrei sein, damit sie sich sinnvoll fühlen kann.

Und nicht vergessen: erst das Spiel, dann die Arbeit! (Denn das Spiel geht leichter verloren als die Arbeit, die machen wir immer noch…)

In diesem Sinne: viel Spaß beim Spielen!