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Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 22. Dezember

22. Dezember 2019

22. Dezember: erst 1, dann 2, dann 3, dann 4 …

Heute ist der 4. Adventsonntag, es geht in die Zielgerade, übermorgen ist der Heilige Abend. Das Warten geht langsam dem Ende zu. Können Sie warten, können Sie die Spannung aushalten, etwas zu erwarten? Oder sind Sie eineR von denen, die schon vor lauter Neugierde alles vorher wissen wollen, weil Sie es nicht aushalten wollen, warten zu müssen. Suchen Sie die versteckten Packerl der Anderen oder können Sie der Vorfreude- und Wartezeit auch etwas Schönes abgewinnen?

Spannung und Vorfreude auszuhalten sind wesentliche Charakterzüge, die eine reife Persönlichkeit ausmachen. Es ist ja im „echten Leben“ auch nicht möglich, wirklich vorherzusehen, was sein wird. Wir können aus unserer Erfahrung heraus Ergebnisse annehmen, wir können die Bedingungen für Glück oder Erfolg schaffen, aber wie es wirklich sein wird, das wissen wir nie, das ist immer unsicher. Das kann zu massiven Angstzuständen führen und zu dem Bemühen, alles absichern zu wollen (was sowieso nie möglich ist).

Und so können wir, gerade in diesen letzten Tagen, üben, die Unsicherheit auszuhalten. „Ich weiß es nicht, und das ist auch in Ordnung so. Ich werde es bald wissen, jetzt spüre ich eine gewisse Spannung in mir (Bauch, Brust, Schulterbereich…) und atme eine Weile ruhig in diese Spannung hinein, bis sie leichter geworden ist.“ Sie werden sehen, nach ein paar Atemzügen ist die Spannung geringer, das unangenehme Gefühl leichter. (Das geht übrigens mit jedem Gefühl: atmen und warten.)

In diesem Sinn: einfach nur noch ein bisschen warten, das Christkind kommt auf jeden Fall …!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 21. Dezember

21. Dezember 2019

21. Dezember: richtig finster

Heute ist Mittwinter, der kürzeste Tag des Jahres, oder: die längste Nacht. Dunkelheit ist für uns heute kaum noch wirklich zu erleben, wir können jederzeit ein Licht anschalten, haben ein Handy bei der Hand, mit dem wir Licht machen können. Und selbst in der Nacht scheint meist irgendwo eine Laterne herein. Richtig finster ist es selten.

Dass es selten wirklich finster ist, ist uns auch ganz Recht, denn wir mögen das Dunkle meist nicht so gerne: oft ist es uns unheimlich, erscheint uns gefährlich und wir fragen: Ist da jemand? Wir fühlen uns schnell verunsichert, weil wir nicht so gut sehen können, was um uns ist, das kann auch ängstigen. Es scheint, als ob Monster (innere und äußere) in der Nacht besonders leichtes Spiel mit uns hätten, denn: „.. in der Nacht sind die Schatten länger!“

Aber Dunkelheit hat auch die andere Seite: die bergende, die mit sanftem Flügel zudeckt, was das Licht (noch) nicht sehen soll, die Zeit der Träume und des Schlafes, die Zeit der Ruhe und der Erwartung. Die Zeit, in der Dinge wachsen und reifen, die Zeit, in der das Neue schon entsteht, ohne dass wir es schon sehen können. Nach jeder Nacht kommt ein Morgen, nach jeder Finsternis das Licht.

Nehmen Sie heute bewusst diese Dunkelheit wahr, probieren Sie, ob Sie sie nicht sogar genießen können! Machen Sie am Morgen bewusst den Schritt in den hellen Tag, und am Nachmittag den in die Nacht. Beobachten Sie, wie das Dunkle auf Sie wirkt und ob Sie es ein paar Augenblicke aushalten können, nichts zu sehen. Vielleicht können Sie sogar ein wenig vom Charme der Dunkelheit wahrnehmen.

Begrüßen Sie diese längste Nacht des Jahres, heißen Sie „Mutter Nacht“ heute einmal freudig willkommen! Denn: morgen früh kommt das Licht wieder zurück, ganz bestimmt!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 20. Dezember

20. Dezember 2019

20. Dezember: einfach zum Nachdenken

Still zu werden ist in diesen Tagen nicht einfach: alles ist laut, hektisch, unruhig. Das ganze Jahr habe ich nicht so viele Beinahe-Unfälle wie im Dezember (zum Glück nur beinahe). Wir sind weniger achtsam, wenn wir in Zeitnot sind, wir sind rücksichtsloser und in unserer Wahrnehmung auch tatsächlich eingeschränkt. Dann gibt es diesen Spruch von der „stillsten Zeit“, aber nur wenige können diese Zeit auch so erleben. Was schade ist!

Nicht alle haben die Gelegenheit, am kommenden Wochenende in die Natur zu gehen und dort ein bisschen still zu werden. Aber wir alle können uns ein paar Augenblicke der Ruhe gönnen, einige Atemzüge Pause, in denen wir in eine Kerze schauen oder die Augen schließen, meditieren oder auch einen besinnlichen Text hören. Wir können einmal den Worten von „Stille Nacht“ lauschen, und darüber nachdenken, was das für uns heute bedeutet.

Dass immer ein Wunder geschieht, wenn ein Kind geboren wird, das wissen wir. Immer ist dieser Moment einer, in dem etwas Großes in unser Leben einbricht, in dem danach nichts mehr ist wie davor, in dem sich die Welt verändert – jedenfalls für uns.

Das ist auch damals in Bethlehem geschehen: ein Kind wurde geboren, alleine das wäre schon ein Wunder gewesen. Dieses Kind war insofern besonders, weil es ohne Angst aufgewachsen ist, und so zu einem Mann wurde, der selbst auch ohne Angst leben konnte. Wer so lebt, verbreitet Liebe und zeigt, dass es gut ist, dieses Leben. Das ist ein Wunder, und das könnte uns still werden lassen: da ist etwas Großes geschehen. So groß, dass es heute noch Menschen bewegt. Wir wünschen uns dieses gute Leben, für uns, für unsere Kinder, für unsere Lieben. Das ist auch der Grund, warum wir Weihnachten einander etwas schenken: du sollst es gut haben, du sollst dich geliebt fühlen und ohne Sorge leben können.

Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie in diesen Tagen eine Weihnachtskrippe sehen, einmal hinzuschauen auf dieses Wunder, und ein wenig still zu werden: Liebe bewirkt, dass das Leben gut wird!

Weihnachten 2019. einfach. richtig. schön / 19. Dezember

19. Dezember 2019

19. Dezember: der „richtige“ Baum

Wie handhaben Sie das mit dem Christbaum? Wird er schon lange vorher ausgesucht, reserviert vielleicht, oder wartet bereits geschnitten und eingepackt im Freien? Oder sind Sie eher der Typ von ChristbaumkäuferIn, die im letzten Augenblick noch einen vom Markt nebenan holt, egal, wie er aussieht? Oder jemand, die den häßlichen Bäumen eine Chance geben will und bewusst danach sucht? Soll er groß sein, bis zur Zimmerdecke oder klein, leicht zu schmücken und zu entsorgen?

Oder eher ein ganz anderer, wie sie immer mehr in Mode kommen: aus Papier oder Plastik, zweidimensional, nur eine Andeutung des Baumes? Das Schöne ist: alles, was Sie aussuchen, kann der „richtige“ Baum sein, denn es gibt ja keinen „falschen“. (Ist ein bisschen so wie bei der PartnerInsuche …).

Wie auch immer Sie es gerne halten: auch um den Christbaum und dessen Schmuck dreht sich in diesen Tagen die Frage der Tradition – so wie immer oder geht auch anders?

Bei all diesen Fragen gilt immer der Grundsatz: Weihnachten ist für die Menschen da, die feiern, und nicht umgekehrt. Das bedeutet auch, dass das, was bisher gut und richtig war, das ab jetzt nicht mehr automatisch sein muss (wer das erste Mal mit kleinen Kindern oder Katzen feiert, weiß, wie sich das verändern kann!) Es ist das Fest, das wir feiern, es geht nicht darum, Vorstellungen zu erfüllen, die nicht (mehr) unsere sind.

Wir können unsere Traditionen gerne halten und schätzen, aber sie sind nicht das Wichtigste an Weihnachten! Es geht darum, das Schöne weiter zu tragen, das Gute – und beherzt das Belastende auf die Seite zu schieben. Wenn uns das gelingt, kann es ein sehr schönes Fest werden, sogar, wenn es heuer einen kleinen, mickrigen Baum gibt oder eine hellorange geschmückten, oder einen, der nicht genau zu Vollmond geschnitten wurde, oder einen, der schon nach ein paar Tagen nadelt – oder überhaupt keinen …!

Weihnachten ist das, was wir daraus machen – und alles andere ist der Schmuck, ist Luxus, ist nicht unbedingt notwendig. Notwendig ist nur unsere Bereitschaft, ein Fest zu gestalten und zu feiern.

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 18. Dezember

18. Dezember 2019

18. Dezember: Frieden schenken

Sind alle Geschenke eingekauft, gebastelt, verpackt, oder schon verteilt? Haben Sie für alle etwas Schönes gefunden? Und Sie selbst? Haben Sie Ihre Wünsche schon deponiert oder sogar erfüllt bekommen? Oder ist das für Sie schwer: sich etwas zu wünschen oder sich beschenken zu lassen? Jemand, den ich kenne, sagt immer, wenn man ihn fragt, was er sich wünscht: „Frieden auf Erden und Glück für alle!“ Das ist ein schöner Wunsch, und wie froh wären wir, wenn wir das tatsächlich schenken könnten!

Aber wäre das nicht die Botschaft von Weihnachten: Frieden auf Erden und Glück für alle? Können wir selbst dazu etwas beitragen? Oder ist das 1. unmöglich und 2. etwas für die PolitikerInnen? Weil: was soll ich kleine Frau / ich kleiner Mann schon zum Weltfrieden beitragen? Und was hat Weihnachten, so wie wir das leben, schon noch mit Frieden zu tun? Dieselbe Person spricht auch immer vom „Austausch der Gefangenen“, wenn sie von Geschenken spricht, die hin und her gegeben werden. Weil wir uns ja meist alles selbst kaufen könnten, was wir wollen, und weil wir ja doch selten etwas bekommen, was wir wirklich brauchen können, oder? Außer natürlich: Zeit, Freundlichkeit, Liebe und Frieden!

Fragen Sie sich doch einmal, was Ihr Weihnachten mit Frieden zu tun hat! Wir alle, als Einzelpersonen, aber auch als Familie, Freudesgruppe, Nachbarschaft oder als noch größere Gemeinschaft, können enorm viel zum Frieden beitragen: alles, was wir machen, kann den Frieden vermehren oder eben nicht. Überall, wo wir (unverdiente) Freundlichkeit schenken, wo wir geduldig miteinander (und auch mit uns selbst!) umgehen, wo wir nicht verärgert sind, wenn sich jemand anders verhält als wir es erwarten und wo wir auf einen zu rauen Ton nicht sofort zurück schimpfen, und überall, wo wir die Spirale der Bosheit, Unfreundlichkeit oder Gewalt unterbrechen – dort bringen wir Frieden. Vielleicht nicht für alle Menschen, aber doch für ein paar, und das kann sich ausbreiten.

In diesem Sinne: schenken Sie heuer etwas, was unbezahlbar ist, was sich nicht in Geschenkpapier einwickeln lässt und was zum Glück für alle beiträgt: friedvolle Weihnachten!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 17. Dezember

17. Dezember 2019

17. Dezember: einfach entspannt feiern

In einer Woche ist es soweit: der Heilige Abend! Große Erwartungen sind daran gebunden, und viel Hoffnung, aber nicht für alle ist es eine Zeit der Entspannung und Freude. Wer wird wo sein? Wer soll an diesem Tag aller besucht werden? Wen kann man wie in der Zeit unterbringen? Wie geht sich das alles am besten aus? Das ist die „Weihnachts-Ralley“, wie ich sie nenne. Die „magischen“ 4 Stunden zwischen 16 und 20 Uhr, die anscheinend über die Frage Auskunft geben, wer wen liebt oder nicht liebt oder nicht genug, um besucht zu werden…!

Ich finde es sehr, sehr schön, wenn man zum Fest die Lieben trifft, wenn man eine schöne und feierliche Zeit miteinander verbringt, wenn die Familie zusammenkommen kann. Aber „Familie“ ist ein so schwer zu fassender Begriff: wer gehört dazu, wer nicht (genug), um am Heiligen Abend dabei zu sein? Ich habe im Lauf der Zeit schon so viele Gespräche darüber geführt, wie kompliziert es ist (und wenn es dann noch Patchwork-Omas gibt, wird es zusätzlich um einiges komplexer!), alle zu treffen, die sich das wünschen würden.

Die Aufgabe der Entspannung ist beidseitig: die Jungen müssen nicht alle Eltern, Großeltern oder Verwandten besuchen, und die „Alten“ müssen nicht darauf bestehen, dass wirklich alle ausgerechnet in dieser Zeit bei ihnen gewesen sind! Vernunft ist geboten, und eine Abkehr von der so intensiv herbeigeredeten Magie dieses Abends.

Familie sind wir das ganze Jahr, und lieb haben sollten wir uns auch immer. Liebe bedeutet doch auch, nicht auf etwas zu bestehen, was uns oder anderen Stress macht. Die Weihnachtszeit dauert ein paar Tage, die Zusammengehörigkeit ein ganzes Leben – warum muss unbedingt in diese magischen vier Stunden alles hineingepresst werden?

Wenn wir alle da ein wenig zurückschrauben bei unseren Erwartungen und traditionell erworbenen „Rechten“, dann kann es für alle leichter werden, 2019 einfach entspannt Weihnachten zu feiern.

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 16. Dezember

16. Dezember 2019

16. Dezember: richtig frei haben.

Noch eine Woche arbeiten, dann ist für viele Menschen (vor allem die mit Kindern) Urlaub angesagt. Die Feiertage wollen gestaltet und geplant werden, das haben Sie vermutlich schon (begonnen). Und dann gibt es noch die echte Frei-Zeit, ohne Feiern, ohne Verwandtenbesuche, ohne Verpflichtungen. Wie gut geht es Ihnen in dieser Zeit? Wissen Sie etwas mit sich anzufangen?

Wie wir die Zeit gestalten, die wir für uns haben, ist sehr unterschiedlich, wichtig scheint mir nur, dass es wirklich eine „andere“ Zeit ist, dass wir also nicht dasselbe tun wie sonst eh auch immer. Oft müssen wir wegfahren, um aus dem Alltag wirklich aussteigen zu können. Gut so, wenn Sie das machen, aber es ist auch gut, zuhause zu bleiben – wenn wir diese Zeit tatsächlich besonders verbringen, anders als sonst, Dinge tun, für die wir uns sonst keine Zeit nehmen, mit sich selbst in Kontakt kommen.

Das alles geht nur, wenn wir eine gewisse innere Ruhe haben, und die wiederum gelingt uns nur, wenn wir mit uns selbst und unserer Welt im Reinen sind. Wenn es etwas gibt, das uns belastet, dann müssen wir das immer verdrängen, das ist anstrengend. Und besonders in ruhigeren Phasen drängt das an die Oberfläche. Versuchen Sie also, sich diesen Themen zu stellen – führen Sie ein klärendes Gespräch, nehmen Sie die Dinge in Angriff, die erledigt gehören, stellen Sie sich ihren Gefühlen. Wenn Sie dabei Hilfe brauchen, holen Sie sich das, aber verschieben Sie es nicht weiter – das sollte Ihnen Ihre Ruhe wert sein!

Wenn Sie heute noch damit beginnen, haben Sie bis zu den freien Tagen schon ein gutes Stück geschafft. Schieben Sie es nicht länger auf, fangen Sie heute damit an, damit Sie dann einfach richtig frei haben können!

Weihnachten 2019. einfach. richtig. schön. / 15. Dezember

15. Dezember 2019

15. Dezember: Freuet euch!

Der dritte Adventsonntag ist der Tag der Freude. Auf traditionellen Adventskränzen hat diese Kerze eine rosa Farbe, um sie von der restlichen Zeit abzugrenzen. Ist von der Tradition her die Adventszeit eine Fastenzeit, um auf Weihnachten vorbereitet zu sein, so ist der heutige Tag von diesem Fasten ausgenommen gewesen – Freuet euch! Weihnachten ist nahe!

Wir wissen heute kaum noch etwas von einem Unterschied, wir wissen kaum noch etwas über die ursprüngliche Bedeutung der Adventszeit, für uns ist es die Vorweihnachtszeit geworden, und es ist das Fasten aus dieser Zeit fast ganz verschwunden, weil wir damit wenig anfangen können. Dazu kann man stehen, wie man will, es ist so. Aber schade finde ich, dass das Warten so wenig zelebriert wird, und damit die Vorfreude, die Spannung, die Erwartung.

Ich habe letztens auf einer Sprüche-Plattform gelesen: „Ich will ja keine Panik verbreiten, aber laut meinem Adventskalender ist Weihnachten schon vorbei.“ Ich mag lustige Sprüche, aber der macht mich nachdenklich: ist es wirklich so schwer, zu warten? Was wird mit der Vor-Freude, wenn man sich alles immer sofort gönnt? Warten ist eine besondere Zeit, mit einer besonderen Qualität. Warten kann ein bisschen kribbelig machen, neugierig, oder auch ruhig, weil man weiß, dass das, was man erwartet, auch sicher kommen wird.

Warten Sie also ganz bewusst, damit Sie sich freuen können. Als Übung: setzen Sie sich vor das Essen und fangen Sie nicht sofort an, geben Sie sich eine Minute (in der Zeit hat man früher das Tischgebet gebetet). Freuen Sie sich auf den Geschmack, genießen Sie diese Vorfreude. Und dann: freuen Sie sich auch auf Weihnachten! Genießen Sie die Vorfreude auch hier!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 14. Dezember

14. Dezember 2019

14. Dezember: einfach gut essen.

Zum Advent und zu Weihnachten gehört auch häufig, zu viel zu essen und zu trinken. Das ist schade, denn danach fühlen wir uns voll, überfressen oder verkatert. Kekse und Glühwein, Weihnachtsgans und Sekt in Strömen – ist das unsere Art, ein Fest zu feiern? Hier geht es mir nicht um die richtige Ernährung (dafür bin ich nicht die Richtige), sondern um die Freude am Essen und Trinken, um den richtigen Genuss.

Ich habe im Laufe der Jahre von vielen verschiedenen Traditionen gehört, die „einfach zum Fest dazugehören“. Wichtig ist dabei oft, das richtige Essen zu haben – „weil das die Oma schon so gemacht“ hat. Denken wir daran: es geht hier um die Erinnerung (an die Oma, etc.), nicht um das Essen an sich. Denn jedes Essen weckt Gefühle, und wir essen gerade in solchen Situationen nicht, um den Hunger zu stillen, sondern um diese Gefühle zu haben. Mir scheint es wichtig, den Unterschied zu kennen: ich will das Gefühl (damals bei der Oma…), nicht unbedingt das konkrete Essen.

Wenn wir das erkannt haben, sind wir auch eher bereit, uns auf das einzulassen, was heute gut und angenehm für uns ist. Dann können wir das Essen und Trinken genießen, und nicht einfach alles in uns hineinfressen oder -trinken. Genuss ist das Entscheidende dafür, dass etwas gut schmeckt, und nicht die Menge! Ich habe von einer Dame gehört, die sich am meisten über ein Butterbrot gefreut hat, wenn sie eingeladen war: „Das war jetzt so gut, danke vielmals.“

Lernen wir, bewusst zu genießen, mit Freude und Genuss zu essen und zu trinken, dann sind wir vor Orgien geschützt (und vor der Pflicht-Diät am Jahresanfang). Essen Sie mit Freude, essen Sie einfach richtig gut!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 13. Dezember

13. Dezember 2019

13. Dezember: Glaube und Aberglaube

Freitag, der 13.! Das ist für viele Menschen ein Grund, sich zu fürchten. Sie gehen besonders vorsichtig an alles heran, und vor allem: sie erwarten das Schlechte. Es passiert wahrscheinlich an diesem Tag genauso viel oder wenig wie an allen anderen Tagen, aber heute sagt man: klar, dass es so kommen musste, es ist ja Freitag, der 13.!

Das bringt mich zu dem spannenden Thema der Erwartung, des Vorurteils, auch bekannt als „self fullfilling prophecy“. Wir erleben sehr häufig das, was wir erwarten, weil wir eben genau darauf unsere Aufmerksamkeit richten. Mir fällt das oft auf, wenn ich in ein andere Stadt fahre und dort Gebäude anschaue, von denen ich gelesen habe: die sind wirklich schön! Wenn ich aber mit derselben Vorerwartung die Häuser meiner Stadt ansehe, kann ich erkennen, dass die auch sehr schön sind. Wir sehen das, was wir erwarten. Das gilt für das Schöne wie für das Schlechte.

Glaube ist nicht das Gegenteil von Aberglaube, also nicht die Sicherheit, dass alles gut gehen wird (das ist auch Aberglaube). Glaube ist das Vertrauen, dass wir nicht alleine sind, egal, wie es geht. Dass wir von etwas getragen sind, das größer ist als wir – wie auch immer wir das nennen: Liebe, höhere Macht, Energie, Gott.

Ich glaube an das Gute in der Welt, ich glaube, dass dieses Gute immer stärker ist als das Böse. Ich glaube, dass in uns allen das Gute gewinnt, dass die Liebe größer ist als der Hass, dass die Freude mehr bewirkt als die Traurigkeit und dass wir es miteinander „einfach richtig schön“ haben können!