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Weihnachten: einfach. richtig. schön. / 8. Dezember

8. Dezember 2019

8. Dezember: der schöne Tag.

Schönen Sonntag! Warum sollte es ein schöner Sonntag sein? Wie kommen wir dazu, gerade den Sonntag (und weiter: gerade diese Zeit im Dezember) als „schön“ zu bezeichnen? Was ist anders an diesen Zeiten, dass wir sie so besonders herausstreichen?

Sonntag ist zunächst einmal: kein Werktag, und die Weihnachtszeit: kein Alltag. Wir brauchen den Alltag und seine Routine, damit wir Festzeiten als besondere Zeiten überhaupt wahrnehmen können. (Wer immer feiert, der feiert nicht mehr, für den ist das die neue Normalität, der neue Alltag geworden.)

Feiertage sind Tage, an denen wir „aus der Zeit steigen“, in der wir den Alltag und uns selbst unterbrechen können, um inne zu halten, um uns dessen bewusst zu werden, was uns wichtig ist. Im alten Ägypten gab es die Zeremonien, die rituell für die Aufrechterhaltung der Ordnung abgehalten wurden, und dann gab es „den schönen Tag“. An diesem Tag wurde zweckfrei gefeiert, das Leben gefeiert, einfach die Tatsache, dass wir leben, dass es gut ist, am Leben zu sein.

Das kann uns heute begleiten: es ist ein „schöner Tag“, ein Anders-Tag. Darum dürfen wir diesen Tag auch anders gestalten als den Alltag, und uns Zeit nehmen für das, was uns wichtig ist. Das Leben feiern, die Gemeinschaft mit Menschen, die wir mögen, mit Tieren oder der Natur, mit Beschäftigungen, die uns Freude machen.

In diesem Sinne: einen schönen Sonntag!

Beziehungs-ABC: H wie Hochzeiten und Alltagstrott

26. November 2018

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Hoch-Zeiten und Alltagstrott

Es gibt Zeiten in der Beziehung, da ist alles wunderschön, da funkeln die Sterne besonders hell, da ist mir der/die Liebste besonders nah, da knistert die Beziehung, wenn wir einander anschauen, da feiern wir miteinander: da ist alles ein Fest.

amp-shipping-3636421_640Zu anderen Zeiten ist es ruhiger zwischen uns. Nicht gleich unbedingt schwer oder mühsam, nur einfach nicht so unglaublichsuperwahnsinnig toll. Da plätschert es ein wenig dahin, da passiert nicht viel Neues und Aufregendes: es ist der Alltag.

Manchmal bedauern wir, dass es nicht immer so spritzig und aufregend ist, aber das gehört dazu. Ich mag das Prinzip des Zusammen-Lebens: wir sing gemeinsam im gleichen Raum oder in der Wohnung, aber wir machen nichts gemeinsam, sondern gehen unseren eigenen Beschäftigungen nach. Von Zeit zu Zeit treffen wir einander, schenken einander hoffentlich einen freundlichen Blick oder ein liebes Wort, und dann gehen wir wieder unserer Wege. Das schafft auf die Dauer Vertrauen, gutes Miteinander und schöne Gewohnheiten. Eine sanfte Berührung hier und dort, ein kleiner Kuss, ein kleines Lob im Vorbeigehen, eine freundliche Überraschung zwischendurch – davon lebt der Liebesalltag.

tide-841098_640Es braucht diese ruhigen Zeiten, denn sie sind die Basis unseres Lebens. Nur wer Alltag hat, kann auch Feste feiern. Nur wer ruhige Gemeinschaft kennt, weiß um den Zauber der Hoch-Zeit. So wie der Mond in seinem Kreisen um die Erde das Wasser hin und her zieht, dabei Ebbe und Flut auslöst, so gehören Hoch-Zeiten wie Alltagstrott zu unserem Leben. Wäre alles ein Fest – wie anstrengend wäre das! Wir kämen aus dem Feiern nicht heraus (und gerade in der auf uns zukommenden Vorweihnachtszeit erfahren das viele Menschen!), wir sind mit der Zeit einfach gesättigt vom vielen Feiern, Lachen und Reden. Wir benötigen auch die Zeiten der Stille, auch in der der Beziehung: damit wieder Ruhe und Alltag einkehren kann, damit wir wieder unseren vielen kleinen Arbeiten nachgehen können, und damit wir uns darüber freuen, diesen Alltag nicht alleine durchgehen zu müssen. Denn das nächste Fest kommt bestimmt!

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