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Frank S: He also wants it his way!

16. April 2018

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Franks Vater ist schon über 80, fährt aber immer noch gerne selbst mit dem Auto. Er fährt sehr langsam, sagt er, und alle in seinem Ort kennen ihn und weichen großräumig aus, wenn sie sein Auto sehen. Frank macht sich Sorgen.

„Was ist, wenn einmal jemand sein Auto nicht kennt. Oder ein Kind auf der Strasse ist. Das kann leicht böse enden.“

Haben Sie ihren Vater darauf angesprochen?

auto-3236436_640„Ich habe es mehrmals versucht, und er sagt, er fährt jetzt ja keine weiten Strecken mehr, immer nur bis zum Geschäft und zurück, und nie mehr in eine Gegend, die er nicht kennt. Und er sagt, wenn es eines Tages so sein sollte, dass er nicht mehr fahren kann, dann wird er selbstverständlich damit aufhören. Ich finde, der Tag ist schon längst gekommen, er will es nur nicht wahrhaben. Ich weiß nicht, was ich tun soll.“

Und wenn Sie ihm klar sagen, dass Sie es nicht mehr für verantwortlich halten, jetzt schon und nicht erst eines Tages?

„Damit würde ich ihn ja wohl doch sehr verletzen. Und ich habe von ihm auch gelernt, dass Selbstverantwortung ein hohes Gut ist. Er hat mir in meiner Kindheit viel Freiheit gelassen, Fehler zu machen, das rechne ich ihm hoch an. Das war nicht der Standard  zu der Zeit damals.“

hand-2906456_640Ja, ich verstehe, das ist ein schwieriger Balanceakt. Die Frage wird wohl sein, ob Sie mit sich selbst klar kommen, wenn er einen Unfall verursacht. Schließlich muss man das beim eigenen Kind auch so machen. Wie wäre es für Sie, wenn das geschehen würde? Könnten Sie damit gut umgehen? Sie sich auch für sich verantwortlich, und leben müssen Sie dann damit, wenn Sie nichts gesagt haben. Oder es wenigstens versucht haben.

Frank ist nachdenklich und beschließt schließlich, mit seinem Vater sehr deutlich zu sprechen und ihn zu bitten, das Autofahren ganz sein zu lassen. Er bietet an, einmal in der Woche zu den Eltern zu kommen und mit ihnen die notwendigen Wege zu erledigen. Das Thema Selbstverantwortung beschäftigt uns dann noch den Rest der Sitzung, weil der Grat zwischen Selbst- und Fremdverantwortung ziemlich schmal ist.

Ablehnung weitertragen

23. Januar 2017

castle-391435_1280Was hast du an deinem Vater und an deiner Mutter in deiner Kindheit und Jugend abgelehnt? Was hast du schwer oder sogar unerträglich gefunden? In Bezug auf die Beziehung, die sie untereinander oder zu dir als Kind hatten? Und hast dir geschworen, so nie selbst zu werden?

Wo bist du oder verhältst du dich heute auch wie er oder sie?

Darfst du heute so sein, bist du damit in Frieden? Manchmal werden wir im Laufe des Lebens klüger, wir erkennen, dass manches Verhalten notwendig ist, sinnvoll oder wenigstens verständlich. Wenn es nicht so ist – denk einmal darüber nach, wie dieses Verhalten auf deine Umgebung heute wirkt!

Könnte es sogar sein, dass du an deinem Mann oder deiner Frau genau das ablehnst, was du an deinem Vater oder deiner Mutter abgelehnt hast? Wie sehr gerechtfertigt ist das? Ist es fair, ist es sinnvoll, ist es notwendig?

Trag keine alten Wunden weiter!

Deine Partnerin, dein Partner hat verdient, als sie / er selbst beurteilt zu werden. Für die Fehler deiner Eltern soll sie/er nicht büßen müssen. 

Vater und Mutter sein

6. Juni 2016

Wir haben uns letztens mit unseren eigenen Eltern beschäftigt, jetzt lade ich Sie ein, sich der anderen Seite der Generationen zuzuwenden. Wir sind erwachsen und daher in der Lage, selbst Vater oder Mutter zu sein.

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Was bedeutet das für Sie? Haben Sie (eigene) Kinder? Oder möchten Sie eines Tages welche haben?

Wenn Sie welche haben:

Wie geht es Ihnen mit den Kindern? Wie alt sind sie, welche Situationen haben Sie mit Ihnen erlebt, wie ist die Beziehung gerade? Wie gut gelingt es Ihnen, sie ihre eigenen Wege gehen zu lassen, sie loszulassen bei aller Begleitung, die sie doch ihr Leben lang von Ihnen brauchen?

Wenn Sie noch keine haben:

Wann möchten Sie Kinder haben? Was soll sich noch in Ihrem Leben ereignen bis es so weit ist? Wie stellen Sie sich das Leben mit Kindern vor? Warum wünschen Sie sich Kinder, was erwarten Sie von ihnen?

Wenn Sie keine haben werden:

Wie ist das für Sie? War es Ihre eigene Entscheidung, hat es sich einfach nie ergeben, haben Sie nicht den richtigen Partner / die richtige Partnerin gefunden? Ist es schmerzhaft oder sind Sie froh darüber? Welche anderen Aufgaben haben Sie für sich gefunden, in denen Sie Ihre Kreativität und Produktivität ausleben können?

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Jede Entscheidung ist gut, keine ist „besser“.

Ich finde es wichtig, dass alles in Ordnung ist: Kinder zu haben, noch keine zu haben oder nie welche zu haben. Es gibt keine bessere oder schlechtere Option, auch wenn es manchmal nicht so scheint. Leben ist bunt, alles ist möglich, und gutes Leben ist unter allen Umständen möglich.

Für alle Fragen, die Kinder, Kinderwunsch und Familie betreffen, bin ich gerne bereit, mit Ihnen zu sprechen. In diesem Bereich gibt es häufig Unsicherheiten, Eltern zu sein ist oft mit großen Schwierigkeiten verbunden. Erlauben Sie sich, mich anzurufen oder einen Termin online auszumachen, reden wir drüber!

 

Mutter und Vater haben

23. Mai 2016

Unsere Eltern – ein Kapitel, das für alle Menschen anders ist, wo wir einander gut verstehen oder gar nicht. JedeR hat Eltern, das gilt für alle. Aber da hören sich die Gemeinsamkeiten oft schon wieder auf.

Wie sind deine Eltern (gewesen)?

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Woran kannst du dich erinnern? Woran erinnerst du dich gerne? Was habt ihr gemeinsam gemacht, was ist das, woran du gerne denkst? (Es gibt immer etwas, was die Eltern gut gemacht haben, schließlich bist du am Leben und nicht verhungert oder verwahrlost.) Manchen Menschen fällt diese Übung nicht leicht, aber sie gehört auch dazu.

Womit bist du im Unfrieden? Was war nicht so gut, was hat dich verletzt oder gekränkt? Was konntest du ihnen bis jetzt noch nicht vergeben? Was hindert dich daran? Welche Gefühle kommen dir, wenn du an die dunklen Seiten deiner Kindheit denkst?

Bring es zur Sprache!

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Schreibe einen Brief, in dem du dir erlaubst, alle diese Gefühle und Erinnerungen auszudrücken. Lass das Kind, das du einmal warst, zu Wort kommen, drücke all deinen Ärger, deine Enttäuschungen, deine Ohnmacht aus, aber auch deinen Dank, deine Erfolge, deine Hoffnungen. Du musst diesen Brief nie abschicken, es ist gut, wenn du ihn für dich formulieren kannst. Verteidige dich, rechtfertige dich, nimm dich in den Arm.

Und wenn es dir wichtig ist, dann sprich mit deinen Eltern über das, was gut war und das, was dich / euch verletzt hat. Auch sie sind Kinder gewesen, die Eltern hatten. Es heißt nicht umsonst: „Die Krankheit eines Menschen beginnt bei der Geburt seiner Großeltern!“

Finde deinen Frieden, es wird euch allen gut tun.

Nicht immer ist es dafür notwendig, mit den Eltern direkt in Kontakt zu treten. Manchmal sind die Gräber (noch) zu tief, manchmal ist die Entfernung zu groß, und irgendwann einmal sind sie von uns gegangen. Das alles muss uns nicht daran hindern, mit den Eltern Frieden zu machen. Es ist eine Sache, die du mit dir ausmachen kannst.

Wenn du dabei Hilfe brauchst, wende dich an mich. Ruf an oder mach online ein Gespräch mit mir aus. Ich freue mich darauf, dich kennenzulernen.