
17. Dezember: einfach entspannt feiern
In einer Woche ist es soweit: der Heilige Abend! Große Erwartungen sind daran gebunden, und viel Hoffnung, aber nicht für alle ist es eine Zeit der Entspannung und Freude. Wer wird wo sein? Wer soll an diesem Tag aller besucht werden? Wen kann man wie in der Zeit unterbringen? Wie geht sich das alles am besten aus? Das ist die „Weihnachts-Ralley“, wie ich sie nenne. Die „magischen“ 4 Stunden zwischen 16 und 20 Uhr, die anscheinend über die Frage Auskunft geben, wer wen liebt oder nicht liebt oder nicht genug, um besucht zu werden…!

Ich finde es sehr, sehr schön, wenn man zum Fest die Lieben trifft, wenn man eine schöne und feierliche Zeit miteinander verbringt, wenn die Familie zusammenkommen kann. Aber „Familie“ ist ein so schwer zu fassender Begriff: wer gehört dazu, wer nicht (genug), um am Heiligen Abend dabei zu sein? Ich habe im Lauf der Zeit schon so viele Gespräche darüber geführt, wie kompliziert es ist (und wenn es dann noch Patchwork-Omas gibt, wird es zusätzlich um einiges komplexer!), alle zu treffen, die sich das wünschen würden.

Die Aufgabe der Entspannung ist beidseitig: die Jungen müssen nicht alle Eltern, Großeltern oder Verwandten besuchen, und die „Alten“ müssen nicht darauf bestehen, dass wirklich alle ausgerechnet in dieser Zeit bei ihnen gewesen sind! Vernunft ist geboten, und eine Abkehr von der so intensiv herbeigeredeten Magie dieses Abends.
Familie sind wir das ganze Jahr, und lieb haben sollten wir uns auch immer. Liebe bedeutet doch auch, nicht auf etwas zu bestehen, was uns oder anderen Stress macht. Die Weihnachtszeit dauert ein paar Tage, die Zusammengehörigkeit ein ganzes Leben – warum muss unbedingt in diese magischen vier Stunden alles hineingepresst werden?
Wenn wir alle da ein wenig zurückschrauben bei unseren Erwartungen und traditionell erworbenen „Rechten“, dann kann es für alle leichter werden, 2019 einfach entspannt Weihnachten zu feiern.
