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Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 17. Dezember

17. Dezember 2019

17. Dezember: einfach entspannt feiern

In einer Woche ist es soweit: der Heilige Abend! Große Erwartungen sind daran gebunden, und viel Hoffnung, aber nicht für alle ist es eine Zeit der Entspannung und Freude. Wer wird wo sein? Wer soll an diesem Tag aller besucht werden? Wen kann man wie in der Zeit unterbringen? Wie geht sich das alles am besten aus? Das ist die „Weihnachts-Ralley“, wie ich sie nenne. Die „magischen“ 4 Stunden zwischen 16 und 20 Uhr, die anscheinend über die Frage Auskunft geben, wer wen liebt oder nicht liebt oder nicht genug, um besucht zu werden…!

Ich finde es sehr, sehr schön, wenn man zum Fest die Lieben trifft, wenn man eine schöne und feierliche Zeit miteinander verbringt, wenn die Familie zusammenkommen kann. Aber „Familie“ ist ein so schwer zu fassender Begriff: wer gehört dazu, wer nicht (genug), um am Heiligen Abend dabei zu sein? Ich habe im Lauf der Zeit schon so viele Gespräche darüber geführt, wie kompliziert es ist (und wenn es dann noch Patchwork-Omas gibt, wird es zusätzlich um einiges komplexer!), alle zu treffen, die sich das wünschen würden.

Die Aufgabe der Entspannung ist beidseitig: die Jungen müssen nicht alle Eltern, Großeltern oder Verwandten besuchen, und die „Alten“ müssen nicht darauf bestehen, dass wirklich alle ausgerechnet in dieser Zeit bei ihnen gewesen sind! Vernunft ist geboten, und eine Abkehr von der so intensiv herbeigeredeten Magie dieses Abends.

Familie sind wir das ganze Jahr, und lieb haben sollten wir uns auch immer. Liebe bedeutet doch auch, nicht auf etwas zu bestehen, was uns oder anderen Stress macht. Die Weihnachtszeit dauert ein paar Tage, die Zusammengehörigkeit ein ganzes Leben – warum muss unbedingt in diese magischen vier Stunden alles hineingepresst werden?

Wenn wir alle da ein wenig zurückschrauben bei unseren Erwartungen und traditionell erworbenen „Rechten“, dann kann es für alle leichter werden, 2019 einfach entspannt Weihnachten zu feiern.

Beziehungs-ABC: S wie Schwiegerfamilien sind nicht immer einfach.

11. März 2019

S wie Schwiegerfamilien sind nicht immer einfach.

Es gibt so unendlich viele Witze über Schwiegermütter, dass man schon fast nicht mehr glauben kann, dass man sich auch gut mit den Schwiegereltern verstehen kann. Aber: Ja, es gibt genug Familien, für die das gar kein Thema ist, weil sie sich einfach gut verstehen. Für die ist der heutige Beitrag nicht, die dürfen sich genüsslich zurücklehnen und einander zufrieden auf die Schulter klopfen: das haben wir gut gemacht!

Für alle anderen: damit man sich mit den Schwiegereltern / SchwägerInnen / Schwiegerkindern versteht, gibt es ein paar Regeln, die zu beachten sind. Denn dass es so viele Witze darüber gibt, zeigt, dass es ein heikles Feld ist, auf dem viel schief gehen kann. Denn Eltern sind auf der einen Seite für viele Menschen wichtige Bezugspersonen, auf der anderen Seite aber gibt es jetzt eineN neueN PartnerIn, die die wichtigste Person im Leben ist.

Umgekehrt ist es auch nicht leicht, das Kind, das einem lange so nah und für das man so wichtig war, und das man so gut zu kennen glaubt, an einen Menschen „abzugeben“, der einen großen Einfluss auf das Kind hat (das natürlich schon längst erwachsen ist und auch von ganz anderen Menschen schon viel gelernt und übernommen hat). Das Kind entfernt sich von den Eltern, das ist ein schmerzhafter Prozess, und ein Schwiegerkind kann dann auch als Gefahr wahrgenommen werden: jetzt geht er/sie ganz von uns weg! Und verändert sich auch noch so sehr, dass wir am Schluss vielleicht gar nicht mehr zusammenpassen!

Wichtig für beide Seiten ist erst einmal die gegenseitige Anerkennung der guten Intention der anderen, das Verständnis. Und Respekt: man will weder belehrt noch entmündigt werden, man will weder belächelt noch verachtet werden, man will geschätzt und anerkannt werden in der je eigenen Art, mit der eigenen Gewohnheit, mit der guten Absicht, die man hat. Die fremde Familie, die einem da auf einmal so nah ist, und die man sich ja nicht ausgesucht hat, ist immer anders: viel kann man nicht verstehen oder findet man komisch oder unangenehm. Aus Respekt dem Kind /PartnerIn gegenüber soll man versuchen, dieses Anderssein der anderen Familie zu lassen. Das geht leichter, wenn man sich bewusst ist, dass die anderen die je eigenen Gewohnheiten vielleicht auch befremdlich findet…

JedeR ist, wenn die Eltern da sind, in einem Loyalitätskonflikt, denn da steht man zwischen Menschen, die man (hoffentlich) liebt und von denen man hofft, dass sie sich verstehen. (Wir haben ja auch gerne, wenn unsere Freunde sich untereinander verstehen, und im Grunde ist es nicht viel anders.) Als PartnerIn kann ich versuchen, nicht gegen die Schwiegereltern zu konkurrieren, anzukämpfen, sondern freundlich zu ihnen zu sein, irgendetwas Gutes hat jeder Mensch! In der Position der Schwiegereltern gilt das genauso: respektiere die neue Frau / den neuen Mann im Leben deines Kindes, und akzeptiere, dass er/sie sich dadurch verändert (das haben wir ja in unseren Beziehungen auch gemacht!)

Das obige Bild mag ich gerne: es ist nichts falsch an dem einen Stein in der Mitte: es ist ein Pflasterstein, so wie die anderen auch. Aber es ist auch nichts falsch an den grauen Steinen: es sind ebenfalls Pflastersteine. Dass der eine Stein nicht zu den anderen passt, bedeutet also nicht, dass er falsch ist oder die anderen es wären. Es passt nur eben nicht genau zusammen. So ist das in der Schwiegerfamilie auch: richtig, aber nicht ganz einfach. Doch mit etwas gutem Willen, einem Schuss Humor und einer Prise Gelassenheit kann das wirklich gut gelingen!

Beziehungs-ABC: K wie Kinder und andere kreative Projekte

17. Dezember 2018

K wie Kinder und andere kreative Projekte

Viele Paare wollen irgendwann einmal Kinder, aus den verschiedensten Gründen: Weil es dazugehört, weil es schön ist, weil man etwas für die Gesellschaft tun will, weil Kinder herzig sind, weil man seiner Liebe Ausdruck geben will, weil man das Leben in all seinen Varianten kennenlernen möchte, … Jeder dieser Gründe ist gut und richtig.

Paare, die trotz eines starken Wunsches keine (eigenen) Kinder bekommen können, kommen dann leicht in eine Krise. Das Miteinander kann oft sehr mühsam und voller Vorwürfe werden, jeder misslungene Versuch die Frustration erhöhen, andere Paare mit erfülltem Kinderwunsch gemieden werden, und auf Dauer kann  das Thema sehr schmerzhaft und belastend sein. Die Frage, warum es bei einem nicht klappt, kann sich über das ganze Leben stellen und auch mitunter die Partnerschaft zerstören.

Kinder zu haben ist keine leichte Aufgabe: ständig ist man mit Situationen konfrontiert, über die man sich früher nie den Kopf zerbrochen oder die man sogar milde belächelt hat. Entscheidungen, die nicht ohne Bedeutung für ein Kind sind, sind beinahe täglich zu fällen: was sind die Erziehungsstrategien, welche Ernährung wählt man für sein Kind, welche Schule ist die richtige, wie geht man mit religiöser Erziehung um, wann muss es zuhause sein, wie viel darf es im Internet machen, …?

Keine Kinder zu haben (willentlich), ist auch nicht einfach: man wird immer gefragt, wie es denn jetzt damit ausschaut, wird vielleicht auch noch von unbedachten Äußerungen verletzt, man muss sich oft rechtfertigen für seine Lebensweise, ist Zielscheibe für Neid oder auch Mitleid.

Wie auch immer die Entscheidung aussieht: als Paar ist es wichtig, etwas zu haben, was über das Ich und Du hinaus geht, wo man gemeinsam an einem Projekt arbeitet, das einen verbindet. Kinder zu bekommen ist eine sehr gute Möglichkeit, sich kreativ zu betätigen (im Sinne von „erschaffen“), aber es ist nicht die einzige. Jede andere Lösung ist auch gut, von gemeinsamem sozialem Engagement bis zum Hobby, das wir teilen. Das alles gibt uns als Paar die Möglichkeit, „in eine Richtung“ zu schauen, statt immer nur „einander an“. Gemeinsame Versuche, Erfolge, aber auch Misserfolge schweißen zusammen, formen eine gemeinsame Geschichte, die uns verbindet und beisammen hält.

Maria Theresia und Franz-Stefan

16. Oktober 2017

Die Einschulung von Marie-Antoinette ist gut gegangen, alle haben sich an den neuen Alltag gewöhnt. Maria Theresia liest weiter jeden Abend eine Geschichte für ihre Kinder, die das immer noch genießen. Ihre Ängste sind kleiner geworden, dass die Kinder sie allzu schnell verlassen können.

Womit möchten Sie sich heute beschäftigen? Wobei kann ich Ihnen helfen?

divorce-2437969_1280Es geht mir um die Beziehung zu Franz-Stefan. Die ist in der letzten Zeit etwas kühler geworden. Er spricht kaum mit mir. Wenn ich heimkomme, sind erst die Kinder auf dem Programm. Das war schon immer so, und das ist auch in Ordnung. Aber wenn dann Ruhe ist, haben wir früher geredet, gemeinsam aufgeräumt oder ferngesehen. Und jetzt: jeder macht seines, und irgendwann gehen wir ins Bett. Nicht einmal das zur selben Zeit manchmal.

Und das ist für Sie …?

Traurig, weil ich mich so alleine gelassen fühle. Als ob er sich darüber ärgern würde, dass ich zur Abteilungsleiterin aufgestiegen bin. Da muss ich natürlich mehr arbeiten, aber das mache ich ja nicht zum Vergnügen.

Sondern? Wofür machen Sie das denn?

Na, für uns doch. Damit wir genug Geld haben, damit wir uns etwas leisten können: einen schönen Urlaub, eine gute Ausbildung für die Kinder. Ich arbeite viel, weil wir unseren Kindern gerne etwas bieten möchten. Und uns auch gelegentlich etwas: ein Essen in einem guten Restaurant, ein bisschen Luxus dann und wann.

Und nicht auch, weil es Ihnen Freude macht? Weil es Ihren Fähigkeiten entspricht?

Working MumJa, natürlich, das auch. Aber darüber haben wir gesprochen, und es ist für uns beide okay. Jedenfalls war es das. Wenn ich mir jetzt anschaue, wie er reagiert, dann frage ich mich, ob das wirklich stimmt. Wenn ich dann nachdenke, zweifle ich daran, dass er überhaupt irgendwann die Wahrheit sagt.

Also, langsam bitte. Zuerst einmal: wissen Sie genau, dass es eine Strafe ist? Oder nehmen Sie das an?

Na, seit ein paar Monaten ist er so, ungefähr seit ich die Beförderung erhalten habe. Ja, das geht sich ziemlich gut aus.

Aber sicher wissen Sie es nicht? Haben Sie darüber gesprochen? Und wenn ja, was ist denn seine Ansicht?

Direkt gesprochen haben wir nicht, aber das ist ja offensichtlich, oder? (Denkt nach.) Na gut, ich kann ihn ja fragen. Vielleicht ist es auch etwas ganz anderes.

Ich glaube auch dass es gut wäre, das Sie einmal herauszufinden. Nebenbei bemerkt: Ich finde es okay, wenn man Freude hat an der Arbeit, und man braucht das nicht zu verstecken und so tun, als ob man das nur für die Familie macht. Und dann: wie wäre es, wenn Sie gemeinsam wieder nach Ritualen suchen, um den Kontakt zu pflegen? Sie hatten doch schon einmal etwas, oder?

Ja, das hatten sie: es gab wöchentliche Beziehungsgespräche, die beiden sehr gut getan haben. Franz-Stefan, weil er sich dadurch besser gehört gefühlt und Maria Theresia, weil sie sich in gutem Kontakt mit ihrem Mann befunden hat. Sie beschließen, das wieder aufleben zu lassen.

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Brüderchen und Schwesterchen …

13. Juni 2016

Wenn du eine Schwester oder einen Bruder hast – wie geht es euch miteinander? Habt ihr Kontakt, habt ihr häufigen und guten Kontakt oder trefft ihr einander nur, wenn es gar nicht anders geht – zu Hochzeiten und Todesfällen?

Geschwister – gemeinsame Geschichte oder KonkurentInnen?

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Ich selbst habe das Glück, viele Geschwister zu haben. Daher kenne ich einen Unterschied zwischen guten und schlechten Geschwister-beziehungen.

Ich muss mich um die Beziehung zu meinen Geschwistern genauso bemühen wie um die zu FreundInnen. Wir verstehen uns manchmal gut, manchmal reißt der Kontakt beinahe völlig ab, dann knüpfen wir wieder Fäden. Wenn wir den Kontakt aber nicht pflegen verlieren wir uns aus den Augen, wie das in Freundschaften auch der Fall ist. Natürlich, nicht ganz. Denn Weihnachten und Ostern, spätestens aber bei der nächsten Familienfeier treffen wir einander wieder.

Die (große) Schwester zu sein ist nicht immer ganz leicht.

Das gibt es immer alte Geschichten zwischen uns. „Du hast mir damals die Nase gebrochen mit dem Minigolfschläger!“ oder „Dich hat der Papa lieber gehabt als mich!“ Oder, wie in meinem Fall: „Du warst immer die Große und hast alles besser gewusst!“ Oder, auf der anderen Seite: „Du als die Kleine hast es leichter gehabt als ich, hast Dinge tun dürfen, die mir nie erlaubt wurden.“

boys-286179_1280Das macht es manchmal schwer, in der Gegenwart zu bleiben, einander dort zu treffen, wo wir heute sind: die Erwachsenen, die wir geworden sind. Aber wenn es uns gelingt, dann kann ein Bruder oder eine Schwester eine große Bereicherung sein: wir haben so viel gemeinsam erlebt. Niemand kennt meine Kindheit so gut wie meine Geschwister, niemand versteht meine Beziehung zu den Eltern so gut wie sie! 

Ich bin froh und dankbar für meine Geschwister!

Wenn Ihnen Familienangelegenheiten Schwierigkeiten machen, erlauben Sie sich ein Gespräch darüber. Rufen Sie mich an oder vereinbaren Sie online ein Erstgespräch, damit wir einander kennenlernen können. Ich freu mich drauf!