Posts Tagged ‘Gemeinsam’

Ein gutes Jahr: Hoffnung 2021

25. Mai 2021

Hoffnung ist heuer nicht ganz leicht, das gebe ich zu: die Pandemie scheint nicht locker lassen zu wollen, der Frühling will nicht so richtig in Gang kommen, alles scheint so träge zu gehen.

Da kann man schon einmal die Hoffnung verlieren.

Aber die Alternative ist auch nicht besser, denn das wäre Resignation, Depression oder – gut österreichisch – Raunzen über das Böse in der Welt. Das alles ist zwar verständlich, aber hilfreich für die Seele ist es nicht.

Was aber, wenn diese Gefühle eineN überkommen? Wie kann man damit umgehen, wie kann man wieder zu Optimismus, Freude und Hoffnung gelangen?

Also zuerst einmal: mit Geduld. Wir müssen warten, das haben wir schon lange verlernt. Wir wollen alles und sofort.

Dieses Jahr könnte uns Geduld lehren: es geht nicht alles so schnell, wie wir es gerne hätten. Das Leben lässt sich keine Vorschriften machen, wir lernen besser, ein bisschen demütiger zu sein und nicht alles zu jeder Zeit zur Verfügung zu haben.

Dann: Gemeinschaft. Wenn eineR alleine gerade traurig oder verzweifelt ist, dann gibt es ja noch die anderen. Irgendjemand ist immer in Reichweite, die/der gerade besser drauf ist, der/die uns Mut machen kann.

Das ist das Gute an FreundInnen, Familie, auch virtuellen Bekanntschaften: sie sind da, um uns zu tragen, wenn wir einmal nicht mehr können. Dafür sind wir dann auch bereit, selbst austeilen, wenn wir etwas mehr Mut, Hoffnung oder Freude haben.

Und vor allem: Humor. Lachen stärkt das Immunsystem, vertreibt schlechte Gedanken und Gefühle. Dazu muss man nicht einmal wirklich lustig sein, es geht auch ohne. Probieren Sie einmal aus, beim Autofahren ständig die Mundwinkel nach oben gezogen zu haben! Ich mache das schon seit einiger Zeit, mit dem Effekt, dass ich tatsächlich freundlicher Auto fahre, rücksichtsvoller bin und öfter einmal jemandem die Vorfahrt lasse.

Auf jeden Fall ist es sehr viel angenehmer, immer wieder zu lachen, es tut einfach gut! Und es tut auch Ihrer Umgebung gut, wenn Sie gemeinsam Spaß haben – und das geht immer irgendwie!

Wenn Sie also gerade hoffnungsvoll sind: teilen Sie es aus!

Wenn es Ihnen gerade schwer fällt, die Hoffnung zu halten: bleiben Sie nicht alleine, harren Sie aus, und nehmen Sie sich selbst, die Welt im Ganzen und die Pandemie im Speziellen nicht allzu ernst.

Irgendwann ist immer Sommer, ist es immer warm und Badewetter, irgendwann ist der ganze Spuk vorbei – geben wir die Hoffnung nicht auf!

Am Ende ist alles gut. Wenn es noch nicht gut ist, ist offenbar noch nicht das Ende.

Teilen 2021

25. Januar 2021

Die Luft geht uns schon langsam aus nach all diesen langen Einschränkungen, Lockdowns, Kürzungen, Pressekonferenzen, neuen Bestimmungen – ab heute FFP2 Masken für alle! Es wird uns langweilig zuhause, die Kinder nerven, verlangen so viel von uns, die Sorgen um die Zukunft, um das Geld, um die Arbeit bedrängen uns. Wie soll da ein Teilen möglich sein, wieso spreche ich gerade jetzt vom Teilen, und wie soll das im Jahr 2021 gelingen, mit all der Unsicherheit in uns?

In der Hand steht: sei großzügig, teile mehr, tausche aus, konsumiere weniger, arbeite zusammen, lebe einfach, höre mehr zu, sei dankbar, lebe langsamer, genug ist genug … Das ist, was ich unter „teilen“ verstehe – ein bewusster, freundlicher, nachhaltiger Umgang mit uns, miteinander und mit der Welt.

Dann werden wir „uns wundern, was möglich ist“! Wir erleben, wir sehen, wir hören das, was wir erwarten. Wenn wir vom Leben, von den Mitmenschen, von der Welt erwarten, dass sie liebevoll, großzügig und freundlich sind, dann werden wir auch genau das erleben. Wenn wir aber Kleingeistigkeit, Gier und Lüge erwarten, werden wir auch das erfahren!

Der Unterschied ist der Fokus unserer Aufmerksamkeit. Das Leben hat beides zu bieten, das Gute und das Schwere, die Frage ist nur, welcher Seite wir die größere Beachtung schenken.

Daher lade ich ein, gerade jetzt, gerade in Zeiten wie diesen, besonders großzügig zu sein. Denn: wie Sie in die Welt hineinrufen, so wird sie Ihnen auch antworten. Das ist kein eigenartiges (esoterisches) Gesetz, sondern schlicht eine Frage der Erwartung und der Aufmerksamkeit. Also: seien Sie großzügig, verteilen Sie ohne Sorge – es ist genug für alle da!

Angst sät Angst, aber Freude sät Freude! Großzügig teilen sät ebenfalls Großzügigkeit.

Teile offen, verschenke großzügig, gib ohne Sorge – Lächeln, Freundlichkeiten, Aufmerksamkeit, Liebe, Zärtlichkeit. Aber auch Ängste, Leiden und Schwächen – bleib auch damit nicht alleine, versteck dich nicht damit. Auch hier gilt: wer menschlich ist und sich so zeigt, wird Menschlichkeit erfahren!

Wenn wir teilen, erleben wir, wie sich Gutes so schnell und weit ausbreiten kann wie ein Virus! Teilen wir Freude und Leid, teilen wir Verantwortung für uns und die Welt, teilen wir reichlich aus, dann werden wir auch alle gemeinsam reichlich beschenkt.

Beziehung-ABC: W wie Wir schaffen das!

13. Mai 2019

W wie Wir schaffen das!

Eine wichtige Eigenschaft in der Beziehung ist Optimismus. Wer sich immer nur Sorgen macht, wer ständig das Schlechteste erwartet, wird auch viel eher genau das Schlechte erreichen. Denn es gibt tatsächlich diese selbsterfüllenden Prophezeiungen.

Positiv zu sein bedeutet nicht, alle Probleme unter den Teppich zu kehren (das wäre Verdrängung) oder alles schön zu reden (das wäre unwahr). Positiv zu sein bedeutet, dass es einen großen Unterschied macht, ob man sich mit den Problemen, die sich im Laufe der Zeit stellen, im Modus des Vertrauens nähert oder im Misstrauen, ob man daran glaubt, dass es einen Weg aus der Krise gibt oder ob man sehr oft das Ganze einfach hinschmeissen will (oder damit droht).

Vertrauen stärkt die Hoffnung, dass unser gemeinsames Projekt gut ausgehen wird, dass wir immer wieder einen Weg finden werden, weil es einfach gut ist, mitsammen unterwegs zu sein. Das Gefühl der Liebe muss nicht die ganze Zeit da sein, das wäre zu viel verlangt. Aber Liebe ist mehr als ein Gefühl: es ist eine Entscheidung, miteinander wohlwollend zu sein. Diese Entscheidung entsteht aus dem Gefühl, und wenn das Gefühl dann eine Zeitlang nicht leicht zu finden ist, trägt die Entscheidung dennoch durch diese Krise.

Dabei ist eines wichtig: Genauso wenig, wie mich an einem kalten Wintertag die Erinnerung daran, dass es im Sommer wieder warm sein wird, auch nur um ein Grad wärmt, und mir immer noch genauso kalt ist wie vorher, fühlt sich die Erinnerung an das gerade nicht vorhandene Liebesgefühl wohlig oder liebevoll an. Nein, es fühlt sich genauso kalt oder leer an – aber der Unterschied ist im Kopf (nicht im Herz): die Hoffnung darauf, dass es eines Tages wieder warm sein wird, lässt mich die Kälte des Winters ein Stück leichter ertragen. Der Unterschied ist nicht fühlbar (wir können immer nur im Augenblick fühlen), der Unterschied ist in der Erkenntnis!

Und so kann auch die Hoffnung darauf, dass es eines Tages wieder leichter zwischen uns wird, dabei helfen, die Krisenzeiten positiv zu bewältigen. Aber erwarten Sie sich nicht, dass es dadurch weniger anstrengend wird – es wird nur vorstellbarer! Der Weg zueinander ist niemals leicht, aber immer lohnend, denn schließlich haben wir ja irgendwann beschlossen, dass es besser ist, gemeinsam zu sein als ohne einander, und dafür hatten wir einen guten Grund: wir lieben einander. Wenn aus uns Lieb-Haber*innen eines Tages dann Recht-Haber*innen, oder sogar Macht-Haber*innen geworden sind, dann haben wir nicht nur die Liebe zueinander, sondern meist auch ein Stück von selbst verloren.

Wir schaffen das!