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Ein gutes Jahr: Glaube 2021

8. März 2021

Woran glauben Sie? Was halten Sie für sicher? Wem glauben Sie (noch)? Worauf hoffen Sie, worauf warten Sie? Was erfüllt Sie so sehr mit Erstaunen, dass Sie ganz ruhig werden? Woran halten Sie sich fest?

Glaube entsteht, weil niemand genau wissen kann, was die Wahrheit ist. Um deshalb nicht in Not zu kommen, bilden wir uns einen Glauben. Das kann religiös sein, muss aber nicht. Wir glauben, dass die Zahlen, die wir am Bankkonto sehen, Geld sind. Wir glauben, dass die Spielregeln einer Sportart sinnvoll sind. Wir glauben an ein Rechtssystem (welches auch immer). Wir glauben, dass die entgegenkommende AutofahrerIn auf ihrer Seite bleiben wird. Wir glauben, dass wir verstanden haben, wie unsere Welt funktioniert.

Und heuer: wir alle glauben zu wissen, wie die Pandemie in den Griff zu bekommen wäre.

Wenn Sie im christlichen Umfeld aufgewachsen sind, dann verbinden Sie mit Glaube wahrscheinlich auch etwas Religiöses. In ein paar Wochen ist Ostern – damit verbunden ist der Glaube an die Auferstehung, an das Weiterleben nach dem Tod. Was dürfen wir da glauben, worauf hoffen? Auf ein Leben nach dem Tod, auf eine Wiedergeburt, auf das Ende von allem?

Egal, was Sie in dieser Beziehung glauben, ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, sich darüber Gedanken zu machen. Auch wenn es die Herangehensweise gibt, das einfach zur Seite zu schieben („Ich werde nicht sterben, und ich glaube erst daran, wenn ich eines Besseren belehrt werde.“), tut uns das meist nicht so gut, denn es hat Auswirkungen auf unser tägliches Leben, was wir glauben, dass nach dem Tod geschehen wird.

Ich meine damit nicht, dass man beten oder fromm leben soll (wenn ich das auch nicht falsch finde), sondern dass unser Glaube unsere Werte beeinflusst. Und das wiederum entscheidet darüber, ob wir unser Leben als sinnvoll und gut empfinden. Was wir für wichtig und richtig halten, bestimmt, ob wir den heutigen Tag für gut, gelungen und wertvoll halten.

Deshalb lade ich Sie heute ein, sich in einer ruhigen Stunde, vielleicht bei einem schönen Frühlingsspaziergang, zu überlegen, woran Sie glauben, worauf Sie hoffen und auf was Sie warten. Wenn Sie da nicht gleich hinfinden, rate ich Ihnen, sich einen ganz normalen Tag / eine normale Woche anzuschauen: Was Sie so machen, scheint das zu sein, was Ihnen wichtig ist. Das stimmt auch, wenn Sie jetzt wahrscheinlich denken, dass Sie in Wirklichkeit ganz anders sind: Das ist IHR Leben.

Wenn Sie damit einverstanden sind, dann ist es gut, dann haben Sie auch schon Ihre Werte. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind – worauf warten Sie? Glauben Sie an sich – Sie können so leben, wie Sie es eigentlich wollen.

Wofür wollen Sie leben, wofür setzen Sie sich ein, weil es Ihnen das wert ist?

Was sind Ihre Werte?

Was finden Sie wichtig in Ihrem Leben?

Warten Sie nicht länger – es geht um jeden Tag. Keiner davon kommt zurück, und jeder einzelne ist wertvoll!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 13. Dezember

13. Dezember 2019

13. Dezember: Glaube und Aberglaube

Freitag, der 13.! Das ist für viele Menschen ein Grund, sich zu fürchten. Sie gehen besonders vorsichtig an alles heran, und vor allem: sie erwarten das Schlechte. Es passiert wahrscheinlich an diesem Tag genauso viel oder wenig wie an allen anderen Tagen, aber heute sagt man: klar, dass es so kommen musste, es ist ja Freitag, der 13.!

Das bringt mich zu dem spannenden Thema der Erwartung, des Vorurteils, auch bekannt als „self fullfilling prophecy“. Wir erleben sehr häufig das, was wir erwarten, weil wir eben genau darauf unsere Aufmerksamkeit richten. Mir fällt das oft auf, wenn ich in ein andere Stadt fahre und dort Gebäude anschaue, von denen ich gelesen habe: die sind wirklich schön! Wenn ich aber mit derselben Vorerwartung die Häuser meiner Stadt ansehe, kann ich erkennen, dass die auch sehr schön sind. Wir sehen das, was wir erwarten. Das gilt für das Schöne wie für das Schlechte.

Glaube ist nicht das Gegenteil von Aberglaube, also nicht die Sicherheit, dass alles gut gehen wird (das ist auch Aberglaube). Glaube ist das Vertrauen, dass wir nicht alleine sind, egal, wie es geht. Dass wir von etwas getragen sind, das größer ist als wir – wie auch immer wir das nennen: Liebe, höhere Macht, Energie, Gott.

Ich glaube an das Gute in der Welt, ich glaube, dass dieses Gute immer stärker ist als das Böse. Ich glaube, dass in uns allen das Gute gewinnt, dass die Liebe größer ist als der Hass, dass die Freude mehr bewirkt als die Traurigkeit und dass wir es miteinander „einfach richtig schön“ haben können!