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Ein gutes Jahr: Friede 2021

2. August 2021

Der August hat angefangen, der Sommer ist zur Hälfte vorbei. Für mich war in der Schulzeit der Wechsel von Juli zum August immer ein Anlass, um innezuhalten: wie bin ich so unterwegs in den Ferien? Mache ich genug von den Dingen, die ich mir für den Sommer vorgenommen habe? Oder lebe ich einfach so vor mich hin (was auch manchmal genau das war, was ich mir vorgenommen hatte!)?

Um wieder gut ins Schul- und Arbeitsjahr starten zu können, brauchen wir eine Zeit der inneren und äußeren Erholung. Das bedeutet nicht automatisch, nichts zu tun, sondern meist einfach: etwas anderes als sonst immer.

Ich habe immer wieder Menschen in der Praxis, die sich sehr bemühen, sich zu entspannen. Sie fühlen sich gestresst und versuchen nun, „alles richtig zu machen“, damit sie wieder zur Ruhe kommen können. Das ist ein guter Zugang, aber jeder gezielte Versuch, jeder geplante Zugang, sich „jetzt aber wirklich endlich“ zu entspannen, ist ja schon wieder Stress.

Daher ist es zuerst einmal notwendig, NICHTS zu tun. Den Dingen ihren Lauf zu lassen. Dem Leben zuzutrauen, dass sich schon alles finden wird, was man braucht. In diesem Sinn war mein Ferien-Stress (mache ich richtig Ferien?) natürlich auch nicht hilfreich.

Das Wort „loslassen“ ist schwierig, ich mag das Wort „sein lassen“ lieber. Vielleicht sogar „gut sein lassen“, im Sinn von „lass mal gut sein“. Es scheint manchen Menschen so schwierig, Situationen (noch viel mehr sich selbst) gut sein zu lassen. Das ist ganz im Widerspruch mit dem Zeitgeist der ständigen Verbesserung, Selbstoptimierung, Leistungssteigerung, Gewinnmaximierung.

Lass gut sein“ heißt auch: in Frieden mit sich und der Welt sein. Anzunehmen, dass es bereit gut ist, dass es gar nicht automatisch besser wird, wenn man sich mehr anstrengt. Jemand hat einmal zu mir gesagt (wie ich gerade mit der Vorbereitung eines Workshops beschäftigt war und am liebsten jedes Detail genau planen wollte): „Du glaubst auch, je mehr von dir drinnen ist, desto besser wird es.“

Tatsache ist, dass man dem Leben Raum geben muss, Platz lassen soll für das, was geschieht, weil es eh gut ist, wie auch immer es geht. Oft erkennen wir das nicht gleich, aber im Nachhinein erweist sich so vieles, was uns am Beginn als Sackgasse erschienen ist, eine gute Gelegenheit, umzudrehen, sich neu zu orientieren, und dann geht es wieder weiter, wenn auch in eine andere Richtung als wir dachten.

Friede bedeutet, zu vertrauen. Vertrauen auf das Leben, das uns immer weiterschiebt. Vertrauen darauf, dass genug da ist für uns: Liebe, Freude, Nahrung, Versorgung (jedenfalls bei uns in Mitteleuropa). Vertrauen darauf, dass wir immer wieder zu Kräften kommen, dass sich neue Wege zeigen, dass das Leben kreativer ist als unsere Angst.

Friede bedeutet, einander zuzugestehen, dass die Andere/ der Andere auch seine/ihre Bedürfnisse hat und haben darf, dass wir füreinander sorgen können ohne selbst zu kurz zu kommen, dass wir einander helfen können ohne uns selbst aufzugeben oder zu verlieren. Wer religiös ist, kann auch darauf vertrauen, dass eine höhere Macht für uns sorgt – wie auch immer sie das tut.

Lassen Sie sich diese Woche gut sein.

Lassen Sie die anderen gut sein.

Lassen Sie das Leben gut sein.

Schließen Sie Frieden mit sich, den anderen und dem Leben.

Es ist gut.

Ein gutes Jahr: Loslassen 2021

12. April 2021

Loslassen ist immer ein gutes Thema, denn wir alle halten fest an unseren Vorstellungen, sind unglücklich, wenn sich etwas anders entwickelt als wir denken, bestürzt, wenn die Welt in Atem gehalten wird von einem Virus, etc.

Das alles wären schöne Gedanken, die ich auch schon gehabt – und sicher auch gebloggt – habe, aber heute möchte ich in eine etwas andere Richtung gehen.

Wir können auch unsere Ideen, Gedanken, Inspirationen loslassen – hinaus in die Welt, die sie so dringend braucht! Wir können unsere Umgebung, unsere Umwelt, unsere Mitmenschen beschenken mit Freundlichkeit, guten Gedanken, Erfindungen, Ideen.

In der Wissenschaft ist es üblich, alle Projekte zu veröffentlichen, selbst wenn sie nicht so ausgegangen sind, wie man sich das erhofft / erwartet / gewünscht hätte. Denn alles ist für andere wichtig – auch das, was nicht funktioniert hat.

Misserfolg ist Recherche für künftigen Erfolg!

Oder, wie ich es letztens gelesen habe: alle Ergebnisse, die wir haben, sind Antworten auf spezielle Fragen, nur vielleicht nicht auf die, die wir selbst gerade gestellt haben.

Es bringt allen etwas, wenn wir unsere Ideen verbreiten, vor allem die guten! Denn auch wenn wir selbst vielleicht damit nicht weiter kommen, kann es doch gut sein, dass jemand anderer eine Anschluss- Idee hat. Zum Glück sind wir ja alle eine Gemeinschaft, und gemeinsam sind wir mehr als die Summe von Einzelnen.

Umgekehrt ist es ja auch so, dass niemand das Rad ganz ohne VordenkerInnen erfunden hat: jede noch so geniale Idee hat ihre Ursprünge weit vor ihr selbst. Wir stehen immer „auf den Schultern“ unserer Eltern, Großeltern, Urgroßeltern,… Wir nehmen das, was wir vorfinden und machen etwas daraus.

Das Internet wäre nicht erfunden worden, hätte es dieses gemeinsame Suchen nicht gegeben, das wieder ist nur die Vorstufe zu dem, was andere sich ausdenken, weiterspinnen, erfinden.

Ich finde es total schön, in so einem großen Kreis zu stehen: wir sind nur der momentane Gipfel der Entwicklung, denn wir bereiten den Weg wieder für unsere Kinder und Enkelkinder,…

Lassen wir also unsere guten Ideen hinaus in die Welt, sprühen wir vor Lebendigkeit, Neugierde, Inspiration!

Wir nehmen dankbar von anderen, geben wir großherzig! Großzügigkeit ist immer für alle ein Gewinn, für die, die sich gut fühlen, weil sie für ihre Ideen wert geschätzt werden und für die, die bereichert werden und weiter andere bereichern.

Lass los: Inspiration, Freundlichkeit, Lebendigkeit, Lachen, gute Gedanken!

Die Welt braucht dich, genau dich, mit all deinen guten Ideen!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön / 31. Dezember

31. Dezember 2019

31. Dezember: einfach loslassen

Heute ist die 7. Raunacht und die letzte verbleibende Zeit im Jahr, um Dinge zu erledigen. Dieser Tag eignet sich gut, um Altes loszulassen und für Neues Platz zu machen. Dazu lohnt es sich, einen Blick zurück zu wagen und sich zu überlegen, worin Sie noch Energie gebunden haben. Ungelöste Konflikte, unausgesprochener Ärger, unverdaute Trauer – all das kann der Grund dafür sein, dass man sich schwer tut, das Alte gehen zu lassen. Festhalten aber kostet Kraft, die uns dann an anderen Stellen empfindlich fehlen kann.

Manchmal ist es nicht möglich, sich mit der betreffenden Person auszusprechen, sei es, weil sie nicht in der Nähe ist, sei es, weil sie nicht mehr lebt, sei es, weil sie nicht in der Lage ist, unser Anliegen zu verstehen, oder sei es, weil es sich um Verletzungen handelt, die so groß sind, dass wir die betreffende Person gar nicht mehr treffen wollen. Immer aber ist es möglich, innerlich unseren Frieden zu finden, wenn wir es schaffen, uns mit der Situation, in der wir sind, zu versöhnen. Ich bin die, die ich bin, weil ich das erlebt habe, was ich erlebt habe. Und aus allen Situationen, die ich erlebt habe, kann ich etwas mitnehmen und daran wachsen.

Wenn Ihnen das gelungen ist (und das ist oft nicht in ein paar Minuten erledigt, dabei kann man manchmal sogar professionelle Hilfe benötigen!), dann können Sie alle Ihre Energie verwenden für die Projekte, die Sie im kommenden Jahr vorhaben, und dazu wünsche ich Ihnen viel Kraft und alles Gute!

Ich wünsche Ihnen einen guten Abschied vom Alten und einen fröhlichen und beschwingten Start ins Neue Jahr 2020!