Dem “inneren Kind” liegt die Erfahrung zugrunde, dass alles, was wir erlebt haben, angenehm oder unangenehm, als Erinnerung in uns gespeichert ist. Wir können selbstverständlich die Vergangenheit nicht verändern, wohl aber das, was in uns davon als Erinnerung leben bleibt.
Wie geht das?
Wichtig ist, dass ich mich mir selbst zuwende. Ich bin die Einzige, die immer, bis an mein Lebensende, garantiert bei mir bleiben wird, und die 24 Stunden, 7 Tage die Woche mit mir zusammen ist. Ich bin also die ideale Bezugsperson für dieses innere Kind, niemand anderer sonst kann das so gut wie ich.
Und: heute bin ich erwachsen und groß. All die Erfahrungen, so schmerzhaft sie auch gewesen sein mögen, sind vorbei. Als diese Erwachsene wende ich mich dem Kind zu, das ich einmal war.
Ich fange damit an, dass ich ein Foto von mir als Kind anschaue, um mich in die Situation von damals hineinzuversetzen. Und dann beginnt erst einmal der angenehme Teil: ich darf dieses Kind liebevoll umsorgen. Was habe ich als Kind gerne gemacht? Was hat mich getröstet, beruhigt? Womit konnte man mich aufheitern? Was habe ich gerne gespielt?
Ich erinnere mich daran und mache erst einmal genau das, was mir früher schon gut getan hat, oder was ich mir vielleicht immer gewünscht habe. Ich versorge mich mit Spielsachen, Spaß, Annehmlichkeiten, Essen. Ich tue, was Spaß macht, was mir Freude macht.
Dass ich dabei immer auch erwachsen bin, behalte ich stets im Auge: ich gönne mir nicht einfach alles, was sich ein Kind wünscht, sondern ich beurteile als Erwachsene, ob das, was sich das Kind wünscht, auch mit meinem momentanen Leben vereinbar ist. Wenn sich also mein inneres Kind ein Prinzessinnenkleid wünscht, werde ich mir das wahrscheinlich nicht zulegen mögen, aber als Kompromiss kann ich buntes Gewand anziehen.
Ich nehme so oft als möglich Kontakt mit diesem inneren Kind auf, frage es, wie es ihm geht, was es braucht, ob es sich etwas wünscht. Ich rede mit ihm, nur so kann es beginnen, Vertrauen zu mir aufzubauen, damit es später auch in der Lage ist, mit mir über die schlimmeren Dinge zu sprechen, die es erlebt hat.
Als einen weiteren Schritt lade ich das Kind ein, mit mir in meine aktuelle Welt zu kommen: ich zeige ihm, wo und wie ich heute lebe, dass mir heute niemand mehr weh tun darf, dass ich mich selbst um mich kümmern kann, dass ich gut für mich sorge. Ich kann es in die Arbeit „mitnehmen“, es mit mir Auto fahren lassen, ich zeige ihm meine Familie und meine Freunde. Dazu kann es hilfreich sein, dieses Kind als Symbol mit mir herumzutragen: ein kleines Auto, eine kleine Puppe, ein Stein – irgendetwas, was ich leicht einstecken oder auf meinen Schreibtisch legen kann. Das macht es leichter, sich immer wieder während des Tages daran zu denken.
Wenn Sie mit mir darüber reden wollen, wie Ihnen das gut gelingen kann, wenn Sie Hilfe dabei brauchen, weil Sie nicht alleine dem inneren Kind begegnen wollen oder weil es sehr bedürftig ist und sich nicht leicht versorgen lässt, dann arbeite ich gerne daran mit Ihnen. Rufen Sie mich an oder machen Sie online einen Termin mit mir aus. Ich freue mich darauf, Sie dabei zu unterstützen.