Posts Tagged ‘Ostern’

Ein gutes Jahr: Geburt 2021

15. März 2021

Auch heuer (besonders heuer, nach dem langen Lockdown?) werden Babies geboren, das Erkranken und auch Sterben auf der einen Seite des Lebens geht mit dem Werden und der Geburt von Kindern Hand in Hand. Es ist ein großer Kreislauf des Lebens, in dem wir alle miteinander verbunden sind.

Was bedeutet das nun für uns, konkret, in dieser kommenden Woche?

Nun, nicht wenige Paare werden diese Woche ein Kind zeugen, viele werden eines erwarten und einigen steht konkret eine Geburt ins Haus. Das ist – hoffentlich – schön für diese (werdenden) Eltern. Alles Gute und viel Freude mit dem neuen Baby!

Was ist mit den anderen, die entweder keine Kinder (mehr) haben / wollen? Was bedeutet für diese Menschen: Geburt 2021? Was können wir erleben, das der Geburt eines Kindes nahe kommt?

Da ist zum einen einmal der tägliche Sonnenaufgang, der immer wieder neu anbrechende Tag mit all seinen Möglichkeiten. Jeder Tag ist ein Geschenk! (Das wissen wir vor allem dann zu schätzen, wenn wir bemerken, dass unsere Tage gezählt sind!) An jedem Tag dürfen wir neu beginnen, nie ist es zu spät, nie ist man zu alt (das sind oft verwendete und meist eher bequeme Ausreden).

Wenn wir aufwachen, können wir uns dessen bewusst sein, dass wir einen Körper haben, der (im großen und ganzen) meistens gut funktioniert, und wir können dankbar sein dafür, denn das ist nicht selbstverständlich. Auf diese Weise wird jeder Tag ein Geburts-Tag.

Dann wird langsam Frühling: das Leben bricht wieder neu auf. Die ersten Blumen und Blüten kämpfen sich durch die Kälte, die uns in den letzten Tagen noch einmal besucht hat – das stört sie nicht. Wenn ihre Zeit da ist, machen sie sich auf den Weg zum Licht. Sie merken die längeren Sonnendauer und beginnen, ihre Köpfe zu heben und nach oben zu drängen.

Das kann uns ermutigen, immer wieder neuen Mut zu schöpfen und immer wieder, nach all der Kälte, Dunkelheit, Einsamkeit, Depression, Unsicherheit und aller Ängste, den Kopf dem Licht zuzuwenden – der Hoffnung, der Freude, der Freundlichkeit, der Liebe, dem Glauben an das Gute!

Und drittens gehen wir auf Ostern zu: ein Fest darüber, dass das Leben immer weitergeht. Manche von uns glauben dabei an die Auferstehung und an den Himmel, ein Leben nach dem Tod, andere an die Wiedergeburt, wieder andere an andere Formen des Lebens als Energie. Aber selbst, wer gar nicht glaubt, dass man als Person weiterlebt, kann nicht leugnen, dass das Leben an sich weitergeht.

Ostern ist das Fest des Lebens: das Leben feiert sich selbst! Das Leben ist nicht unterzukriegen, das Leben stirbt nicht, es geht immer weiter. So wie die Sonne wiederkommt, wie der Frühling wiederkommt, so geht das Leben immer weiter. Es verändert sich, es variiert in den Farben und Lebensformen – aber es geht immer weiter.

Das könnte uns dazu bringen, das Leben an sich zu schätzen, diese unbändige Kraft, die nicht umzubringen ist, nicht zu besiegen, die nie aufhört, sich immer wieder Raum zu verschaffen. Das Leben ist in sich selbst verliebt, mit den vielen Farben, Formen und kreativen Ideen.

Nebenbei bemerkt: Ich mag auch sehr gerne den Gedanken, dass das Leben keine Forderungen und Erwartungen hat, außer dass es eben IST. Es sagt nie: hier ist kein Leben möglich! Weder im bitterkalten Eis, noch in der stockdunklen Tiefsee, noch in der tiefsten Höhle, am höchsten Berg oder in der heißesten Wüste. Nie sagt das Leben: hier kann ich nicht sein, sondern eher: „aha, da muss ich mir etwas einfallen lassen“. Und das tut es dann auch!

Lassen Sie sich also jeden Tag neu zur Welt bringen!

Schauen Sie mit neuen Augen auf den Tag, die Jahreszeit, Ihren Körper, Ihr Leben!

Freuen Sie sich am Leben, an Ihrem Körper, an Ihren Möglichkeiten, Ihren Fähigkeiten. Seien Sie kreativ und verspielt wie das Leben selbst, finden Sie neue Ausdrucksweisen, wenn die alten nicht mehr funktionieren, wenden Sie sich Dingen zu, die Ihnen bisher fremd waren!

Sie haben heute Geburtstag – alles Gute!

Ein gutes Jahr: Glaube 2021

8. März 2021

Woran glauben Sie? Was halten Sie für sicher? Wem glauben Sie (noch)? Worauf hoffen Sie, worauf warten Sie? Was erfüllt Sie so sehr mit Erstaunen, dass Sie ganz ruhig werden? Woran halten Sie sich fest?

Glaube entsteht, weil niemand genau wissen kann, was die Wahrheit ist. Um deshalb nicht in Not zu kommen, bilden wir uns einen Glauben. Das kann religiös sein, muss aber nicht. Wir glauben, dass die Zahlen, die wir am Bankkonto sehen, Geld sind. Wir glauben, dass die Spielregeln einer Sportart sinnvoll sind. Wir glauben an ein Rechtssystem (welches auch immer). Wir glauben, dass die entgegenkommende AutofahrerIn auf ihrer Seite bleiben wird. Wir glauben, dass wir verstanden haben, wie unsere Welt funktioniert.

Und heuer: wir alle glauben zu wissen, wie die Pandemie in den Griff zu bekommen wäre.

Wenn Sie im christlichen Umfeld aufgewachsen sind, dann verbinden Sie mit Glaube wahrscheinlich auch etwas Religiöses. In ein paar Wochen ist Ostern – damit verbunden ist der Glaube an die Auferstehung, an das Weiterleben nach dem Tod. Was dürfen wir da glauben, worauf hoffen? Auf ein Leben nach dem Tod, auf eine Wiedergeburt, auf das Ende von allem?

Egal, was Sie in dieser Beziehung glauben, ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, sich darüber Gedanken zu machen. Auch wenn es die Herangehensweise gibt, das einfach zur Seite zu schieben („Ich werde nicht sterben, und ich glaube erst daran, wenn ich eines Besseren belehrt werde.“), tut uns das meist nicht so gut, denn es hat Auswirkungen auf unser tägliches Leben, was wir glauben, dass nach dem Tod geschehen wird.

Ich meine damit nicht, dass man beten oder fromm leben soll (wenn ich das auch nicht falsch finde), sondern dass unser Glaube unsere Werte beeinflusst. Und das wiederum entscheidet darüber, ob wir unser Leben als sinnvoll und gut empfinden. Was wir für wichtig und richtig halten, bestimmt, ob wir den heutigen Tag für gut, gelungen und wertvoll halten.

Deshalb lade ich Sie heute ein, sich in einer ruhigen Stunde, vielleicht bei einem schönen Frühlingsspaziergang, zu überlegen, woran Sie glauben, worauf Sie hoffen und auf was Sie warten. Wenn Sie da nicht gleich hinfinden, rate ich Ihnen, sich einen ganz normalen Tag / eine normale Woche anzuschauen: Was Sie so machen, scheint das zu sein, was Ihnen wichtig ist. Das stimmt auch, wenn Sie jetzt wahrscheinlich denken, dass Sie in Wirklichkeit ganz anders sind: Das ist IHR Leben.

Wenn Sie damit einverstanden sind, dann ist es gut, dann haben Sie auch schon Ihre Werte. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind – worauf warten Sie? Glauben Sie an sich – Sie können so leben, wie Sie es eigentlich wollen.

Wofür wollen Sie leben, wofür setzen Sie sich ein, weil es Ihnen das wert ist?

Was sind Ihre Werte?

Was finden Sie wichtig in Ihrem Leben?

Warten Sie nicht länger – es geht um jeden Tag. Keiner davon kommt zurück, und jeder einzelne ist wertvoll!

Videos aus der Quarantäne, 15.4.2020

15. April 2020
aus der psychotherapeutischen Praxis
aus der Hynpotherapie

Videos aus der Quarantäne, 9. April 2020

9. April 2020

Bitte beachten: die nächsten Videos kommen erst am Dienstag, 14. April, bis dahin ist Osterferien, auch für mich 🙂

aus der psychotherapeutischen Praxis
aus der Hypnotherapie

Auferstehung heute

17. April 2017

cross-1517092_1280Ostern, habe letzte Woche geschrieben, ist DAS zentrale Fest des Christentums. Denn da geht es um die Botschaft, die auch die Wichtigste für unsere abendländischen Werte ist:

das Leben ist größer als der Tod,

die Liebe ist stärker als die Angst,

das Lachen dauert länger als das Weinen.

Wir glauben an die Macht des Guten, wir wollen Freundlichkeit miteinander leben und erleben, wir wollen einander Gutes tun und Gutes erhalten. Das zeigt sich, indem wir einander beschenken: mit Eiern und Osterhasen, mit Geschenken und Besuchen, mit Zeit und mit Aufmerksamkeit, mit Freundschaft und Liebe.

Das ist Auferstehung heute:

einander dieses Gute zu tun, miteinander Freude zu erleben, die Freundlichkeit ausbreiten, respektvoll miteinander umgehen, sich und andere liebevoll behandeln.

Mehr ist es nicht. Aber weniger auch nicht.

Denn der Hass soll nicht in unserem Leben bleiben, die Angst nicht, das Misstrauen nicht und die Verzweiflung nicht. Nie müssen wir ganz die Hoffnung verlieren angesichts unseres Glaubens daran, dass alles gut ausgehen wird, dass die Dummheit nicht für alle tree-215970_640Zeit regiert, dass die Traurigkeit einer Hoffnung weichen wird, dass der Krieg mit einem Frieden endet und dass der Tod nicht das letzte ist, was von einem Menschen bleibt.

Ich lade Sie zu dieser Auferstehung ein – heute und alle Tage! In diesem Sinn: frohe Ostern, und glauben Sie an die Auferstehung, leben Sie sie!

Christliche Werte – was bedeutet das?

10. April 2017

IMG_0412In dieser Woche feiern wir die Karwoche – was wissen wir darüber?

Viel wird in den letzten Jahren über die sogenannten „christlichen Werte“ gesprochen, die in Gefahr sind. Vermeintlich durch die „islamische Invasion“. Aber ist das so?

Ist nicht das Verschwinden der christlichen Werte eher der Tatsache geschuldet, dass wir uns einfach nicht mehr dafür interessieren, was das Christentum ausmacht, was genau der Hintergrund unserer Kultur ist, worum es bei unserer Religion eigentlich geht?

Was wissen Sie über das Geschehen zu Ostern?

Ostern ist das zentrale Ereignis des Christentums, und da geht es nicht um Hasen und Ostereier, sondern um den Triumph der Liebe. Da geht es auch nicht darum, dass irgendein grausamer Gott ein Opfer braucht und deshalb sein Sohn auf brutale Weise sterben muss sondern darum, dass Liebe auf Dauer gewinnt.

Liebe ist stärker als der Tod.

Die Botschaft von Ostern ist, dass ein Mensch – egal, ob er der Sohn Gottes war oder nicht – sich nicht von der Idee, dass das Gute in der Welt siegen wird, hat abbringen lassen. Er war zutiefst davon überzeugt, dass Gott die Liebe ist, und dass diese Liebe am Schluss gewinnen wird. Er hat vom „Reich Gottes“ gesprochen und das auch gelebt: Liebe in all ihren Ausformungen: zum Nächsten, aber auch zu sich selbst, zu Freunden und Feinden, zu denen, die Gutes tun und zu denen, die darin versagen.

pencils-806604_1280Liebe ist stärker als die Angst.

Und dieser Mensch war bereit, alles für diese Überzeugung zu tun, sogar unter der Bedrohung seines Lebens. Er hat sich gefürchtet, er hat gehofft und gebetet, dass er sein Leben nicht dafür geben muss, dass es anders ausgeht als mit seinem Tod, aber er hat sich auch angesichts des Todes nicht von diesem Glauben an die Liebe, an das freundliche Miteinander, an das Gute in allen Menschen, abbringen lassen.

Und ist dafür sogar gestorben.

(Dass es dabei nicht geblieben ist, dass die Liebe sich letztendlich durchgesetzt hat und dass sie das immer wieder tut, ist die Botschaft von Ostern, und darüber möchte ich dann nächste Woche schreiben.)

Glaube an dich, glaube an deine Überzeugung,

sei bereit, dich dafür einzusetzen! Setz dich für die Liebe, für die Freundlichkeit, für ein gutes Miteinander ein – das sind die Werte, die es zu beschützen gilt. Und zwar nicht vor den „Anderen“, sondern vor uns selbst!