
19. Dezember: der „richtige“ Baum
Wie handhaben Sie das mit dem Christbaum? Wird er schon lange vorher ausgesucht, reserviert vielleicht, oder wartet bereits geschnitten und eingepackt im Freien? Oder sind Sie eher der Typ von ChristbaumkäuferIn, die im letzten Augenblick noch einen vom Markt nebenan holt, egal, wie er aussieht? Oder jemand, die den häßlichen Bäumen eine Chance geben will und bewusst danach sucht? Soll er groß sein, bis zur Zimmerdecke oder klein, leicht zu schmücken und zu entsorgen?

Oder eher ein ganz anderer, wie sie immer mehr in Mode kommen: aus Papier oder Plastik, zweidimensional, nur eine Andeutung des Baumes? Das Schöne ist: alles, was Sie aussuchen, kann der „richtige“ Baum sein, denn es gibt ja keinen „falschen“. (Ist ein bisschen so wie bei der PartnerInsuche …).
Wie auch immer Sie es gerne halten: auch um den Christbaum und dessen Schmuck dreht sich in diesen Tagen die Frage der Tradition – so wie immer oder geht auch anders?

Bei all diesen Fragen gilt immer der Grundsatz: Weihnachten ist für die Menschen da, die feiern, und nicht umgekehrt. Das bedeutet auch, dass das, was bisher gut und richtig war, das ab jetzt nicht mehr automatisch sein muss (wer das erste Mal mit kleinen Kindern oder Katzen feiert, weiß, wie sich das verändern kann!) Es ist das Fest, das wir feiern, es geht nicht darum, Vorstellungen zu erfüllen, die nicht (mehr) unsere sind.

Wir können unsere Traditionen gerne halten und schätzen, aber sie sind nicht das Wichtigste an Weihnachten! Es geht darum, das Schöne weiter zu tragen, das Gute – und beherzt das Belastende auf die Seite zu schieben. Wenn uns das gelingt, kann es ein sehr schönes Fest werden, sogar, wenn es heuer einen kleinen, mickrigen Baum gibt oder eine hellorange geschmückten, oder einen, der nicht genau zu Vollmond geschnitten wurde, oder einen, der schon nach ein paar Tagen nadelt – oder überhaupt keinen …!
Weihnachten ist das, was wir daraus machen – und alles andere ist der Schmuck, ist Luxus, ist nicht unbedingt notwendig. Notwendig ist nur unsere Bereitschaft, ein Fest zu gestalten und zu feiern.
