Archive for August 2017

Lustvoll: mit allen Sinnen genießen. Sommerreihe Teil 12: Zum guten Schluss.

28. August 2017

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Zum guten Schluss

– bedanke ich mich bei allen, die mir den Sommer über treu geblieben sind und meine Beiträge gelesen, gemochte und vielleicht sogar geteilt haben! Ich hoffe, sie haben geholfen, das Leben mit voller Lust und allen Sinnen zu genießen. Es hat mir Freude gemacht, Euch und Ihnen Vorschläge und Anregungen zu machen. Alles habe ich selbst auch mitgemacht – ihr musstet nichts machen, was ich nicht auch ausprobiert habe! 🙂 Das hat unter anderem dazu beigetragen, dass ich selbst mit voller Lust diesen Sommer erlebt habe. Danke also auch Euch und Ihnen!

Wieder zurück im Alltag!

Jetzt ist es gut, wieder in die Praxis zurück zu kommen und mit echten Menschen zu arbeiten. Ab heute bin ich wieder im Dienst und freue mich über alle, die mit mir reden wollen: Neue und Wohlbekannte, Wiederkommende und Neugierige. Ich bin für alle Themen offen und nach der langen Sommerpause auch wieder gut erholt und bereit, mich mit Ihren Anliegen zu beschäftigen. Starten wir in den Herbst, gut genährt und gestärkt aus der Lust des Sommers!

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Es gibt noch eine Ankündigung für alle, die den Blog nicht abonniert haben (es wäre ganz einfach: Button klicken und Mailadresse eingeben, schon ist es erledigt und Sie bekommen jede Woche meine Beiträge per Mail!).

Wir werden wieder ein Praxisfest im Herbst machen, zu dem ich jetzt schon alle einlade: FreundInnen, KollegInnen, Interessierte, ehemalige und aktuelle KlientInnen und deren PartnerInnen („eine gute Gelegenheit, diese Psycho-Tante einmal anzuschauen, zu der du da immer hinrennst“), für alle, die ihr Institut oder ihre Praxis vorstellen möchten und für alle, die gerne einmal unsere Praxis kennenlernen wollen:

Freitag, 10. November, 11 bis 19 Uhr.

Praxis am Schillerplatz,

Schützenhofgasse 39, 8010 Graz

Wir werden wieder zu jeder vollen Stunde eine Informations- oder Übungseinheit anbieten, das genaue Programm kommt noch.

 

Somit verabschiede ich mich von allen, die meinen Blog nicht regelmäßig lesen und hoffe, wir treffen einander wieder einmal – ich melde mich dann wieder zum Fest und später zu Advent und Weihnachten. Für alle anderen:

Eine Ankündigung für das neue Herbstprogramm:

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Ab September plane ich eine neue Serie: ein Blick in Therapien: einmal im Monat erzähle ich fortlaufend, was KlientInnen beschäftigt, an welchen Themen sie arbeiten, wo sie Fortschritte machen bzw. wo es schwierig ist. Ich hoffe, dass Sie das interessant finden, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir am leichtesten von anderen lernen: wir erkennen uns selbst in vielem wieder, wir verstehen manches leichter, wenn wir nicht selbst betroffen sind und wir freuen uns darüber, was wir schon erreicht haben.

(Für alle KlientInnen: Keine Sorge, das ist stark anonymisiert, niemand ist erkennbar! Und das Foto auf der Seite ist keine Klientin sondern eine Freundin, die sich netterweise dafür zur Verfügung gestellt hat. Danke dir dafür, P.!)

 

Vielleicht treffe ich damit auch Ihre Probleme, uns Sie können sich ein Stück Therapie „vom Bildschirm“ holen. Wenn Sie aber doch lieber selbst mit mir reden möchten, dann tun Sie das bitte! Sie können mich anrufen, mailen oder sich online einen Termin ausmachen, ich freue mich auf jeden Fall darüber, wenn Sie mit mir arbeiten wollen.

Lustvoll: mit allen Sinnen genießen. Sommerreihe Teil 11: Erfüllung.

21. August 2017

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Gefühlt.

Unsere Sinne erlauben uns, zu fühlen: uns, unsere Umgebung, unsere Mitmenschen. Wir haben in den letzten Wochen schrittweise erlebt, wie unsere Sinne uns beschenken. Ich hoffe, es ist Ihnen gelungen, sich mehr und mehr dem Leben in seiner Fülle zu nähern. Wir fühlen die Welt, die uns umgibt, und das, was diese Eindrücke von außen mit uns innen drinnen machen. Wir werden beschenkt vom Leben und nehmen diese Geschenke mit Hilfe unserer Sinne und Gefühle wahr. So kann unser Leben voll werden.

Gefüllt.

Die Wahrnehmungen, die wir mit unseren Sinnen machen, können uns mit Lust, mit Freude, mit Wachsamkeit, mit Schmerz, mit Trauer … erfüllen. Das Leben hat viele Überraschungen für uns bereit, nicht alle sind freudvoll, aber auch lange nicht alle leidvoll. Das Leben in Fülle zu erleben bedeutet, sich auf alles einzulassen, was das Leben bietet: Höhen und Tiefen, Schmerz und Freude, Geburten und Todesfälle, Liebe und Abschied. Nur wer das Leid kennt, weiß auch die Freude zu schätzen, nur wenn man Gutes erlebt hat, kann man das Schwere durchstehen. Das Leben in seiner Fülle zu spüren erfüllt uns ganz.

i-beg-your-pardon-927751_1280Beschenkt.

Alles anzunehmen, was das Leben für uns bereit hält, in seinen dunklen und hellen Seiten, ist keine einfache Übung. Oft haben wir Vor-Stellungen vom Leben: wir stellen etwas Gewünschtes vor das, was wirklich ist. Es ist schon in Ordnung, gewisse Erwartungen zu haben, das ist sehr menschlich. Die Frage ist nur, wie sehr wir uns dagegen wehren, wenn es doch anders kommt als wir uns gewünscht haben. Anzunehmen, was IST statt darüber zu klagen, was unserer Meinung nach sein SOLLTE, das macht das Leben leichter. Und wenn wir erkennen, dass alles, was wir erleben, ein Geschenk ist (auch wenn es manchmal etwas unschön verpackt ist), dann sind wir schon ziemlich weise!

Geliebt.

Wer Liebe erfahren will, muss sich beschenken lassen. Für viele Menschen ist das allerdings gar nicht leicht, für sie ist es einfacher, selbst zu schenken als Geschenke zu bekommen. Denn dann muss man sich bedanken, steht in jemandes Schuld, muss man sich ein Gegengeschenk ausdenken (der übliche Weihnachtsstress eben). Sich lieben zu lassen ist meiner Meinung nach ein Akt von Mut und Demut: Ich lasse mich von dir ansehen in meinem So-Sein, ich öffne mich dir, ich zeige mich dir nackt – in meiner Schönheit und meiner Verletzbarkeit. Und ich erlaube dir, mich zu berühren.  Nur wenn ich mich berühren lasse, kann ich gestreichelt werden, kann meine PartnerIn mir ihre/seine Liebe auch körperlich zeigen, kann ich diese Art von Lust empfinden. Das ist riskant, denn jede Berührung könnte auch grob sein, verletzend, schmerzhaft. Mut also, weil es gefährlich ist und Demut, weil ich mich beschenken lassen darf.

love-1010915_1280Erfüllt.

Wenn wir gut gefüllt sind, unsere Bedürfnisse befriedigt und unser Hunger nach Liebe gestillt ist, sind wir in der Lage, über uns selbst hinaus zu wachsen. Dann, und auf Dauer nur dann, ist es möglich, sich für Andere einzusetzen: in einer Beziehung, in einer Gruppe, einer Aufgabe, für die Welt. Wenn wir satt sind, sind wir in der Lage, aus dieser Fülle heraus großzügig auszuteilen. Wer (emotional oder energiemäßig) hungrig ist, kann  aus Angst, selbst zu verhungern, nicht teilen. Wer aber satt ist, kann aus der eigenen Fülle nicht nur selbst genug Kraft bekommen sondern auch aus dieser austeilen. Wer lustvoll lebt, kann Freude verbreiten, wer sich geliebt weiß, wird zur Liebe fähig sein. Wessen Leben erfüllt ist, der kann die Aufgaben, die das Leben an ihn stellt, gut erfüllen – und das wiederum erfüllt das Leben mit Sinn.

Ich nehme mir von überall her, so viel ich brauche – und wenn ich satt bin, teile ich das mit denen, die etwas davon brauchen können!

Ich liebe diesen Satz, denn er sagt: mir steht alles zu, was ich brauche. Das ist weit mehr als nur Geld (wenn auch das nicht unwichtig ist!): Sonne, Erholung, Musik, Bücher, FreundInnen, Liebe, Lachen, Sinn, Freude, Lust mit allen Sinnen.

Gönnen Sie sich diese Woche noch einmal mit allen Sinnen zu leben, mit allen Möglichkeiten Lust zu spüren – gehen Sie noch einmal durch, was Ihnen in den letzten Wochen am meisten zugesagt hat, probieren Sie, was Sie ausgelassen haben – nehmen Sich sich von überall her so viel Lust und so viele gute Erfahrungen, wie Sie bekommen können! Und dann spüren Sie, wie Sie in der Lage sind, diese Erfahrungen auch zu teilen, Freude, Lust und Liebe zu verschenken!

 

Lustvoll: mit allen Sinnen genießen. Sommerreihe Teil 10: Höhe-Punkt.

14. August 2017

 

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Was bisher geschah…

… ist das Entscheidende bei gelungener Sexualität. Erotik ist mehr als nur das „Vorspiel“. Sie beginnt bei der Aufmerksamkeit für einander, bei kleinen Freundlichkeiten, bei der gemeinsamen Hausarbeit: kochen, einander zur Hand gehen, einander überraschen. Sehr erotisch sind auch Fröhlichkeit, Selbstsicherheit und Humor – unkompliziertes und entspanntes Miteinander. Das alles sind Fundamente, auf denen Vertrauen ruht, und das wiederum ist die Basis für richtig guten Sex.

Lust ist etwas, das nicht im Bett entsteht. Lust auf einander kennen die meisten Paare aus ihrer Anfangszeit, als alles noch neu und aufregend war. Wenn der Zauber verloren gegangen ist, dann geschieht das auch nicht (nur / vor allem) im Bett. Dort zeigt es sich allerdings am schnellsten. Wenn man nicht mehr neugierig auf einander ist, wenn das Miteinander zu einer langweiligen Routine geworden ist, verschwindet auch die Freude am Sex (miteinander).

Sex oder Liebe, das ist hier die Frage!

Auch beim Sex ist das Spektrum weiter als: „Vorspiel – Verkehr – duschen – schlafen“. Sexy sind gute Küsse, für die man sich Zeit nimmt, Streicheleinheiten, die nicht sofort bei den erogenen Zonen landen. Tiefe Blicke, eine heiße Massage, intime Gespräche, zB über die sexuellen Fantasien oder Erfahrungen, zweideutige Eindeutigkeiten. Wecken Sie die Lust Ihrer PartnerIn, indem Sie herausfinden, was sie/ihn anturnt, nehmen Sie sich Zeit, viel Zeit für Zärtlichkeiten, bevor Sie weitergehen. Oder gehen Sie auch einmal nicht weiter, bleiben Sie bei den Anspielungen und warten Sie, wie Ihr Gegenüber reagiert. Warten zu können ist eine wichtige Tugend, auch in der Liebe.

Liebe zu machen ist etwas ganz anderes als Sex zu haben. Beides hat seine Berechtigung, aber wir sollten es nicht miteinander verwechseln. Das eine schließt natürlich das anderen nicht aus, aber es ist auch nicht zwangsläufig miteinander verbunden. Wenn Sie geliebt werden wollen, müssen Sie keinen guten Sex suchen (oder bieten) sondern Liebe! Sex führt zu Sex, und nur Liebe zu Liebe. Liebe machen hat mit Vertrautheit zu tun, damit, sich fallen lassen zu können, sich angenommen zu fühlen in all seinen Facetten. So banal es klingt: wir können nur „Liebe machen“, wenn wir uns geliebt fühlen.

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Wie hätten Sie´s gern?

Beim Sex gibt es viele unausgesprochenen Vorstellungen,  Fantasien, auch Ängste und Sorgen: machen wir „es“ zu früh, zu spät, zu oft, zu selten, gar nicht? Wer ist für was verantwortlich? Wann fühlen Sie sich als ganze Frau/Mann, wann so richtig begehrt? Was ist Ihnen peinlich beim Sex, wo sind Ihre Grenzen, was möchten Sie gerne einmal probieren? Wie wichtig ist es für Sie, dass der Verkehr die vertraute Routine nimmt, oder wie willkommen sind Ihnen Besonderheiten, neue Erfahrungen, Abwechslung? Viele Paare, die schon längere Zeit beisammen sind, klagen über Einfallslosigkeit, dann wären neue Ideen einmal angesagt, was allerdings oft Mut kostet. Andererseits ist es auch gut, zu wissen, was die PartnerIn mag, worauf er/sie besonders steht, was sie/ihn  erfreut.  

Sie dürfen auch sagen, wo Ihre Sorgen sind, was Sie als Gelingen oder Versagen einstufen, oder was Sie bei Ihrer PartnerIn als solches sehen. Viele Paare haben im Laufe der Zeit unterschiedliche Bedürfnisse an die Häufigkeit oder die Dauer, und es stellt sich oft als große Herausforderung dar, mit diesen verschiedenen Erwartungen umzugehen. 

Kommst du?

Um zu einem Höhepunkt zu kommen, ist es wichtig, dass man sich entspannt. Ohne diese wird der Mann keine Erektion bekommen, denn die Muskeln im Penis müssen entspannt sein, damit das Blut in den Penis fließen kann! Das ist der Grund – nebenbei bemerkt –  warum sorgenvolle Gedanken oft kontraproduktiv sind: Mann verkrampft sich, und dann ist es schnell mit der Standfestigkeit vorbei! Frauen müssen sich ebenfalls entspannen, sonst kann im Extremfall der Geschlechtsverkehr sogar schmerzhaft sein.

Eine wichtige Frage ist auch: wie endet Sex gut? Ist der Orgasmus (welcher: Ihrer, der Ihrer PartnerIn) das einzige Zeichen eines erfüllten Geschlechtsverkehrs? Was tun Sie, wenn es nicht so abläuft oder endet, wie Sie sich das vorstellen? Und auch hier gibt es viele Unsicherheiten: komme ich zu früh, zu spät, gar nicht? Zu laut, zu leise, zu oft, soll ich vorspielen, ist er echt? Während alle Männer schwören, einen vorgetäuschten Orgasmus zu erkennen, sind viele Frauen da anderer Meinung. Warum täuschen Frauen vor? Wem wollen sie damit helfen, sich oder dem Mann? Tut es das? Was wünschen Sie sich von Ihrer PartnerIn, wenn einer von ihnen nicht kommt?

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Es kann ja durchaus Spaß machen, komplizierte Stellungen, Spielzeuge und sexuelle Varianten auszuprobieren, aber wichtig ist, dass Sex weder ein Leistungssport noch eine Kunstübung ist. Sex ist, sich und einander Freude zu machen, und ist immer eine gemeinsame Angelegenheit. Das bedeutet auch, dass es wichtig ist, miteinander darüber zu sprechen, was gut tut, anturnt, Spaß macht oder eben nicht.

Es ist – überraschender Weise, in unserer so aufgeklärten Zeit, in der Pornographie allgegenwärtig ist – immer noch eines der schwersten Themen, mit der PartnerIn ehrlich über Sex zu reden. Es gibt die durchaus berechtigte Angst vor Verletzungen auf diesem Gebiet (wie sage ich ihr/ihm, dass mich ….. anturnt, oder dass mir sein/ihr ….. nicht gefällt?), dass viele Paare das lieber auslassen. Sie haben Sex, und dann drehen sie sich auf die Seite und schlafen ein. Es braucht viel Vorsicht, und auch mal eine Prise Humor, über intime oder peinliche Dinge zu sprechen, ein Nein aushalten zu können, ein Versagen anzusprechen. Aber so, und nur so!, entsteht die Vertrautheit, die die Voraussetzung dafür ist, dass es bei einem nächsten Mal besser wird. 

Sex ist nichts für Feiglinge!

Nun, auf in die Praxis! Üben Sie diese Woche, sooft es geht! Machen Sie einander Freude: packen Sie Ihr erotisches Rüstzeug aus, verführen Sie einander mit allen Spitzfindigkeiten. Probieren Sie etwas aus: packen Sie einmal kräftig zu oder lassen Sie sich extra lang Zeit. Überfallen Sie Ihre PartnerIn schon hinter der Wohnungstür oder überraschen Sie sie/ihn irgendwie. Lassen Sie Ihre gemeinsamen Fantasien spielen, machen Sie einmal etwas Ungewöhnliches, entdecken Sie die Lust auf Abenteuer wieder! Und vor allem (leider, aber das muss sein!): reden Sie miteinander. Über Sex, über Lust, über Liebe! Die lauen Sommerabende machen es leichter: eine Kerze, ein Glas mit Ihrem Lieblingsgetränk – bereiten Sie sich und einander eine heiße Nacht! Viel Lust wünsche ich Ihnen für die kommende Zeit!

Lustvoll: mit allen Sinnen genießen. Sommerreihe Teil 9: Liebe an und für sich.

7. August 2017

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Liebe an sich.

Sich selbst zu mögen ist für viele Menschen nicht leicht. Sich selbst zu lieben schon gar nicht. Daher verwende ich in der letzten Zeit lieber die Umschreibung: „freundlich zu sich selbst sein“. Für sich zu sorgen, dass es einem gut geht. Sich gute Dinge zukommen lassen. Wir sind für unser Wohl selbst verantwortlich, niemand kennt uns so gut wie wir selbst, und niemand ist auch so rund um die Uhr in unserer Nähe wie wir selbst! Sich selbst zu lieben ist meist gar nicht so schwer, bedeutet aber auch nicht, sich einfach nach Lust und Laune alles zu gönnen. Sorge um sich selbst beinhaltet auch Klugheit: was tut mir wirklich gut? Was macht (nur) Kopfschmerzen und einen schalen Nachgeschmack? Das lassen wir dann wohl besser.

Liebe für sich.

Sich selbst zu lieben ist die Bedingung dafür, dass man sich von jemand anderen lieben lassen kann. Aber sich lieben zu lassen ist eine Kunst. Das bedeutet, nicht abzuwehren, wenn jemand etwas Nettes sagt. Das übt man am besten, indem man sich selbst immer wieder freundliche Dinge zuspricht. Irgendetwas gelingt immer, und das darf dann auch gelobt werden. Das muss keine Höchstleistung sein, aber was gut ist, ist gut. Das gilt auch, wenn das andere ebenfalls zusammenbringen, oder vielleicht sogar noch besser können als man selbst. Wenn ich nicht einmal von mir selbst Freundlichkeiten annehmen kann, wie soll ich dann von einem anderen Menschen Liebe annehmen können?

art-2179122_1280Lust an sich.

Dasselbe gilt auch für Zärtlichkeiten. Sich Gutes zukommen zu lassen inkludiert auch den Körper, und hier besonders die Sexualität. Dieses Gute darf auch immer wieder zu einem Höhepunkt führen. Sich zu einer Befriedigung bringen, sich zufrieden sein lassen. Sich zum Höhepunkt führen, sich zum Orgasmus kommen lassen. Liebe an sich geht auch über Sexualität an sich. Lust an sich zu haben ist eine tolle Sache, aber auch die will geübt werden. Wie oft  Sie das mögen und in welcher Form, das finden Sie schon  heraus, wenn Sie ein wenig mutig sind. Experimentieren Sie,  bis Sie sicher wissen, was Ihnen gefällt!

 Lust für sich.

Wie die Selbstliebe die Bedingung dafür ist, dass man sich lieben lässt, so ist auch die Selbstbefriedigung eine Voraussetzung für gute Erotik und Sexualität. Wenn man nicht einmal sich selbst an sich heran lässt – wie soll man das dann einem anderen Menschen erlauben? Wenn man sich selbst keinen Höhepunkt verschaffen kann – wie soll das dann jemand anderer können? Wir lernen am besten, uns fallen zu lassen, wenn wir das für uns selbst üben können. Dann wissen wir, was uns gefällt, bzw. welche Dinge uns nicht so erregen, was wir beim Sex mögen und was uns zum Höhepunkt bringt. (Dass man dann mit der SexpartnerIn auch darüber reden muss, ist eine Sache, die für viele Paare nicht selbstverständlich ist. Darüber nächstes Mal…)

Liebe an und für sich.

Wer sich selbst zu lieben gelernt hat, ist satt und zufrieden, und kann daher auch leichter geben. Nur wer satt ist, kann auch austeilen. Selbstliebe ist kein Selbstzweck, sondern die Grundbedingung für Liebe.

Liebe an und für sich ist die Voraussetzung für die Liebe an und für ein Du.

Erlauben Sie sich doch diese Woche ein paar Experimente in diese Richtung: Lieben Sie sich, seien Sie freundlich mit sich, loben Sie sich selbst. Achten Sie darauf, wie Sie mit oder über sich sprechen, wenn Sie grob sind, vermeiden Sie das. Stellen Sie sich vor den Spiegel und finden Sie „ein gutes Haar“ an sich, und lassen Sie das auf jeden Fall stehen. Seien Sie zärtlich mit sich, bereiten Sie sich körperliche Freuden, bringen Sie sich zum Höhepunkt. Genießen Sie sich, genießen Sie Ihren Körper! Versuchen Sie Dinge, die Ihnen sonst eher unvertraut sind, erlauben Sie sich ein wenig mehr als gewöhnlich. Die Mutigen belohnt das Leben!

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