Archive for Juni 2015

Ablauf einer Psychotherapie – Die Arbeitsphase

30. Juni 2015

IMG_7275Vor einiger Zeit habe ich erzählt, wie das Erstgespräch abläuft. Wie geht es danach weiter?

Beim ersten regulären Termin besprechen wir zuerst, welche Ziele Sie sich ausgesucht haben. Je genauer Sie sind, desto besser können wir daran arbeiten. Wenn es Ihnen allerdings nicht gelungen ist, da konkret zu werden, besprechen wir es gemeinsam und einigen uns dann auf Themen, an denen wir arbeiten werden. Ich “erfinde” für jedeN KlientIn eine eigene Therapie, keine zwei sind genau gleich.

Dann geht es in die Arbeitsphase: wir besprechen die Probleme, die Sie haben, ich gebe Ihnen Anregungen zum Überdenken und/oder Ausprobieren. Meist beginnt das Gespräch, indem Sie von der Zeit seit der letzten Sitzung erzählen, was geschehen ist, was Ihnen gelungen ist oder wobei es Schwierigkeiten gab.

Oft geht es darum, alte Pfade und Denkweisen zu verlassen, das erarbeiten wir gemeinsam. Wichtig ist, die Verantwortung für sich zu übernehmen, “bewährte” Beziehungsmuster zu hinterfragen und andere auszuprobieren, zum Beispiel auch gleich mit mir als Ihrer Therapeutin – wie bleiben Sie im Gespräch mit mir, wenn es Probleme gibt? Sie lernen, die Komfortzone zu verlassen und Neues zu versuchen.

Wieviel Sie von der Therapie profitieren, hängt dabei ganz alleine von Ihnen ab: ein Instrument lernen wir auch nur, wenn wir zuhause üben, nicht dadurch, dass wir in den Unterricht gehen. Die Musiklehrerin hat die Aufgabe, uns zu zeigen, wie wir das Instrument richtig spielen, sie gibt uns Übungsstücke und korrigiert sie, wenn wir es nicht richtig verstanden haben, aber üben müssen wir schon selbst zuhause, und das möglichst öfter als nur einmal. So ist es auch in der Therapie: Ich gebe Ihnen Anregungen, Aufgaben, Denkanstösse mit, was Sie damit machen, ist in Ihrer Verantwortung. Das ist eine schlechte Nachricht (die Therapeutin macht es nicht für Sie), aber auch eine gute: es liegt in Ihrer Hand, wie Ihre Fortschritte sind!

Am Ende jeder Stunde vereinbaren wir einen neuen Termin und Sie bezahlen die Sitzung: das können Sie entweder bar machen oder mit Bankomat. Wenn ein paar Sitzungen beisammen sind, bekommen Sie – üblicherweise etwa am Ende eines Monats – eine ausgedruckte Rechnung von mir, die Sie dann bei der Krankenkasse einreichen können. Dazu müssen Sie diese Rechnung und eine Zuweisung von einem Arzt (nur beim ersten Mal) an die Kasse schicken. Je nach Krankenkasse bekommen Sie dann einen Betrag zurück, meistens sind das 21,80 Euro pro Sitzung. Nach 10 Sitzungen bekommen Sie von mir einen Antrag für eine Verlängerung der Therapie um weitere 20 bis 50 Sitzungen, wenn das notwendig erscheint. Diesen Antrag schicken Sie ebenfalls an die Kasse, sonst brauchen Sie nichts zu tun.

Wenn Sie sich entschließen, das auch einmal ausprobieren zu wollen, dann machen Sie sich einen Termin mit mir aus. Ich freue mich darauf, mit Ihnen zu arbeiten! Rufen Sie mich an oder vereinbaren Sie online einen Termin.

Sommer – in Fülle leben

26. Juni 2015

2013-07-21 10.38.50Es ist Sommer! Warme Tage, Sonnenschein. Nicht immer, aber oft genug.

Zeit, draußen zu sitzen, sich mit Menschen zu treffen, einen Ausflug zu machen, sich in der Natur zu bewegen.

Der Sommer lehrt uns die Fülle: es ist genug da für uns alle! Auch / sogar für mich. 😉

Gutes Leben ist möglich, jederzeit. Aber es braucht auch unseren Entschluss dazu: es gilt, das Gute zu sehen und wahr-zunehmen, also “für wahr” zu nehmen. Was nicht bedeutet, dass alles gut wäre, aber es gibt genug vom Guten, und das zu sehen ist unsere Aufgabe. Und dann: sich beherzt an dem Guten bedienen, sich zugreifen trauen: es ist genug Sonne für alle da, genug Luft, genug Natur. Genug Menschen auch, die wir kennen und die es gut mit uns meinen.

Aber wir müssen dazu dem Leben trauen, den Menschen trauen. Uns zu-trauen. Wir trauen uns einander zu, wir muten uns zu. Das ist okay, wenn auch nicht immer leicht. Viele haben Angst, eine Belastung zu sein, aber es ist in Ordnung, jemanden zu belasten! Menschen haben nur dann Nähe, wenn sie einander belasten. Und die Menschen, die uns mögen, halten mehr aus als wir oft denken.

So gelingt es manchmal sogar, sich fallen zu lassen, sich hinzugeben, an das Leben, an eine Idee, an einen Menschen. Und wenn wir uns fallen lassen, dann erfahren wir auch, dass wir gehalten werden. Von Menschen, aber auch von der Arbeit, von Hobbies, von Spiritualität, von Ressourcen.

Das ist Leben, das Freude macht: in Fülle zu leben, sich dem Leben in die Arme werfen, sich hingeben (mit nur wenig Angst). Probieren wir es wieder einmal aus! Ein paar Stunden in guter Gesellschaft, im Bad, bei einem Spaziergang im Wald, wo auch immer es uns hinzieht.

Wenn Sie mit mir darüber reden möchten, wie das gelingen kann oder was Sie daran hindert, das zu können, dann freue ich mich darüber, das mit Ihnen zu besprechen. Bitte rufen Sie mich an, mailen Sie mir oder vereinbaren Sie online einen Termin.

Auch für Sie ist das Leben in Fülle erreichbar!

Trauma und Akute Belastungsreaktion

24. Juni 2015

IMG_7771Ein Trauma ist eine seelische Verletzung, die entsteht, wenn eine Situation so schlimm ist, dass sich die Seele nicht mit ihren normalen Schutzmechanismen davor bewahren kann. Wo wir „normal schlimme“ Erlebnisse nach einer Zeit verarbeiten und in unser Leben irgendwie einbauen können, sind wir bei Traumata überfordert. Das Gehirn, das sich bemüht, die Erfahrung einzuordnen, ist damit überfordert und reagiert mit Stress. Das ist kein Zeichen von Schwäche sondern ein gesunder Vorgang. Zeichen davon sind Unruhe, Schreckhaftigkeit, inneres Wiedererleben der Ereignisse, Schlaflosigkeit, Unlust, Depression. Die meisten Menschen können, abhängig von ihrer bisherigen Lebensgeschichte, nach einiger Zeit wieder gut damit umgehen, für sie ist die „Akute Belastungsreaktion“ nach ein paar Wochen vorbei.

In dieser Zeit kann alles helfen, was Sie auch sonst tun, wenn Sie sich beruhigen wollen: spazieren gehen, reden, essen, schlafen, sich beschäftigen. Es ist sehr hilfreich, wenn Sie jeden weiteren Stress in der Zeit so gut es geht vermeiden, Ihr Gehirn ist sowieso schon sehr beschäftigt. Und bemühen Sie sich um das, was Sie als einen „gesunden Lebensstil“ bezeichnen.

Gespräche mit professionellen HelferInnen sind eine gute Ergänzung dazu und können für Menschen hilfreich sein, die Angst haben, „verrückt“ zu werden, weil sie sich so selbst nicht kennen. Erlauben Sie sich das!

Rufen Sie mich an oder suchen Sie online einen Termin, damit ich Ihnen helfen kann, die Krise zu bewältigen!

Als Angehörige ist es gut, die Menschen das tun zu lassen, wonach ihnen im Moment ist. Das kann weinen sein oder sich ablenken, reden über das Erlebte oder über ganz viel anderes, nur ja nicht darüber, oder auch gar nicht reden. Das kann eine depressive Phase sein mit den oben genannten Zeichen, aber auch ganz anders ausschauen. Erlauben Sie viel – soweit es Ihnen nicht total ungesund oder unklug erscheint. Erlauben Sie sich selbst auch, dass Sie sich vielleicht nicht auskennen, dass Sie überfordert sind – es gibt auch ein sogenanntes „sekundäres Trauma“ – das ist quasi die Reaktion eines Angehörigen von Betroffenen. Lassen Sie sich und ihren Angehörigen Zeit, wie beschrieben, das vergeht meistens von alleine wieder.

Phase 2 – Einordnung in das Selbst- und Weltbild sowie

Phase 3 – „Wie lebe ich eigentlich?“

beschreibe ich im nächsten Eintrag, der voraussichtlich nächste Woche erscheinen wird.

 

Graz trägt Trauer. Krisenintervention

20. Juni 2015

candles-168011_1280Wir sind alle geschockt, wir können es noch gar nicht fassen: ein Mann fährt Amok durch die Innenstadt, rammt dabei zahlreiche Menschen und tötet auch drei. Viele Menschen sind Zeugen, können sich nur mit Mühe in ein Geschäft oder einen Hauseingang in Sicherheit bringen.

In solchen Fällen gibt es von psychologischer Seite aus Krisenintervention: das ist eine ganz kurze und kurzfristige Psychotherapie, bei der es vor allem um Entlastung geht. Sie können über das Geschehen reden und dabei eine professionelle ZuhörerIn haben. Es kommt häufig vor, dass nach so einem Ereignis „nichts ist wie vorher“. Dann geht es darum, wieder einen Boden unter den Füßen zu finden, Halt zu suchen und Möglichkeiten zu finden, mit der veränderten Situation umzugehen. Es wird darauf geschaut, wie Sie sich beruhigen können, was Ihnen helfen könnte, wieder zu einer Art von Normalität zurückzufinden. Dazu gehört auch, so banal es klingt, zu essen und zu schlafen. Nicht alleine zu sein. Und vielleicht auch ganz normale Dinge zu tun.

Als Angehörige von Betroffenen bieten Sie diesen die Möglichkeit, das zu tun, wonach ihnen gerade ist. Werten Sie nicht, jeder Umgang mit einem Trauma ist einzigartig, und für diesen Menschen eben das, was er/sie gerade kann. Manche Menschen wollen ganz viel drüber reden, manche wieder gar nicht. Manche weinen, manche gehen fort und machen Party. Das ist manchmal schwer auszuhalten, vor allem, wenn Ihnen der Umgang nicht vertraut ist und Sie anders handeln würden. Bieten Sie immer wieder an, da zu sein, falls es die Betroffenen brauchen, in welcher Form auch immer. Seien Sie offen, die Verarbeitung geschieht in Wellen, wie die Trauer auch.

Wenn Sie in irgendeiner Weise betroffen sind – und das sind wir, die wir in Graz wohnen, mehr oder weniger alle – und Sie mit jemandem darüber reden wollen, dann tun Sie das! Das Kriseninterventionsteam ist für diese Fälle gut ausgebildet und dort können Sie sich hinwenden.

Oder Sie sprechen mit mir: rufen Sie mich an – 0699 105 76 441, machen Sie mit mir einen Termin für ein Krisengespräch aus. Ich werde für diese Gespräche nichts verrechnen, wenn sie bis zu maximal drei Sitzungen dauern. Wenn Sie online einen Termin ausmachen, geben Sie bitte Graz20/6 als Kennwort an, damit ich weiß, dass es sich dabei um ein Krisengespräch handelt.

Helfen wir zusammen, damit wir durch diese schwere Zeit kommen!

Verlauf einer Psychotherapie – Das Erstgespräch

17. Juni 2015

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Viele Menschen, die noch nie bei einer Psychotherapie waren, fragen sich, wie so etwas überhaupt abläuft. Das ist verständlich, denn es handelt sich dabei ja um etwa sehr Wichtiges, und die Entscheidung, es zu probieren, fällt oft nicht leicht. Damit Sie sich etwas besser auskennen, hier ein paar Details:

Erstgespräch:

  1. Terminvereinbarung: Sie rufen an, mailen, simsen oder machen sich online einen Termin bei mir aus.
  2. Zum vereinbarten Termin kommen Sie in die Schützenhofgasse 39, Sie läuten bei “Praxis am Schillerplatz”, dann gehen Sie ins Hochparterre. Dort, gleich bei der ersten Türe, ist der Eingang. Im Regelfall erwarte ich Sie dort schon an der Türe. Sie werden ins Wartezimmer gebeten, falls ich noch in einem Gespräch bin, sonst bitte ich Sie gleich, mit mir ins Therapiezimmer zu kommen.
  3. Dort nehmen Sie Platz, Sie bekommen Wasser, gelegentlich auch einen Kaffee oder Tee von mir angeboten und dann beginnen wir erst einmal damit, Ihre Daten aufzunehmen. Sie erzählen mir Ihre Problem und was sonst noch so wichtig erscheint aus Ihrem Leben, damit ich eine ungefähre Ahnung davon bekomme, wie Sie leben und was Sie beschäftigt.
  4. Im Gespräch finden wir heraus, was Ihre “Baustellen” sind, an denen wir arbeiten werden, und ich sage Ihnen im Überblick, wie die Therapie ausschauen könnte, soweit ich das zu diesem Zeitpunkt schon sagen kann. Ich bitte Sie, sich genau zu überlegen, wie Ihre Ziele für die Therapie sind, wie Sie also am Ende hinausgehen wollen. Das hilft mir, einen Therapieplan für Sie zu erstellen.
  5. Zum Schluss klären wir die Details der Bezahlung, der Abrechnung mit der Krankenkasse und des Settings, also: wie oft Sie in etwa kommen werden, in welchem Abstand, wie die Absagebedingungen sind. Wenn Sie noch Fragen haben, ist das ein guter Zeitpunkt dafür. Je nach Ihrem Wunsch machen wir einen neuen Termin aus oder Sie schlafen noch einmal drüber und melden sich dann wieder bei mir.

Wenn Sie sich entschließen, das auch einmal ausprobieren zu wollen, dann machen Sie sich einen Termin mit mir aus. Das Erstgespräch ist, wie Sie sehen, sehr einfach. Die größte Schwierigkeit ist oft, sich aufzuraffen und diesen Schritt zu tun. Haben Sie den Mut dazu, es zahlt sich oft aus. Rufen Sie mich an, oder machen Sie online einen Termin mit mir aus.

Das innere Kind versorgen 2

11. Juni 2015

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Wenn Sie sich einige Zeit mit dem inneren Kind beschäftigt haben, sich verwöhnt und versorgt haben, dann wird es zu Ihnen Vertrauen gewonnen haben. Dann können Sie sich an den zweiten Schritt machen:

der Versorgung des verletzten Kindes.

Wieder erinnern Sie sich an eine Situation von damals, dabei ist Ihnen immer bewusst, dass es sich um eine Erinnerung handelt, und dass ES VORBEI IST!

Was hat dieses Kind damals erlebt? Wie ist es ihm gegangen? Was hätte es gebraucht? Sie erlauben sich, sich vorzustellen, wie es wäre, wenn das Kind damals das bekommen hätte, was es gebraucht hätte schreiben Sie „ein neues Drehbuch”.

Sie können sich jemanden ausdenken,

der dem Kind das gibt, was es braucht,

Sie können es von dort wegbringen,

wo es nicht gut für es ist,

Sie können ihm FreundInnen geben,

Spielsachen, einen Zufluchtsort.

Sie können dabei Helferwesen einführen: einen guten Freund,

eine Tante, einen Engel, eine gute Fee,…

Wer auch immer für dieses Kind etwas Gutes tun kann,

darf es jetzt, in Ihrer Fantasie tun.

(Das Gehirn kann nicht zwischen erinnerten und tatsächlich erlebten Begebenheiten unterscheiden, daher ist das, was Sie sich vorstellen, so für das Gehirn, als ob es tatsächlich stattgefunden hätte.)

Und am Schluss nehmen Sie dieses Kind wieder mit in Ihre heutige Welt: zeigen Sie ihm, dass Sie heute sicher und frei sind, dass Sie alles überlebt haben und dass es gut ausgegangen ist! Das weiß es meistens nicht, das müssen Sie ihm extra sagen. Machen Sie diese Übung mehrmals, immer wieder, Sie tun sich damit aktiv etwas Gutes: Sie heilen sich selbst. Trauen Sie sich das zu, Heilung ist tatsächlich möglich!

Wenn Sie mit mir darüber reden wollen, wie Ihnen das gut gelingen kann, wenn Sie Hilfe dabei brauchen, weil Sie nicht alleine dem inneren Kind begegnen wollen oder weil es sehr bedürftig ist und sich nicht leicht versorgen lässt, dann arbeite ich gerne daran mit Ihnen. Rufen Sie mich an oder machen Sie online einen Termin mit mir aus. Ich freue mich darauf, Sie dabei zu unterstützen.

Das Innere Kind versorgen 1

8. Juni 2015

child-554357_1280 Dem “inneren Kind” liegt die Erfahrung zugrunde, dass alles, was wir erlebt haben, angenehm oder unangenehm, als Erinnerung in uns gespeichert ist. Wir können selbstverständlich die Vergangenheit nicht verändern, wohl aber das, was in uns davon als Erinnerung leben bleibt.

Wie geht das?

Wichtig ist, dass ich mich mir selbst zuwende. Ich bin die Einzige, die immer, bis an mein Lebensende, garantiert bei mir bleiben wird, und die 24 Stunden, 7 Tage die Woche mit mir zusammen ist. Ich bin also die ideale Bezugsperson für dieses innere Kind, niemand anderer sonst kann das so gut wie ich.

Und: heute bin ich erwachsen und groß. All die Erfahrungen, so schmerzhaft sie auch gewesen sein mögen, sind vorbei. Als diese Erwachsene wende ich mich dem Kind zu, das ich einmal war.

Ich fange damit an, dass ich ein Foto von mir als Kind anschaue, um mich in die Situation von damals hineinzuversetzen. Und dann beginnt erst einmal der angenehme Teil: ich darf dieses Kind liebevoll umsorgen. Was habe ich als Kind gerne gemacht? Was hat mich getröstet, beruhigt? Womit konnte man mich aufheitern? Was habe ich gerne gespielt? 

Ich erinnere mich daran und mache erst einmal genau das, was mir früher schon gut getan hat, oder was ich mir vielleicht immer gewünscht habe. Ich versorge mich mit Spielsachen, Spaß, Annehmlichkeiten, Essen. Ich tue, was Spaß macht, was mir Freude macht.

Dass ich dabei immer auch erwachsen bin, behalte ich stets im Auge: ich gönne mir nicht einfach alles, was sich ein Kind wünscht, sondern ich beurteile als Erwachsene, ob das, was sich das Kind wünscht, auch mit meinem momentanen Leben vereinbar ist. Wenn sich also mein inneres Kind ein Prinzessinnenkleid wünscht, werde ich mir das wahrscheinlich nicht zulegen mögen, aber als Kompromiss kann ich buntes Gewand anziehen.

Ich nehme so oft als möglich Kontakt mit diesem inneren Kind auf, frage es, wie es ihm geht, was es braucht, ob es sich etwas wünscht. Ich rede mit ihm, nur so kann es beginnen, Vertrauen zu mir aufzubauen, damit es später auch in der Lage ist, mit mir über die schlimmeren Dinge zu sprechen, die es erlebt hat.

Als einen weiteren Schritt lade ich das Kind ein, mit mir in meine aktuelle Welt zu kommen: ich zeige ihm, wo und wie ich heute lebe, dass mir heute niemand mehr weh tun darf, dass ich mich selbst um mich kümmern kann, dass ich gut für mich sorge. Ich kann es in die Arbeit „mitnehmen“, es mit mir Auto fahren lassen, ich zeige ihm meine Familie und meine Freunde. Dazu kann es hilfreich sein, dieses Kind als Symbol mit mir herumzutragen: ein kleines Auto, eine kleine Puppe, ein Stein – irgendetwas, was ich leicht einstecken oder auf meinen Schreibtisch legen kann. Das macht es leichter, sich immer wieder während des Tages daran zu denken.

Wenn Sie mit mir darüber reden wollen, wie Ihnen das gut gelingen kann, wenn Sie Hilfe dabei brauchen, weil Sie nicht alleine dem inneren Kind begegnen wollen oder weil es sehr bedürftig ist und sich nicht leicht versorgen lässt, dann arbeite ich gerne daran mit Ihnen. Rufen Sie mich an oder machen Sie online einen Termin mit mir aus. Ich freue mich darauf, Sie dabei zu unterstützen.