Archive for Dezember 2019

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön / 31. Dezember

31. Dezember 2019

31. Dezember: einfach loslassen

Heute ist die 7. Raunacht und die letzte verbleibende Zeit im Jahr, um Dinge zu erledigen. Dieser Tag eignet sich gut, um Altes loszulassen und für Neues Platz zu machen. Dazu lohnt es sich, einen Blick zurück zu wagen und sich zu überlegen, worin Sie noch Energie gebunden haben. Ungelöste Konflikte, unausgesprochener Ärger, unverdaute Trauer – all das kann der Grund dafür sein, dass man sich schwer tut, das Alte gehen zu lassen. Festhalten aber kostet Kraft, die uns dann an anderen Stellen empfindlich fehlen kann.

Manchmal ist es nicht möglich, sich mit der betreffenden Person auszusprechen, sei es, weil sie nicht in der Nähe ist, sei es, weil sie nicht mehr lebt, sei es, weil sie nicht in der Lage ist, unser Anliegen zu verstehen, oder sei es, weil es sich um Verletzungen handelt, die so groß sind, dass wir die betreffende Person gar nicht mehr treffen wollen. Immer aber ist es möglich, innerlich unseren Frieden zu finden, wenn wir es schaffen, uns mit der Situation, in der wir sind, zu versöhnen. Ich bin die, die ich bin, weil ich das erlebt habe, was ich erlebt habe. Und aus allen Situationen, die ich erlebt habe, kann ich etwas mitnehmen und daran wachsen.

Wenn Ihnen das gelungen ist (und das ist oft nicht in ein paar Minuten erledigt, dabei kann man manchmal sogar professionelle Hilfe benötigen!), dann können Sie alle Ihre Energie verwenden für die Projekte, die Sie im kommenden Jahr vorhaben, und dazu wünsche ich Ihnen viel Kraft und alles Gute!

Ich wünsche Ihnen einen guten Abschied vom Alten und einen fröhlichen und beschwingten Start ins Neue Jahr 2020!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön / 30. Dezember

30. Dezember 2019

30. Dezember: schön geduldig sein!

Beinahe ist das Jahr zu Ende. Beinahe. Denn noch ist nicht Silvester, noch ist nicht 2020, noch ist 2019. Oft wollen wir schon einen Schritt weiter sein als jetzt, wollen schon dort sein und nicht hier, wollen schon erreicht haben, wohin wir noch unterwegs sind. Aber ein Ziel ist ein Ziel nur solange es vor uns liegt. Das Jahr 2019 ist erst aus, wenn die Glocken das neue Jahr einläuten. Und bis dahin können wir üben, zu warten.

Die Kunst besteht darin, geduldig einfach nichts zu tun, anzunehmen, was uns geboten wird, achtsam das zu schätzen, was jetzt ist. Im Augenblick sein, Schönheit wahrnehmen, Gesprächen lauschen, Gefühle spüren. All das gehört für Menschen, die von sich sagen, dass sie glücklich sind, ganz selbstverständlich dazu. Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht! Das Gute ist jetzt, immer nur jetzt.

Manchmal muss man auch etwas „ausbrüten“ oder reifen lassen, oft zeigt sich der Wert einer Sache erst später. Man weiß nie, welches Geschenk man anderen vielleicht letztlich bereitet hat, oder was man selbst von anderen lernen kann. Wir sollten so leben, dass wir am Ende des kommenden Jahres nicht sagen müssen: „Ach, hätte ich doch meine Zeit besser genutzt!“ Das Einzige, was wir haben, ist die Gegenwart, denn die Vergangenheit ist schon vorbei und die Zukunft noch nicht hier. Genießen Sie den heutigen Tag (dabei kann man schon auch das Morgen mitbedenken oder vorbereiten, das ist kein Widerspruch).

Heute ist noch 2019, der vorletzte Tag. Das ist das Jahr, auf das wir vor einem Jahr gewartet, auf das wir voriges Silvester angestossen haben – verschleudern wir es nicht einfach! Der heutige Tag kommt niemals wieder.

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön / 29. Dezember

29. Dezember 2019

29. Dezember: schöne Erinnerungen

Das Jahr geht langsam zu Ende, und es ist gut, in diesen Tagen darauf zurück zu schauen. Was hat Ihnen gefallen, was waren die schönen Erlebnisse, was aber auch die schwierigen oder traurigen? Denken Sie dabei nicht nur an die großen Ereignisse wie Weihnachten oder Geburtstag, sondern auch an die vielen kleineren Erlebnisse: ein Sonnenstrahl am Morgen beim Frühstück, das Rauschen des Meeres oder ein liebes Wort von jemandem, mit dem Sie sich sonst eher schwer tun.

Es gibt ein Kinderbuch von einer Maus, die den ganzen Sommer über schöne Bilder und Situationen sammelt, um damit die langen, dunklen Winternächte zu füllen. Das ist eine gute Idee, denn es zeigt, dass man sich aussuchen kann, was man sammelt, und woran man sich erinnert. Wenn man die Aufmerksamkeit (hauptsächlich) auf das Schwere richtet, dann wird man sich auch daran erinnern. Wenn man aber dem Guten und Schönen mehr Beachtung schenkt, dann wird man schöne Erinnerungen haben, die man gerne hervor holt.

Wenn sie sich an die schönen Dinge erinnern, dann wird das langfristig Ihr Gehirn positiv verändern, denn alle Gedanken, die wir denken, hinterlassen Spuren dort. Das bedeutet nicht, dass wir das Traurige oder Ärgerliche unterdrücken oder verdrängen sollten, denn wenn das nicht verarbeitet wird, kommt es immer wieder und stört unser Glück.

Aber das Hauptaugenmerk kann sich auf das Bunte richten, auf das Frohe, Leichte, Erfreuliche. Denn das Leben ist mehr gut als schlecht, die Menschen mehr freundlich als kratzbürstig, und jeden Tag gibt es viel mehr Erfolge als Scheitern – wenn man die vielen Kleinigkeiten zählt und sie nicht achtlos zur Seite schiebt!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön / 28. Dezember

28. Dezember 2019

28. Dezember: die schöne Zeit „zwischen den Jahren“ – die Raunächte

Die Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigsfest wird als die Zeit der Raunächte begangen: die Zeit „zwischen den Jahren“, mehr noch: zwischen den Zeiten. Es ist eine Zwischenzeit, in der die Räder still zu stehen haben (so der alte Brauch): da der Faden des Lebens von den Schicksalsgöttinnen für das kommende Jahr neu gesponnen wird, sollen alle anderen (Spinn)Räder still stehen, damit sie nicht stören.

Es ist die Zeit der Ruhe, die nun – nach der „stillen“ Zeit – endlich einmal einkehren kann. Dazu ist noch Wochenende: es wäre wirklich Zeit, die Zeit anzuhalten. Vielleicht in dem Buch zu lesen, das Sie bekommen haben, die Musik zu hören, das Spiel zu probieren. Sich nicht gleich in die nächste Hektik zu stürzen, sondern mit Bedacht innezuhalten. Endlich Zeit zu haben. Vielleicht ein paar Kräuter zu räuchern, oder eine Duftkerze anzuzünden. Suchen Sie nach einem Ritual, das zu Ihnen und zu dieser Stillezeit passt!

Die Raunächte sind eine Zeit, die wie dazu geschaffen ist, um Ruhe zu finden, zu sich zu kommen – tun Sie es! Es kann sehr schön sein, sich um alles rundherum zu kümmern, aber wir sollten uns von unserer Verantwortung und unseren Pflichten nicht auffressen lassen. Verlieren Sie sich nicht! Auch die stärkste und kräftigste Person braucht immer wieder einmal eine Auszeit, um gesund zu bleiben. Ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden sind wichtig – nehmen Sie sich dafür Zeit, in einer Zeit, die etwas außerhalb der Zeit liegt!

Lassen Sie, wenn Sie räuchern, das Alte und Belastende in Rauch aufgehen und davonfliegen!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön / 27. Dezember

27. Dezember 2019

27. Dezember: nicht einfach weggeben!

Heute sperren die Geschäfte wieder auf, und es beginnt das große Umtauschen der ungeliebten Geschenke. Es ist gut, dass das möglich ist, denn alle sollten sich über ihre Geschenke auch freuen können.

Wie geht es Ihnen, wenn Ihr Geschenk umgetauscht wird? Ist es Ihnen egal, dass Sie etwas geschenkt haben, was nicht gewünscht wurde? Oder ist es Ihnen unangenehm, dass Sie das Richtige nicht gefunden haben? Kränkt es Sie vielleicht sogar, dass das von Ihnen Ausgesuchte nicht gemocht wird?

Die meisten von uns kennen das Lied „Last Christmas“ (und haben dazu sehr unterschiedliche Meinungen). Es geht mir heute nicht um das Lied, sondern um die Geschichte dahinter: „Ich habe dir mein Herz geschenkt, und du hast es nicht mögen, du bist achtlos damit umgegangen!“ Das sollte nicht geschehen. Mit jedem (echten) Geschenk, das Sie machen, geben Sie ein Stück Ihres Herzens, und in jedem Geschenk, das Sie bekommen, steckt eines von der GeberIn. Gehen Sie nicht lieblos damit um!

Wenn Sie also ein Geschenk umtauschen, achten Sie darauf, trotzdem dankbar zu sein, und das Herz, das drinnen steckt, nicht zu verletzen. Was das bedeutet und wie das geht, das ist von Mensch zu Mensch verschieden, das kommt also auf die Beziehung an, die Sie zu der SchenkerIn haben. Finden Sie einen Weg, das Herz zu berühren, das Ihnen als Geschenk gemacht wurde. Und wenn Ihr Geschenk weggegeben wird, sehen Sie zu, dass Sie Ihr Herz daraus zurückziehen! Und dass Sie vielleicht nächstes Jahr etwas finden, das besser zu der Person passt, die Sie beschenken wollen.

Denn sonst geschieht es: „Nächstes Jahr, damit ich nicht verletzt werde, gebe ich mein Herz jemand anderem.“

Und das wollen wir doch nicht.

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön / 26. Dezember

26. Dezember 2019

26. Dezember: einfach Danke sagen

Der 2. Weihnachtstag ist oft mit Besuchen bei der (weiteren) Familie gefüllt, oder wir verwenden ihn als Rast-Tag nach all den anstrengenden Vorbereitungs- und Festtagen. Manche Menschen aber arbeiten auch heute – wie an allen anderen Tagen müssen Kranke versorgt, der öffentliche Verkehr ermöglicht, die Ordnung sichergestellt und Lieferungen getätigt werden. Oder die viele unbezahlte Arbeit: Familienbetreuung, Tiere füttern und versorgen, Hausarbeit. Für die also, die heute nicht arbeiten müssen: genießen Sie es, es ist nicht selbstverständlich!

Arbeit wird oft auch nicht bemerkt, viel wird erst offensichtlich, wenn es einmal nicht geschieht. Wir denken nicht darüber nach, wie das Essen ins Geschäft gekommen ist, nach Hause oder auf den Tisch. Es fühlt sich selbstverständlich an, aber das ist es nicht. Menschen haben dafür gearbeitet, bezahlt oder unbezahlt. Und eben auch oft unbemerkt – und daher auch unbedankt. Erst wenn einmal etwas nicht so tadellos funktioniert, wie wir es erwarten, fällt es uns auf, und wir werden manchmal sogar ungehalten, weil unsere Gewohnheit gestört wird.

Denken Sie heute daran: wenn Sie auf Besuch sind oder bekommen, wenn Sie unterwegs sind oder zuhause: irgendjemand ist dafür zuständig, dass alles funktioniert: dass Essen vorhanden ist, dass die Strassen in gutem Zustand sind, dass der Strom und die Heizung funktioniert, dass Sie sicher unterwegs sein können, dass Sie jederzeit Hilfe bekommen, falls es Ihnen nicht gut geht. Auch wenn Sie die Menschen, die sich um all das kümmern, wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen werden: bedanken Sie sich bei Ihnen in Gedanken. Seien Sie aufmerksam auf all das, was für uns alle so selbstverständlich erscheint. Es ist es nicht.

Und bedanken Sie sich bei den Menschen, die Sie kennen – für all das, was Sie von Ihnen geschenkt bekommen. Nicht nur unter dem Christbaum, sondern das ganze Jahr über!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 25. Dezember

25. Dezember 2019

25. Dezember: Das „richtige“ Weihnachtsfest

Der 1. Weihnachtstag. Von der Idee her ist heute erst richtig Weihnachten, das hat sich in den Regionen erhalten, in denen die Bescherung am Morgen stattfindet. Der „Heilige Abend“ ist der Abend vor Weihnachten, und er hat bei uns einfach so sehr an Bedeutung gewonnen, dass wir nur noch diesen Tag feiern. Die Geschichte erzählt: in der Mitte der Nacht wurde Jesus geboren. Daher ist es genauso gut, vorher oder nachher zu feiern, oder eben in der „Mette“ – also ursprünglich zu Mitternacht.

Und es war auch Nacht, als die Engel den Hirten erschienen sind und vom Frieden auf Erden gesungen haben. „Frieden auf Erden den Menschen, die einen guten Willen haben!“ haben sie verkündet. Ist das so? Wo ist der Friede auf Erden? Oder konkret: wie friedlich ist IHR Weihnachten? Wie friedlich waren Sie gestern, wie ist es heute und in den nächsten Tagen bei Ihnen?

Man muss natürlich alle diese Geschichten der Bibel mit einer gewissen Skepsis lesen: Genau so ist es wahrscheinlich nicht gewesen, das sind Erzählungen, die in einer Zeit entstanden sind, von der wir heute so gut wie gar keine Vorstellung mehr haben. Aber eines ist doch aus dem Text zu lesen: wer einen guten Willen hat, der kann friedlich leben. Wer freundlich mit sich und den Mitmenschen ist, wer verzeiht und nicht nachtragend ist, wer immer wieder die Liebe gewinnen lässt – dem kann der Himmel auf Erden gelingen. Heute, morgen, in den kommenden Feiertagen, und auch im Jahr 2020 – immer.

Frieden auf Erden den Menschen guten Willens,

Frieden mit uns allen!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 24. Dezember

24. Dezember 2019

24. Dezember: einfach richtig schön!

Heute bekommen Sie keine klugen Worte von mir zu hören, heute wollen wir alle Weihnachten genießen. Nach all den Vorbereitungen, all den Gedanken und Überlegungen, nach all der Vorfreude und Spannung ist es heute so weit: Weihnachten 2019 fängt an!

Singen Sie, schenken Sie, lassen Sie sich beschenken. Essen Sie, trinken Sie, feiern Sie. Beten Sie, kommen Sie für ein paar Augenblicke zur Ruhe, finden Sie die „Stille Nacht“ auch in sich. Wie immer Sie den heutigen Tag gestalten, mein Wunsch für Sie ist:

Haben Sie einen guten Tag und ein gutes Fest!

P.S. Da Weihnachten nicht am 24. Dezember aus ist, sondern in Wirklichkeit erst anfängt, werde ich auch in den Tagen bis zum 6. Jänner noch meinen Blog und meinen Newsletter fortsetzen: die Raunächte sind für mich immer eine besondere Zeit. Folgen Sie mir auch in diesen Tagen noch, bis Weihnachten 2019 für immer vorbei ist!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön / 23. Dezember

23. Dezember 2019

23. Dezember: sich einfach beschenken lassen

Es gibt sehr unterschiedliche Arten der Bescherung. Es gibt die Version, dass nach einem „Startschuss“ alle an ihre Packerln laufen und in Windeseile alles aufreissen. Dann ist die Bescherung in ein paar Minuten vorbei und es kommt der gegenseitige Dank. Es gibt die Möglichkeit, dass der Reihe nach alle ihre Geschenke auspacken und alle an der Freude teilhaben. Es gibt noch andere Möglichkeiten, aber immer geht es darum, sich beschenken zu lassen.

Da bekommt man etwas, soll es anschauen und „richtig“ reagieren: meist erfreut, beglückt, überrascht. Es gibt Viele, denen das Stress macht, weil sie Sorge haben, dass sie nicht den Erwartungen entsprechend reagieren können, vor allem dann, wenn einem das Geschenk nicht gefällt. Das kann der Grund dafür sein, dass man lieber unbeobachtet ist beim Auspacken. Und wer schon einmal etwas bekommen hat, was nicht gepasst hat (und wer hat das nicht?), der weiß, dass das eine unangenehme Situation ist. Aber wir haben schon geübt: unangenehme Situationen kann man aushalten, wegatmen und vorüberziehen lassen. Später lachen Sie drüber!

Aber es kann ja auch genau richtig und gut sein, und man ist trotzdem verlegen. Sei es, weil das eigene Geschenk anscheinend dem anderen nicht entspricht, sei sei, weil man dadurch in Zugzwang gekommen ist. Es ist nicht für alle gleich leicht, sich beschenken zu lassen.

Für die, die das betrifft: es braucht eine spezielle Form von Mut, ein Geschenk anzunehmen, nämlich De-Mut. Es macht einen (nur gefühlsmäßig!) klein und abhängig, und das kostet einiges an Mut. Es ist eine Demut, die von Größe spricht, einfach „Danke“ zu sagen, ohne Erklärungen, ohne Ausreden, in simpler Dankbarkeit.

Für die, die das Geschenk machen: haben Sie Feingefühl dafür, wie Ihr Gegenüber sich fühlt! Bohren Sie nicht in dem Anderen herum auf der Suche nach Anerkennung für Ihr Geschenk, Ihre Auswahl, Ihre Großzügigkeit! Damit machen Sie es der anderen Person noch schwieriger als es sowieso schon ist.

Schenken Sie mit Bedacht – und lassen Sie sich mit De-Mut beschenken!

Weihnachten 2019: einfach. richtig. schön. / 22. Dezember

22. Dezember 2019

22. Dezember: erst 1, dann 2, dann 3, dann 4 …

Heute ist der 4. Adventsonntag, es geht in die Zielgerade, übermorgen ist der Heilige Abend. Das Warten geht langsam dem Ende zu. Können Sie warten, können Sie die Spannung aushalten, etwas zu erwarten? Oder sind Sie eineR von denen, die schon vor lauter Neugierde alles vorher wissen wollen, weil Sie es nicht aushalten wollen, warten zu müssen. Suchen Sie die versteckten Packerl der Anderen oder können Sie der Vorfreude- und Wartezeit auch etwas Schönes abgewinnen?

Spannung und Vorfreude auszuhalten sind wesentliche Charakterzüge, die eine reife Persönlichkeit ausmachen. Es ist ja im „echten Leben“ auch nicht möglich, wirklich vorherzusehen, was sein wird. Wir können aus unserer Erfahrung heraus Ergebnisse annehmen, wir können die Bedingungen für Glück oder Erfolg schaffen, aber wie es wirklich sein wird, das wissen wir nie, das ist immer unsicher. Das kann zu massiven Angstzuständen führen und zu dem Bemühen, alles absichern zu wollen (was sowieso nie möglich ist).

Und so können wir, gerade in diesen letzten Tagen, üben, die Unsicherheit auszuhalten. „Ich weiß es nicht, und das ist auch in Ordnung so. Ich werde es bald wissen, jetzt spüre ich eine gewisse Spannung in mir (Bauch, Brust, Schulterbereich…) und atme eine Weile ruhig in diese Spannung hinein, bis sie leichter geworden ist.“ Sie werden sehen, nach ein paar Atemzügen ist die Spannung geringer, das unangenehme Gefühl leichter. (Das geht übrigens mit jedem Gefühl: atmen und warten.)

In diesem Sinn: einfach nur noch ein bisschen warten, das Christkind kommt auf jeden Fall …!