Ein gutes Jahr: Kreativität 2021

14. Juni 2021

Kreativität wird häufig mit „malen“ oder „handwerken“ verbunden, und wer das kann, hat meist Freude daran. In diesem Sinne: Macht es, wenn Ihr es könnt! Erlebt die Freude, die es machen kann, wenn etwas Gestalt annimmt, das es vorher nur in Eurem Kopf gegeben hat!

Aber kreativ zu sein bedeutet nicht nur, ein Bild zu malen, ein Kunstwerk zu schaffen, sondern mir geht es heute um die Art, wie wir unser Leben leben.

Wie kreativ sind wir im Umgang mit Unerwartetem? Wie starr sind wir darauf fixiert, dass etwas so – und nur so – gehen kann? Wie leicht fällt es uns umgekehrt, uns auf alternative Szenarien einzulassen?

Eines ist ohne Zweifel klar: Es ist immer schön, wenn etwas so läuft, wie wir es uns vorgestellt / geplant / gewünscht haben, daran gibt es nichts zu rütteln oder zu diskutieren. Wir hätten gerne, dass etwas genau so funktioniert, wie wir es uns denken (sonst hätten wir es ja nicht so geplant).

Aber es gibt eben auch beinahe an jedem Tag Situationen, die anders laufen als gedacht. Wo es schwierig wird, weil unsere Planung nicht funktioniert, sei es, weil das Wetter nicht mitspielt, weil jemand verhindert ist, weil das Auto nicht anspringt, weil man den Bus versäumt hat, weil man gerade unpässlich ist oder immer noch Pandemie ist…

An unzähligen Dingen kann es liegen, dass wir nicht genau das bekommen, was wir uns gewünscht hätten. Und die Lösung kann nicht darin liegen, sich auf nichts mehr zu freuen (was mir Immer wieder Menschen in der Therapie sagen). Das fände ich traurig, ist doch die Vorfreude ein nicht zu unterschätzender Teil der Freude (wenn ich auch nicht glaube, dass es die „größte Freude“ ist, wie manche behaupten).

Hier finde ich es wichtig, dass wir in der Lage sind, kreativ auf die Situation einzugehen: „Na gut, dann halt anders“! Dabei ist uns der Plan B oder C niemals so angenehm wie Plan A – sonst wären sie das ja von Anfang an gewesen. Wir dürfen also nicht die Alternative mit der ursprünglichen Idee vergleichen, denn da ist sie immer schlechter (jedenfalls im Augenblick – später schaut es dann eh oft anders aus…).

Was wir machen sollten, ist Plan B mit B´oder B´´zu vergleichen, niemals mit Plan A. Also kreativ nach Alternativen suchen, die alle nicht so einfach sind wie die ursprüngliche Idee, aber auch funktionieren könnten. Wenn also das Wetter schlechter ist als erwartet, bedeutet das nicht, dass man alles abblasen muss, sondern dass man überlegen kann, was sonst noch geht – und nicht die ganze Zeit daran festhält, dass es aber bei Sonnenschein schöner gewesen wäre.

Kreativität bedeutet also auch Flexibilität im Denken. Denn die Alternative ist ja letztlich auch unbefriedigend: immer dem Plan A nachzuweinen und dann trotzig zu werden, weil das blöde Leben – oder wen man sonst dafür verantwortlich machen will – einem nicht das gibt, was man gerne gehabt hätte.

Erlauben Sie dem Leben, seine eigenen Ideen zu haben, und gehen Sie flexibel damit um, wenn etwas nicht so läuft, wie Sie es gerne hätten.

Seien Sie kreativ im Umgang mit Schwierigkeiten, denken Sie an Plan B, Plan C oder überhaupt auch gleich Plan 27…

Je weniger wir an einer einzigen Idee festhalten, sei es auch unsere Lieblingsidee, desto eher finden wir Lösungen, die sich im Nachhinein nicht einmal als ganz schlecht herausstellen.

Und unser Hirn freut sich, denn jeder neue Weg macht neue Verbindungen im Gehirn – und das wiederum beugt einerseits der Demenz vor und macht es uns andererseits in Zukunft noch leichter, flexibel zu reagieren!

Ein gutes Jahr: Konzentration 2021

7. Juni 2021

Wir sind also wieder in einer Art „Normalität“ gelandet: die Lokale sind wieder offen, Veranstaltungen finden wieder statt, wir können einander wieder treffen. Ist es also wie vorher?

Ich habe Sie letzte Woche dazu eingeladen, darüber nachzudenken, was Sie aus dem Jahr Pandemie gelernt haben, was Sie mitnehmen, was Ihnen wichtig geworden ist.

Ich hoffe, Sie haben sich darüber Gedanken gemacht, sodass wir heute der Frage nachgehen können, was diese „neue Normalität“ für uns bedeuten kann.

Denn viele Monate haben wir darauf gewartet, dass es endlich wieder losgeht, und jetzt müssen wir uns fragen: WAS genau soll wieder losgehen, was soll sein wie vorher, worauf können wir gut und gerne verzichten?

Die Welt lebenswert zu halten ist für viele Menschen ein hoher Wert, und zunehmend wird das auch allen bewusst, die bisher gerne daran vorbeigeschaut haben.

Wir haben die Welt von unseren Kindern nur geborgt, wir können sie nicht einfach so behandeln, als ob sie uns gehört und wir mit ihr machen können, was wir wollen. Wir haben Verantwortung, auch wenn wir vielleicht nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden können von unseren Ur-Urenkeln.

„Du bist nicht Schuld, dass die Welt so ist, wie sie ist. Du bist nur daran Schuld, wenn sie so bleibt.“

Miteinander zu arbeiten, einander zu helfen und füreinander da zu sein ist ebenfalls als klares Ziel für viele Menschen immer deutlicher geworden. In Zeiten der Ich-Zentrierung, in der alles dem eigenen Wohl, der eigenen Lust und dem eigenen Spaß dienen sollte – sogar, wenn andere Menschen dafür zahlen mussten – ist es wichtig, dass wir uns der Gemeinsamkeit als Wert wieder bewusster werden.

So schön es auch ist, persönlichen Erfolg zu haben, Spaß und Freude, so traurig ist es aber, wenn dafür andere leiden müssen. Es trübt das Wohlbefinden, wenn man weiß, dass das eigene Wohl für andere ein Problem darstellt, wenn wir also auf Kosten anderer leben.

In der Pandemie ist deutlich geworden: wir können zwar viel über das Internet machen (und das ist sehr gut so!), aber es fehlt uns der menschliche Kontakt, das Miteinander, die Atmosphäre der Gemeinschaftserfahrungen. Wir haben erlebt, dass Menschlichkeit mehr ist, als nur zu funktionieren!

Das Leben braucht auch Magie, um interessant, spannend und aufregend zu sein. Diese Magie erleben wir im Miteinander:

  • im Aufeinander achten, wenn wir uns um die Welt und unsere Nachkommen kümmern.
  • im Miteinander feiern, wenn wir einander endlich wieder treffen können.
  • im füreinander sorgen, wenn wir andere nicht ausnutzen oder auf ihre Funktion beschränken.

All das macht, dass wir uns in unserer Haut, in unserem Leben und auf unserer Welt wieder wohler fühlen können. Darauf sollten wir uns noch eine Weile konzentrieren, bevor wir einfach wieder in die Normalität des Alltags zurücksinken.

Lebe dein Leben in Achtsamkeit, Fürsorge und Freundlichkeit.

Auf diese Weise wird es für alle schöner, auf der Welt zu sein.

Ein gutes Jahr: Lernen 2021

31. Mai 2021

Ja, zum Thema Lernen gäbe es viel zu sagen, gerade in Bezug zu dem vergangenen Jahr, in Bezug zum Home-Schooling, in Verbindung mit der Sehnsucht von Kindern, Jugendlichen und Eltern nach der guten alten Schule, in die man gehen kann! Wer hätte gedacht, dass sie so sehr fehlen würde?

Oder ich könnte über das lebenslange Lernen schreiben, die Wichtigkeit, sich immer weiterzubilden, fortzubilden. Wie wichtig es ist, neugierig zu bleiben auf all das, was ständig entwickelt, erforscht und entdeckt wird. Das wäre auch ein lohnendes Thema, zu dem mir spontan viel einfällt.

Aber ich möchte heute nur eine Frage stellen:

Was haben Sie im vergangenen Jahr, durch die Pandemie, den Lockdown, die Kurzarbeit, Home-Office, das Home-Schooling, die Teststrassen, die Impfkampagnen … gelernt?

Bitte nehmen Sie sich ein paar Augenblicke Zeit – jetzt sofort, bevor Sie weiterlesen oder jedenfalls, bevor Sie weiterklicken – und denken Sie darüber nach.

Es gibt keine falschen oder richtigen Antworten, es gibt nur IHRE.

Was haben Sie gelernt in dieser Zeit?

(Nein, lesen Sie nicht weiter, bevor Sie diese Frage beantwortet haben! Ich weiß die Antwort für Sie sicher nicht!)

Nehmen Sie sich diese Zeit – wir verschwenden so viel, dass es auf diese paar Minuten sicher nicht ankommt – so viel Zeit haben Sie, und zwar genau: JETZT!

Was haben Sie gelernt, im Guten oder Schwierigen? Was wollen Sie behalten, was (wieder) ablegen?

Was hat Sie überrascht, womit haben Sie nicht gerechnet?

Haben Sie eine gute Woche!

Ein gutes Jahr: Hoffnung 2021

25. Mai 2021

Hoffnung ist heuer nicht ganz leicht, das gebe ich zu: die Pandemie scheint nicht locker lassen zu wollen, der Frühling will nicht so richtig in Gang kommen, alles scheint so träge zu gehen.

Da kann man schon einmal die Hoffnung verlieren.

Aber die Alternative ist auch nicht besser, denn das wäre Resignation, Depression oder – gut österreichisch – Raunzen über das Böse in der Welt. Das alles ist zwar verständlich, aber hilfreich für die Seele ist es nicht.

Was aber, wenn diese Gefühle eineN überkommen? Wie kann man damit umgehen, wie kann man wieder zu Optimismus, Freude und Hoffnung gelangen?

Also zuerst einmal: mit Geduld. Wir müssen warten, das haben wir schon lange verlernt. Wir wollen alles und sofort.

Dieses Jahr könnte uns Geduld lehren: es geht nicht alles so schnell, wie wir es gerne hätten. Das Leben lässt sich keine Vorschriften machen, wir lernen besser, ein bisschen demütiger zu sein und nicht alles zu jeder Zeit zur Verfügung zu haben.

Dann: Gemeinschaft. Wenn eineR alleine gerade traurig oder verzweifelt ist, dann gibt es ja noch die anderen. Irgendjemand ist immer in Reichweite, die/der gerade besser drauf ist, der/die uns Mut machen kann.

Das ist das Gute an FreundInnen, Familie, auch virtuellen Bekanntschaften: sie sind da, um uns zu tragen, wenn wir einmal nicht mehr können. Dafür sind wir dann auch bereit, selbst austeilen, wenn wir etwas mehr Mut, Hoffnung oder Freude haben.

Und vor allem: Humor. Lachen stärkt das Immunsystem, vertreibt schlechte Gedanken und Gefühle. Dazu muss man nicht einmal wirklich lustig sein, es geht auch ohne. Probieren Sie einmal aus, beim Autofahren ständig die Mundwinkel nach oben gezogen zu haben! Ich mache das schon seit einiger Zeit, mit dem Effekt, dass ich tatsächlich freundlicher Auto fahre, rücksichtsvoller bin und öfter einmal jemandem die Vorfahrt lasse.

Auf jeden Fall ist es sehr viel angenehmer, immer wieder zu lachen, es tut einfach gut! Und es tut auch Ihrer Umgebung gut, wenn Sie gemeinsam Spaß haben – und das geht immer irgendwie!

Wenn Sie also gerade hoffnungsvoll sind: teilen Sie es aus!

Wenn es Ihnen gerade schwer fällt, die Hoffnung zu halten: bleiben Sie nicht alleine, harren Sie aus, und nehmen Sie sich selbst, die Welt im Ganzen und die Pandemie im Speziellen nicht allzu ernst.

Irgendwann ist immer Sommer, ist es immer warm und Badewetter, irgendwann ist der ganze Spuk vorbei – geben wir die Hoffnung nicht auf!

Am Ende ist alles gut. Wenn es noch nicht gut ist, ist offenbar noch nicht das Ende.

Ein gutes Jahr: Inspiration 2021

17. Mai 2021

Inspiration bedeutet: Begeisterung. Das kann uns ereilen, wenn wir an die kommende Öffnung denken: endlich wieder in einem Restaurant sitzen und frisch gekochtes Essen verspeisen, endlich wieder ins Kaffeehaus gehen können, all das sind Dinge, die wir sehr vermisst haben. An Veranstaltungen teilnehmen, ins Kino gehen, ins Konzert – wie fein wird es, das wieder tun zu können! Das wird sich wie ein Fest anfühlen.

Aber es ist auch so: ein „normaler“ Montag, eine „normale“ Woche fängt an. Nach dem langen Wochenende müssen wir uns oft erst wieder an den Alltag gewöhnen. Alltägliches beginnt wieder, und das Alltägliche erscheint uns nicht besonders, weil es eben genau das ist: alltäglich. Wir haben es jeden Tag, es erscheint uns banal, uninteressant und langweilig. Wir nehmen es für selbstverständlich. Bis es uns genommen wird, sei es, weil eine Person aus unserem Leben verschwindet, wir krank werden oder eine Pandemie uns Hausarrest verordnet. Da wird uns auf einmal bewusst, wie wertvoll dieser Alltag für uns doch war / sein könnte.

Wir brauchen den Alltag, das Gewöhnliche und Normale, denn das ist die Basis für unser Leben. Es ist auch der Ausgangspunkt für alles Besondere, Außergewöhnliche. Das Fest braucht den Alltag als „Hintergrund“, sonst wird es die neue Normalität, der neue Alltag.

Sowohl der Alltag wie auch das Fest brauchen Inspiration, wenn auch mit unterschiedlichen Akzenten. Im Alltag braucht es immer wieder Einfälle, was wir tun könnten, um die kleinen Anliegen oder Probleme lösen zu können – und die sind meist das Entscheidende. (Unterschätzen wir nicht den Wert des Gewöhnlichen!)

Im Unterschied dazu gibt es noch die großen Ideen, die super Einfälle, die wir oder andere haben, die uns mitreißen, anfeuern, aufmuntern. Diese Ideen machen das Leben abwechslungsreich und kreativ. Wir sollten deshalb immer wieder neue Dinge ausprobieren, neue Erfahrungen machen, damit wir nicht festhalten an Dingen, bloß weil sie immer schon so waren.

Öffnen Sie also Ihren Kopf für die Inspiration, die neue Idee, die ungewöhnlichen Gedanken.

Haben Sie Mut, Neues auszuprobieren!

Lassen Sie sich von der Begeisterung anderer anstecken, machen Sie mit, sagen Sie Ja, wenn Sie gefragt werden, auch, wenn es Ihnen fremd vorkommt.

Pfingsten ist das Fest der Begeisterung, der Inspiration: öffnen Sie sich für Neues!

Ein gutes Jahr: Harmonie 2021

10. Mai 2021

Es ist Mai, gestern war Muttertag: das Jahr ist gut im Laufen. Der Sommer wird bald kommen, die Pandemie wird langsam, aber sicher, weniger bedrohlich und das üppige Grün um uns tut das Seine, gemeinsam mit der Wärme, die heuer lange auf sich warten hat lassen.

Für unser inneres Gleichgewicht ist es gut, ins Grüne zu schauen, denn das beruhigt und entspannt. (Das ist auch einer der Gründe, warum alles, was mit Operation zu tun hat im Krankenhaus, grün ist…!) Grün regt unsere Seele an, sich zu erholen, Kraft zu tanken, in Harmonie zu kommen.

Wenn wir uns zusätzlich im Grünen auch noch bewegen – und das kann, muss aber nicht anstrengend sein – hat das den doppelten Effekt, denn das lockert die Muskeln, und damit innere und äußere Verspannungen.

Es gibt Menschen, die können lange ruhig sitzen und meditieren, dabei dem Atem oder dem Klang der Welt lauschen. Das kann dann sehr hilfreich sein für die Entspannung, und wer das kann, wird das auch gerne und oft machen.

Es gibt aber auch Menschen, denen das lange Stillsitzen nicht so liegt, die unruhig und zappelig werden. Für diese Menschen ist es leichter, in Ruhe spazieren zu gehen, dabei die Gedanken genauso entspannt laufen zu lassen, dem Atem oder dem Klang der Welt zu lauschen.

Was auch immer Ihre spezielle Art der Meditation ist (und es gibt noch viele andere – ein Baby zu schaukeln, ein Fenster zu putzen, Gemüse zu schneiden, einen Marathon zu laufen, Rad zu fahren, Rasen zu mähen oder Tabellen auszufüllen), nehmen Sie sich immer wieder Zeit dafür.

Denn unsere Seele braucht diese Aus-Zeiten, um in Balance zu kommen, und das wieder ist notwendig für die innere Harmonie. Wenn wir diese haben, dann geht es uns gut. Und wenn es uns gut geht, dann geht es auch unserer Umgebung gut. Und wenn es unserer Umgebung gut geht, dann wieder ist das für uns ebenfalls gut. So ein schöner Kreislauf!

Aus allen kleinen Ritzen kommt das Leben, denn das sucht sich immer einen Weg. Aus dem Holz kommen die Blüten und Blätter, jedes Jahr wieder. Das Leben geht weiter und weiter und weiter.

Und das Leben nimmt uns einfach mit – das ist wirklich toll. Aber das Leben überfordert uns nicht, es lässt uns immer wieder Zeit zum Ausruhen und Atmen. Jede noch so schwierige Zeit hat ihre Ruhephasen, in denen der Schmerz oder die Anstrengung weniger groß ist. Nach jedem Tag kommt eine Nacht, nach jedem Winter ein Frühling, nach jedem Down kommt ein Up.

Und so lade ich Sie ein, sich in diesem Labyrinth, das „Leben“ heißt, für Ihr eigenes Wohlbefinden – und das Ihrer Umgebung – immer wieder Ruhephasen zu suchen, sodass Sie und Ihre Seele sich erholen können.

Das bringt Sie in Balance und Harmonie.

Sie haben es verdient, dass es Ihnen gut geht!

Ein gutes Jahr: Spiel 2021

3. Mai 2021

Spielen ist immer „zwecklos“: man muss es nicht, man kann es tun, wenn man es nicht macht, ist nichts passiert. Das ist das Schöne am echten Spiel (und daran kann man sehen, dass alles, was zwar „Spiel“ heißt, aber mit Zwang verbunden ist, zB ein Turnier, ein Meisterschafts-„Spiel“, etc., nicht unter diese Kategorie fällt).

Spielen ist aber nie sinnlos, denn im Spiel kommen andere Seiten von uns zum Zug: Kreativität, Freude, Lachen, Begeisterung, Entspannung, Entschleunigung, Gemeinschaftsgefühl. Wir können schon auch Ehrgeiz dabei entwickel, aber es geht ja nicht wirklich um etwas, sondern wir machen es zum Spaß, zum Vergnügen.

Das gilt genauso für das Spiel eines Kindes wie von Erwachsenen. Wenn ein Kind einen Turm baut, die „größte Rakete“, oder mit der Puppe in der Ecke sitzt und sie versorgt – das hat keinen Zweck, aber sehr viel Sinn. Wenn Erwachsene Brett- oder Fantasiespiele machen, wenn sie virtuell oder in Präsenz „zum Vergnügen“ miteinander spielen, dann hat das ebenfalls sehr viel Sinn.

Das ist sinnvoll, weil wir im echten Spiel nichts leisten, sondern einfach da sind und etwas tun, was Freude macht. Auch wenn wir manchmal sagen, wir „wecken das Kind in uns“ – spielen ist keine rein kindliche Sache: jede Person kann das, egal welchen Alters. Und wir alle sollten es auch immer wieder machen, denn wir brauchen es so dringend, dieses „Zwecklose“!

Gegen jedes Müssen, gegen jeden Leistungsdruck, gegen jede Verrechenbarkeit unserer Zeit, gegen jede Konkurrenz brauchen wir Zeit und Gelegenheit, einfach zu SEIN. Unser Leben wird nicht sinnvoll alleine durch Leistung, Arbeit und Fleiß (wenn das auch alles wichtige Eigenschaften sind, die ich nicht schmälern will). Wir sind dazu gebaut, zu leisten – aber nicht nur.

Wir sind auch Lebewesen, die mehr sind als Arbeitstiere: wir haben eine Seele, die frei sein will von jedem Zwang, damit sie „Luft holen“ oder „atmen“ kann: sich entspannen, sich erholen, sich freuen. Wenn wir ihr diese Freiheit nicht geben, wird sie sich diese Zeit holen (und man darf die Seele nicht unterschätzen: sie hat den ganzen Körper, den sie einsetzen kann, siehe psychosomatische Erkrankungen!)

Nehmen Sie sich Zeit zum Spiel! Jetzt, im Mai, ist auch die Gelegenheit dazu einfacher: wenn es draußen wärmer wird, freut sich die Seele an oder in der Natur leichter. Und wo jetzt auch hoffentlich der Lockdown wieder gelockert wird, wo hoffentlich das öffentliche Leben wieder weitergeht und so manche Möglichkeit wieder gegeben sein wird – genießen Sie das heuer ganz besonders!

Es gibt nichts Wichtigeres als Ihre Seele – nur, wenn es der Seele gut geht, sind Sie in der Lage, gut zu leben, für sich und andere zu sorgen, zu leisten und zu arbeiten. Selbstfürsorge ist kein Selbstzweck, aber die Basis und Grundlage für alles andere!

Unsere Seele will zweckfrei sein, damit sie sich sinnvoll fühlen kann.

Und nicht vergessen: erst das Spiel, dann die Arbeit! (Denn das Spiel geht leichter verloren als die Arbeit, die machen wir immer noch…)

In diesem Sinne: viel Spaß beim Spielen!

Ein gutes Jahr: Wille 2021

26. April 2021

Was wollen Sie? Was wollen Sie jetzt gerade? Was wollen Sie heuer?

Versuchen Sie – jetzt gleich! – den Satz zu sprechen: „Ich will …“. Was fällt Ihnen ein? Welche Assoziationen kommen Ihnen? Woran denken Sie? Was wollen Sie im Grunde, was ist Ihnen wichtig? Und was wollen Sie anlassbezogen (also nicht immer, sondern nur jetzt gerade)?

Was ist Ihnen gerade heute, gerade heuer, gerade in Ihrer speziellen Situation wichtig?

Manche Menschen haben eine „bucket list“: Dinge, die sie auf jedem Fall in ihrem Leben (einmal) getan haben wollen. Was auf dieser Liste steht, ist von Mensch zu Mensch verschieden, oft sind es Erlebnisse, die man gemacht haben will, Ort, die man besuchen will, Abenteuer, die man versucht haben will…

Das ist eine gute Idee, denn wenn einem einmal nichts einfallen sollte, was man tun kann, dann hat man schon etwas vorbereitet. Oder man will nachschauen, wo man so steht im Leben. Oft aber ist es anders, denn das Leben richtet sich nicht nach unseren Wünschen und Vorstellungen, sondern hat so seine eigenen Ideen.

Wenn wir irgendetwas aus dieser Pandemie lernen können, dann, dass das Leben wirklich nicht vorhersehbar ist: niemand von uns hätte vor 2 Jahren auch nur im Entferntesten geahnt (geschweige denn geglaubt!), dass es die ganze Welt lahm legen kann, wenn irgendwo in China eine Fledermaus in eine Suppe fällt. 🙂

Das Leben ist nicht planbar, das Leben ist nicht zu erzwingen, das Leben ist nur zu leben. Und zwar einfach Schritt für Schritt, Tag für Tag, Aufgabe für Aufgabe.

Trotzdem brauchen wir einen starken Willen, denn unsere Werte zu leben, unsere Grundanliegen zu verwirklichen, das liegt schon in unseren Händen. Das bedeutet: wir können nicht darüber bestimmen, WAS uns das Leben bringt, aber über weite Strecken, WIE wir damit umgehen.

Daher ist die Frage, was Sie wollen, auf der einen Seite unglaublich wichtig und auf der anderen belanglos. Wenn wir uns mit unserer „bucket list“ selbst einschränken, weil wir glauben, unser Leben geht in die falsche Richtung, bloss weil viele unserer Vorstellungen sich nicht erfüllen, dann ist die Frage belanglos. Denn wenn wir unsere Wünsche zwischen uns und das Leben stellen – Vor/Stellungen haben also -, dann lacht das Leben bestenfalls freundlich und entwickelt sich ganz anders.

Wenn wir aber freundlich, liebevoll, geduldig, charmant, humorvoll … sein wollen, wenn wir gut miteinander umgehen wollen, mit der Welt und mit Randgruppen achtsam, …. wenn wir also vorhaben, unsere Werte zu leben, dann ist die Frage total wichtig, denn dann bestimmt sie auch die Art, wie wir das Leben wahrnehmen.

Also: noch einmal: was wollen Sie? Heute, heuer, in Ihrer ganz speziellen Situation?

Mögen Sie einen festen Willen haben, damit Ihnen gelingt, so zu leben, wie Sie sich das wünschen!

Ein gutes Jahr: Dankbarkeit 2021

19. April 2021

Jede Stimmung, egal ob wir uns in der Pandemie befinden oder nicht, steht und fällt mit dem Fokus, auf den wir unsere Aufmerksamkeit richten. Wer auf das Schlechte konzentriert ist, wird auch vor allem das Schlechte finden, wer das Gute sucht, wird genau das auch wahrnehmen.

Dabei geht es nicht um ein „schönreden“ der Dinge, nicht um „positiv denken“, sondern um das, was uns als wichtig, als maßgeblich, als bedeutend zu sein erscheint. Das jeweils andere wird dabei auch bemerkt, aber es bekommt eine andere Bedeutung.

Wer zB mit der Vorerwartung einen Text liest, dass die Person, die den Text geschrieben hat, gescheit / lustig / inspiriert ist, wird das auch im Großen und Ganzen finden. Wenn wir aber schon erwarten, dass da jetzt etwas Dummes kommt, sind wir auf der Suche danach – und werden sicher auch das finden!

Und so lade ich ein, sich einmal bewusst zu werden, was uns heuer schon so alles geschenkt worden ist: persönlich, im beruflichen Umfeld, gesellschaftlich, der ganzen Welt. Schauen wir uns um, suchen wir das Gute, das wir erlebt haben in den nun schon fast 4 Monaten, die dieses gute Jahr 2021 schon dauert.

Suchen Sie im Jänner, im Neuanfang des Jahres, schauen Sie in den Februar, wie Sie heuer vielleicht Fasching gefeiert haben, wagen Sie einen Blick in den März und all das, was der beginnende Frühling Ihnen geschenkt hat, und dann auch noch in den laufenden Monat April mit Ostern und dem Aufblühen der Natur.

Schauen Sie in Ihrem beruflichen, gesundheitlichen, privaten Umfeld, was Ihnen schon Gutes passiert ist, und dann nehmen Sie sich auch noch Zeit für einen Blick ganz konkret in den heutigen Tag. Oft sind es keine großen Geschenke, die uns das Leben macht – ein guter Kaffee, ein Sonnenstrahl, ein Kinderlachen von nebenan. Oder die Erkenntnis, dass im Körper mehr Dinge einwandfrei und problemlos funktionieren als schmerzhaft sind…

Denn wie wir dem Leben gegenübertreten, so wird es uns auch erscheinen. Das ist keine esoterische Botschaft, sondern die Aussage einer Psychologin, die das auch schon am eigenen Leib oft erfahren hat. Je ängstlicher, misstrauischer, grantiger ich selbst bin, desto schlechter wird meine Umgebung darauf reagieren, und desto eher bestätigt sich mein „Verdacht“, dass die Menschen wirklich „alle schlecht“ sind.

Die Geschichte mit dem Tempel der 1000 Spiegel fällt mir ein, in der ein Hund in den Tempel geht, voller Angst, mit gefletschten Zähnen und aufgestellten Haaren – und erlebt, dass ihm 1000 Feinde entgegen stehen. Ein anderer Hund geht ebenfalls hinein, mit der Vorerwartung des Guten, er wedelt mit dem Schwanz – und schon hat er 1000 Freunde!

In diesem Sinn: seien wir dankbar für all die guten Dinge, die wir erleben durften – heute, heuer, in unserem Leben, als Menschheitsfamilie!

Geben wir dem Negativen nicht mehr Raum als ihm zukommt: es muss behandelt werden, gut behandelt, aber nicht in 1000 sorgenvollen Stunden überlegt und ängstlich vergrößert werden.

Geben wir dem Positiven allen Raum, den wir können – weil wir selbst es verdient haben, dass es uns gut geht. Denn die allermeisten Dinge im Leben gehen ja gut, wenn wir sie nur dazu zählen, obwohl sie so klein und unbedeutend zu sein scheinen: das Essen ist gelungen, der Auftrag erfüllt, diese eine Sache gut ausgegangen. Darauf kommt es an.

Zählen wir all die kleinen guten Dinge im Leben zusammen, wird sehr viel mehr herauskommen als bei den schlechten. Und ein Puzzle besteht aus lauter kleinen Teilen, die zusammen erst ein Ganzes ergeben.

Ein gutes Jahr: Loslassen 2021

12. April 2021

Loslassen ist immer ein gutes Thema, denn wir alle halten fest an unseren Vorstellungen, sind unglücklich, wenn sich etwas anders entwickelt als wir denken, bestürzt, wenn die Welt in Atem gehalten wird von einem Virus, etc.

Das alles wären schöne Gedanken, die ich auch schon gehabt – und sicher auch gebloggt – habe, aber heute möchte ich in eine etwas andere Richtung gehen.

Wir können auch unsere Ideen, Gedanken, Inspirationen loslassen – hinaus in die Welt, die sie so dringend braucht! Wir können unsere Umgebung, unsere Umwelt, unsere Mitmenschen beschenken mit Freundlichkeit, guten Gedanken, Erfindungen, Ideen.

In der Wissenschaft ist es üblich, alle Projekte zu veröffentlichen, selbst wenn sie nicht so ausgegangen sind, wie man sich das erhofft / erwartet / gewünscht hätte. Denn alles ist für andere wichtig – auch das, was nicht funktioniert hat.

Misserfolg ist Recherche für künftigen Erfolg!

Oder, wie ich es letztens gelesen habe: alle Ergebnisse, die wir haben, sind Antworten auf spezielle Fragen, nur vielleicht nicht auf die, die wir selbst gerade gestellt haben.

Es bringt allen etwas, wenn wir unsere Ideen verbreiten, vor allem die guten! Denn auch wenn wir selbst vielleicht damit nicht weiter kommen, kann es doch gut sein, dass jemand anderer eine Anschluss- Idee hat. Zum Glück sind wir ja alle eine Gemeinschaft, und gemeinsam sind wir mehr als die Summe von Einzelnen.

Umgekehrt ist es ja auch so, dass niemand das Rad ganz ohne VordenkerInnen erfunden hat: jede noch so geniale Idee hat ihre Ursprünge weit vor ihr selbst. Wir stehen immer „auf den Schultern“ unserer Eltern, Großeltern, Urgroßeltern,… Wir nehmen das, was wir vorfinden und machen etwas daraus.

Das Internet wäre nicht erfunden worden, hätte es dieses gemeinsame Suchen nicht gegeben, das wieder ist nur die Vorstufe zu dem, was andere sich ausdenken, weiterspinnen, erfinden.

Ich finde es total schön, in so einem großen Kreis zu stehen: wir sind nur der momentane Gipfel der Entwicklung, denn wir bereiten den Weg wieder für unsere Kinder und Enkelkinder,…

Lassen wir also unsere guten Ideen hinaus in die Welt, sprühen wir vor Lebendigkeit, Neugierde, Inspiration!

Wir nehmen dankbar von anderen, geben wir großherzig! Großzügigkeit ist immer für alle ein Gewinn, für die, die sich gut fühlen, weil sie für ihre Ideen wert geschätzt werden und für die, die bereichert werden und weiter andere bereichern.

Lass los: Inspiration, Freundlichkeit, Lebendigkeit, Lachen, gute Gedanken!

Die Welt braucht dich, genau dich, mit all deinen guten Ideen!