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Ein gutes Jahr: Ekstase 2021

12. Juli 2021

Die Fußball-EM ist vorbei, das hat in den letzen Wochen viele Menschen in Ekstase gebracht. Einmal, weil Fußball immer für Überraschungen gut ist, ein gutes Spiel kann wirklich spannend sein! Dann, weil es Nationaleifer hervorruft, dabei auch Parteilichkeit mit Ländern, die man eher mag oder die man aus Prinzip nicht ausstehen kann (denen gönnt man den Auf- oder Ausstieg).

Und nicht zuletzt, weil es endlich wieder einmal etwas war, was nicht mit Krankheit, Vorsicht und Impfung zu tun hatte – das hatten wir schon dringend notwendig – ein Stück Normalität nach all dem Wahnsinn.

Richtig viel Freude macht auch der Sommer: Ferien, Urlaubszeit, Freibad / See / Meer, Sonnenblumen, Urlaubslektüre, Sandspielsachen, Sport, Spielen, Faulenzen …

Diese Zeit im Jahr ist mit viel Freiheit verbunden, alles muss nicht so schnell gehen, selbst wenn man nicht im Urlaub ist, fühlt es sich ein bisschen danach an: Freiluftkino, Open Air Konzerte oder einfach beisammen sitzen mit lieben Menschen.

Ek-stase kommt von außer-sich-sein. Es ist mit der Erlaubnis verbunden, nicht so ganz vernünftig zu sein, mehr mit dem Körper als mit dem Verstand zu denken, und den Alltag eine Zeit lang zu verlassen.

Was bringt Sie dazu, einmal alles um sich zu vergessen? Einmal un-vernünftig zu sein, ir-rational, ganz frei von Zwängen? Was machen Sie mit solcher Lust, dass der Körper „über den Kopf“ triumphiert?

Lust aufs Leben bringt uns dazu, und auch Lust am Leben. Lust ist ja prinzipiell etwas, das uns leicht in Ekstase bringt. Lust ist körperlich.

Und der Körper will seine Lust auch leben können. Er will spielen dürfen, frei sein, Spaß haben. Als Kind hatte ich immer unglaubliche Spaß daran, so hoch zu schaukeln, dass es in meinem Bauch gekribbelt hat – diese Mischung aus etwas Angst und Freude war total lustvoll.

Essen macht Lust, Tanzen macht Lust, Sex macht Lust – Leben macht Lust aufs Leben.

Wenn wir der Lust nachgeben, wenn wir uns hingeben an eine Sache, dann erfahren wir dieses Gefühl, außer uns zu sein.

Lust ist ein Stück Himmel auf Erden, wenn wir uns dieser Lust hingeben, erfahren wir, dass wir außer uns selbst sind – im „Himmel“.

Erlauben Sie sich das in dieser Woche besonders: ein Stück Himmel auf Erden!

Geraten Sie in Ekstase, kommen Sie in den Himmel!

Wir wissen nicht, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, aber wir sind ganz sicher, dass es eines DAVOR gibt – lassen Sie sich das nicht entgehen!

Ein gutes Jahr: Wille 2021

26. April 2021

Was wollen Sie? Was wollen Sie jetzt gerade? Was wollen Sie heuer?

Versuchen Sie – jetzt gleich! – den Satz zu sprechen: „Ich will …“. Was fällt Ihnen ein? Welche Assoziationen kommen Ihnen? Woran denken Sie? Was wollen Sie im Grunde, was ist Ihnen wichtig? Und was wollen Sie anlassbezogen (also nicht immer, sondern nur jetzt gerade)?

Was ist Ihnen gerade heute, gerade heuer, gerade in Ihrer speziellen Situation wichtig?

Manche Menschen haben eine „bucket list“: Dinge, die sie auf jedem Fall in ihrem Leben (einmal) getan haben wollen. Was auf dieser Liste steht, ist von Mensch zu Mensch verschieden, oft sind es Erlebnisse, die man gemacht haben will, Ort, die man besuchen will, Abenteuer, die man versucht haben will…

Das ist eine gute Idee, denn wenn einem einmal nichts einfallen sollte, was man tun kann, dann hat man schon etwas vorbereitet. Oder man will nachschauen, wo man so steht im Leben. Oft aber ist es anders, denn das Leben richtet sich nicht nach unseren Wünschen und Vorstellungen, sondern hat so seine eigenen Ideen.

Wenn wir irgendetwas aus dieser Pandemie lernen können, dann, dass das Leben wirklich nicht vorhersehbar ist: niemand von uns hätte vor 2 Jahren auch nur im Entferntesten geahnt (geschweige denn geglaubt!), dass es die ganze Welt lahm legen kann, wenn irgendwo in China eine Fledermaus in eine Suppe fällt. 🙂

Das Leben ist nicht planbar, das Leben ist nicht zu erzwingen, das Leben ist nur zu leben. Und zwar einfach Schritt für Schritt, Tag für Tag, Aufgabe für Aufgabe.

Trotzdem brauchen wir einen starken Willen, denn unsere Werte zu leben, unsere Grundanliegen zu verwirklichen, das liegt schon in unseren Händen. Das bedeutet: wir können nicht darüber bestimmen, WAS uns das Leben bringt, aber über weite Strecken, WIE wir damit umgehen.

Daher ist die Frage, was Sie wollen, auf der einen Seite unglaublich wichtig und auf der anderen belanglos. Wenn wir uns mit unserer „bucket list“ selbst einschränken, weil wir glauben, unser Leben geht in die falsche Richtung, bloss weil viele unserer Vorstellungen sich nicht erfüllen, dann ist die Frage belanglos. Denn wenn wir unsere Wünsche zwischen uns und das Leben stellen – Vor/Stellungen haben also -, dann lacht das Leben bestenfalls freundlich und entwickelt sich ganz anders.

Wenn wir aber freundlich, liebevoll, geduldig, charmant, humorvoll … sein wollen, wenn wir gut miteinander umgehen wollen, mit der Welt und mit Randgruppen achtsam, …. wenn wir also vorhaben, unsere Werte zu leben, dann ist die Frage total wichtig, denn dann bestimmt sie auch die Art, wie wir das Leben wahrnehmen.

Also: noch einmal: was wollen Sie? Heute, heuer, in Ihrer ganz speziellen Situation?

Mögen Sie einen festen Willen haben, damit Ihnen gelingt, so zu leben, wie Sie sich das wünschen!

Ein gutes Jahr: Geburt 2021

15. März 2021

Auch heuer (besonders heuer, nach dem langen Lockdown?) werden Babies geboren, das Erkranken und auch Sterben auf der einen Seite des Lebens geht mit dem Werden und der Geburt von Kindern Hand in Hand. Es ist ein großer Kreislauf des Lebens, in dem wir alle miteinander verbunden sind.

Was bedeutet das nun für uns, konkret, in dieser kommenden Woche?

Nun, nicht wenige Paare werden diese Woche ein Kind zeugen, viele werden eines erwarten und einigen steht konkret eine Geburt ins Haus. Das ist – hoffentlich – schön für diese (werdenden) Eltern. Alles Gute und viel Freude mit dem neuen Baby!

Was ist mit den anderen, die entweder keine Kinder (mehr) haben / wollen? Was bedeutet für diese Menschen: Geburt 2021? Was können wir erleben, das der Geburt eines Kindes nahe kommt?

Da ist zum einen einmal der tägliche Sonnenaufgang, der immer wieder neu anbrechende Tag mit all seinen Möglichkeiten. Jeder Tag ist ein Geschenk! (Das wissen wir vor allem dann zu schätzen, wenn wir bemerken, dass unsere Tage gezählt sind!) An jedem Tag dürfen wir neu beginnen, nie ist es zu spät, nie ist man zu alt (das sind oft verwendete und meist eher bequeme Ausreden).

Wenn wir aufwachen, können wir uns dessen bewusst sein, dass wir einen Körper haben, der (im großen und ganzen) meistens gut funktioniert, und wir können dankbar sein dafür, denn das ist nicht selbstverständlich. Auf diese Weise wird jeder Tag ein Geburts-Tag.

Dann wird langsam Frühling: das Leben bricht wieder neu auf. Die ersten Blumen und Blüten kämpfen sich durch die Kälte, die uns in den letzten Tagen noch einmal besucht hat – das stört sie nicht. Wenn ihre Zeit da ist, machen sie sich auf den Weg zum Licht. Sie merken die längeren Sonnendauer und beginnen, ihre Köpfe zu heben und nach oben zu drängen.

Das kann uns ermutigen, immer wieder neuen Mut zu schöpfen und immer wieder, nach all der Kälte, Dunkelheit, Einsamkeit, Depression, Unsicherheit und aller Ängste, den Kopf dem Licht zuzuwenden – der Hoffnung, der Freude, der Freundlichkeit, der Liebe, dem Glauben an das Gute!

Und drittens gehen wir auf Ostern zu: ein Fest darüber, dass das Leben immer weitergeht. Manche von uns glauben dabei an die Auferstehung und an den Himmel, ein Leben nach dem Tod, andere an die Wiedergeburt, wieder andere an andere Formen des Lebens als Energie. Aber selbst, wer gar nicht glaubt, dass man als Person weiterlebt, kann nicht leugnen, dass das Leben an sich weitergeht.

Ostern ist das Fest des Lebens: das Leben feiert sich selbst! Das Leben ist nicht unterzukriegen, das Leben stirbt nicht, es geht immer weiter. So wie die Sonne wiederkommt, wie der Frühling wiederkommt, so geht das Leben immer weiter. Es verändert sich, es variiert in den Farben und Lebensformen – aber es geht immer weiter.

Das könnte uns dazu bringen, das Leben an sich zu schätzen, diese unbändige Kraft, die nicht umzubringen ist, nicht zu besiegen, die nie aufhört, sich immer wieder Raum zu verschaffen. Das Leben ist in sich selbst verliebt, mit den vielen Farben, Formen und kreativen Ideen.

Nebenbei bemerkt: Ich mag auch sehr gerne den Gedanken, dass das Leben keine Forderungen und Erwartungen hat, außer dass es eben IST. Es sagt nie: hier ist kein Leben möglich! Weder im bitterkalten Eis, noch in der stockdunklen Tiefsee, noch in der tiefsten Höhle, am höchsten Berg oder in der heißesten Wüste. Nie sagt das Leben: hier kann ich nicht sein, sondern eher: „aha, da muss ich mir etwas einfallen lassen“. Und das tut es dann auch!

Lassen Sie sich also jeden Tag neu zur Welt bringen!

Schauen Sie mit neuen Augen auf den Tag, die Jahreszeit, Ihren Körper, Ihr Leben!

Freuen Sie sich am Leben, an Ihrem Körper, an Ihren Möglichkeiten, Ihren Fähigkeiten. Seien Sie kreativ und verspielt wie das Leben selbst, finden Sie neue Ausdrucksweisen, wenn die alten nicht mehr funktionieren, wenden Sie sich Dingen zu, die Ihnen bisher fremd waren!

Sie haben heute Geburtstag – alles Gute!

Jean P.: Das Leben ist gut, und es ist gut, am Leben zu sein!

23. April 2018

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Jean P hat, nach seinem Autounfall, der ja so glimpflich verlaufen ist, tatsächlich viel verändert. Er ist aus dem gemeinsamen Haushalt ausgezogen und lebt nun in einer ganz anderen Gegend: nicht mehr in der Stadt sondern am Land. Und er hat sich einen kleinen Hund zugelegt, was ihn dazu bringt, viel spazieren zu gehen.

nature-3294681_640„Jetzt, im Frühling, ist es so schön draußen: überall blüht es, die Vögel zwitschern und die Wärme lockt auch die Menschen aus den Häusern. Sie schauen alle neugierig, wer der neue Mann im Dorf ist, aber das ist in Ordnung. So soll es wohl sein. Und der Hund bringt uns dann leicht ins Gespräch. Die Menschen sind nett.“

Das aus Ihrem Mund zu hören, gefällt mir sehr gut. Es freut mich, dass Sie das sagen, und auch so fühlen.

„Ich habe wirklich das Gefühl, dass das Leben gut ist, und dass es gut ist, am Leben zu sein. Es ist ein neuer Aufbruch, den ich sehr genieße. Wenn ich daran denke, wie verzweifelt ich noch um Weihnachten herum war, wie sehr mir das Leben gegen den Strich gegangen ist! Und jetzt: ich feiere das Leben jeden Tag. Aber ich bin natürlich nicht dumm: ich weiß auch, dass sich dieses Gefühl wieder ändern kann. Ich habe das schon zu oft erlebt.“

Ich habe von einem Mann gehört, der hatte eine schwere Krankheit, die ihn mehrere Wochen jährlich ans Bett gefesselt hat. Damit ihm diese Zeit nicht zu lang vorgekommen ist, hat er sich in den guten Monaten immer Bücher ausgesucht, die er sich ans Bett gelegt hat für den Fall seiner nächsten Krankheit. Damit es ihn nicht völlig überrascht hat sondern er schon vorbereitet war.

bear-3214226_640„Das klingt so, als ob sich der Mann mit seiner Krankheit abgefunden hätte. Ist das wirklich gut so? Soll man nicht dagegen ankämpfen, so gut es geht?“

Ja, ich finde, man soll kämpfen, so gut es geht. Aber wenn nichts mehr geht, dann ist es auch gut, sich in sein Schicksal einzufinden. Und die Tatsache, dass er sich Bücher ans Bett gelegt hat, heißt ja nicht, dass er nicht mehr gekämpft hat sondern dass er gut für sich gesorgt hat, falls es wiederkommt. Und bei ihm war es eine körperliche Erkrankung, die chronisch war: es war klar, dass sie wiederkommen würde.

Jean P überlegt, was das für ihn konkret bedeuten könnte, aber im Moment ist er so guter Laune, dass ihm schon alleine die Idee, sich auf eine weitere Depression einzustellen oder vorzubereiten, zu weit weg erscheint, und deshalb lassen wir diesen Plan und freuen uns, dass es ihm so gut geht.

Jean-Paul S.: Der Aufschub

19. März 2018

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Jean-Paul ist völlig außer sich, als er in die Sitzung kommt:

„Stellen Sie sich vor, ich habe mein Leben noch einmal geschenkt bekommen! Ich bin in einen Autounfall verwickelt gewesen, und vollkommen verletzungsfrei aus dem Auto ausgestiegen! Sie erinnern sich an den Schneefall vor zwei Wochen? Da bin ich  in einer Kurve ins Rutschen gekommen und das Auto ist von der Strasse abgekommen und einen Hang hinunter gerutscht. Das ist alles so schnell gegangen, das Auto hat sich mehrmals überschlagen, ich habe mich gefühlt wie in einer Waschmaschine. Ich habe mir nur gedacht: hoffentlich knalle ich nirgends dagegen, und wie ich unten angekommen war, bin ich einfach ausgestiegen und habe mir nur gedacht: Wahnsinn!“

Er erzählt noch ein wenig über das Vorher und Nachher, über die Begleitumstände, was mit dem Auto geschehen ist und was das alles für ihn bedeutet.

Sie haben gesagt, Sie haben Ihr Leben noch einmal geschenkt bekommen – was werden Sie mit diesem Geschenk machen?

rope-1465296_640„Ich werde mich jetzt endgültig von meinen alten Verstrickungen lösen. Die Situation mit  Simone klären. Mit meinen Eltern reinen Tisch machen. In der Arbeit mit den Angestellten einmal Klartext reden, endlich die Assistentin  kündigen, die ich schon lange feuern will. Wenn ich tot wäre, müssten die auch ohne mich leben.“

Gut. Wann fangen Sie an und wie werden Sie vorgehen?

„Ich muss schauen, wie ich mich gut von Simone trennen kann. Diese Ehe ist nur noch oberflächlich und verdient den Namen schon lange nicht mehr. Alle Versuche, sie zu retten, bleiben immer stecken. Simone will eine offene Beziehung, hat sogar schon einen anderen und sagt, ich kann das doch auch so machen, aber das gefällt mir nicht. Ich warte nur darauf, dass sie von selbst auf das Thema zu sprechen kommt, damit sie sich nicht gekränkt fühlt. Das täte mir leid, so will ich nicht sein.“

Es wäre gut, wenn Sie aufpassen, dass die alten Verstrickungen, wie Sie sie genannt haben, Sie nicht schneller einholen als Sie denken!

car-701770_640„Ja, aber meine erste Scheidung war mit so viel Streit verbunden, und ich musste so viel zahlen am Schluss. Das will ich nicht noch einmal erleben. Wenn sie von sich aus geht, ist das sicher ganz anders. Hoffe ich jedenfalls.“

Wenn es viel zu streiten gibt, ist das ein Zeichen, dass es auch viel gibt, um das gestritten werden kann, oder? Und bedenken Sie: wenn Sie es nicht tun, bekommt Simone einfach alles, falls die Situation das nächste Mal (von dem wir nicht hoffen, dass es eintritt, aber wir haben gesehen, es kann sehr schnell gehen!) nicht so gut ausgeht.

So hat Jean-Paul die Situation bisher noch nicht gesehen und er ist sich bewusst, dass die vielen Hemmungen und Befürchtungen, die ihn bisher so gehindert haben, das Leben zu leben, das er sich wünscht, schnell wieder an die Macht wollen. Wenn ich tot wäre, müssten die auch alle ohne mich leben – wird zu seinem neuen Motto, mit dem er sich wieder auf den Weg in sein „neues“ Leben macht. Hoffen wir, dass der Schwung anhält, mit dem er sich des Geschenkes bewusst ist, am Leben zu sein und dass er es schafft, ein Stück mehr von dem zu leben, was sein Traum ist!

Willkommen im Neuen Jahr!

8. Januar 2018

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Ein neues Jahr bringt immer auch ein Gefühl für einen Neuanfang mit sich: neue (alte, aufgefrischte) To-do-Listen, Vorsätze, ein neues Fitness-Programm, eine Diät, ein Sparprogramm, … Das alles sind gute Dinge, denn es braucht immer wieder eine Erinnerung daran, was wichtig ist in unserem Leben, wo unsere Prioritäten liegen, was wir (immer schon) erreichen wollten.

Mein Vorschlag für das neue Jahr ist ein wenig anders:

Schärfen Sie den Blick für die Schönheit der Welt um sich!

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  • Für die Natur, die noch im Ruhen ist und vielleicht unter einer Schneedecke liegt.
  • Für die Nacht, die still und finster ist, und für das Anbrechen des Tages.
  • Für den Sternenhimmel in einer klaren Nacht.
  • Für einen Sonnenaufgang über dem Nebel.
  • Für Menschen in ihrer Einzigartigkeit.
  • Für ein Lächeln, das das Herz wärmt.
  • Für eine Freundlichkeit, die den Tag verschönert.
  • heart-3063045_640Für Zeichen der Liebe.
  • Für alles, was Ihr Herz bewegt.
  • Für gute Gedanken, lustige Begebenheiten, interessante Ideen, nette Gespräche.
  • Für Tiere, die uns begegnen.

 

 

Ich bin sicher, Sie werden Einiges finden, worin Sie Schönheit erkennen können. Beginnen Sie das Jahr nicht mit Widerwillen sondern begrüßen Sie es, indem Sie sich für die Schönheit, die uns umgibt, bedanken.

Maria Theresia und Franz-Stefan

16. Oktober 2017

Die Einschulung von Marie-Antoinette ist gut gegangen, alle haben sich an den neuen Alltag gewöhnt. Maria Theresia liest weiter jeden Abend eine Geschichte für ihre Kinder, die das immer noch genießen. Ihre Ängste sind kleiner geworden, dass die Kinder sie allzu schnell verlassen können.

Womit möchten Sie sich heute beschäftigen? Wobei kann ich Ihnen helfen?

divorce-2437969_1280Es geht mir um die Beziehung zu Franz-Stefan. Die ist in der letzten Zeit etwas kühler geworden. Er spricht kaum mit mir. Wenn ich heimkomme, sind erst die Kinder auf dem Programm. Das war schon immer so, und das ist auch in Ordnung. Aber wenn dann Ruhe ist, haben wir früher geredet, gemeinsam aufgeräumt oder ferngesehen. Und jetzt: jeder macht seines, und irgendwann gehen wir ins Bett. Nicht einmal das zur selben Zeit manchmal.

Und das ist für Sie …?

Traurig, weil ich mich so alleine gelassen fühle. Als ob er sich darüber ärgern würde, dass ich zur Abteilungsleiterin aufgestiegen bin. Da muss ich natürlich mehr arbeiten, aber das mache ich ja nicht zum Vergnügen.

Sondern? Wofür machen Sie das denn?

Na, für uns doch. Damit wir genug Geld haben, damit wir uns etwas leisten können: einen schönen Urlaub, eine gute Ausbildung für die Kinder. Ich arbeite viel, weil wir unseren Kindern gerne etwas bieten möchten. Und uns auch gelegentlich etwas: ein Essen in einem guten Restaurant, ein bisschen Luxus dann und wann.

Und nicht auch, weil es Ihnen Freude macht? Weil es Ihren Fähigkeiten entspricht?

Working MumJa, natürlich, das auch. Aber darüber haben wir gesprochen, und es ist für uns beide okay. Jedenfalls war es das. Wenn ich mir jetzt anschaue, wie er reagiert, dann frage ich mich, ob das wirklich stimmt. Wenn ich dann nachdenke, zweifle ich daran, dass er überhaupt irgendwann die Wahrheit sagt.

Also, langsam bitte. Zuerst einmal: wissen Sie genau, dass es eine Strafe ist? Oder nehmen Sie das an?

Na, seit ein paar Monaten ist er so, ungefähr seit ich die Beförderung erhalten habe. Ja, das geht sich ziemlich gut aus.

Aber sicher wissen Sie es nicht? Haben Sie darüber gesprochen? Und wenn ja, was ist denn seine Ansicht?

Direkt gesprochen haben wir nicht, aber das ist ja offensichtlich, oder? (Denkt nach.) Na gut, ich kann ihn ja fragen. Vielleicht ist es auch etwas ganz anderes.

Ich glaube auch dass es gut wäre, das Sie einmal herauszufinden. Nebenbei bemerkt: Ich finde es okay, wenn man Freude hat an der Arbeit, und man braucht das nicht zu verstecken und so tun, als ob man das nur für die Familie macht. Und dann: wie wäre es, wenn Sie gemeinsam wieder nach Ritualen suchen, um den Kontakt zu pflegen? Sie hatten doch schon einmal etwas, oder?

Ja, das hatten sie: es gab wöchentliche Beziehungsgespräche, die beiden sehr gut getan haben. Franz-Stefan, weil er sich dadurch besser gehört gefühlt und Maria Theresia, weil sie sich in gutem Kontakt mit ihrem Mann befunden hat. Sie beschließen, das wieder aufleben zu lassen.

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Lustvoll: mit allen Sinnen genießen. Sommerreihe Teil 7: Bauchgefühle.

24. Juli 2017

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Bauchig.

In unserem Bauch verbirgt sich ein kompliziertes Nervensystem: das Bauchgehirn. Es sorgt für die sprichwörtlichen „Schmetterlinge im Bauch“, wenn wir verliebt sind; es ist beteiligt, wenn uns Sorgen und Stress „auf den Magen schlagen“ und vermutlich auch, wenn wir schlechte Laune bekommen, weil wir zum Beispiel hungrig sind. Dass es zwischen Psyche und Verdauungstrakt eine physiologische Verbindung gibt, daran besteht längst kein Zweifel mehr.  

Auf das Bauchgefühl hören.

Das Bauchgehirn besteht aus Millionen von Nerven, die in der Darmwand liegen. Für die Hauptaufgabe, die Verdauung, braucht es das Gehirn überhaupt nicht, wir können die weder bewusst regeln noch irgendwie beeinflussen. Die Nervenzellen steuern die Darmbewegungen und alles, was damit zusammenhängt. Aber es gibt schon eine enge Verbindung zwischen Bauchhirn und Kopf, denn sie sprechen „dieselbe Sprache“: die Hormone Dopamin oder Serotonin. Diese steuern Wohlbefinden und Immunsystem und sind so für die Stimmung maßgeblich mitverantwortlich.

Aus dem Bauch heraus.

Entscheidungen, die intuitiv getroffen werden, haben oft mit dieser Weisheit des Bauchgehirns zu tun und sind daher gar nicht so unbegründet, wie sie uns manchmal erscheinen. Auch wenn es manchmal zu einer Bauchlandung führen kann, aber vielleicht war es den Flug wert? 

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Ein Loch im Bauch haben.

Das kommt aus zwei verschiedenen Gründen vor: jemand hat uns ein Loch in den Bauch gefragt (Kinder sind ganz gut darin, aber wenn ich ehrlich bin: in meinem Job ist es oft der Fall) oder wir haben schon lange nichts mehr gegessen. Wenn wir ein Loch haben, sind wir nicht wie selbst – Du bist nicht du, wenn du hungrig bist! Wir wollen aber ganz sein, und daher ist es gut, sich gelegentlich den Bauch voll zu schlagen, auch wenn wir dann riskieren, einmal den Bauch einziehen zu müssen. Aber es ist ja nicht nur Essen, was wir brauchen, um uns wohl zu fühlen:

Bauchpinseln.

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Lassen Sie es sich gut gehen! Lassen Sie sich den Bauch pinseln oder tun Sie es selbst: verwöhnen Sie sich, lassen Sie zu, dass jemand es tut. Wie gut ist es doch, wenn jemand einmal vor einem auf dem Bauch liegt vor Bewunderung! Bewundern Sie sich selbst. Und gönnen Sie diesen Genuss auch jemand in Ihrem Bekanntenkreis: gehen Sie „bauchpinselnd“ herum und verteilen Sie Komplimente! Davon wird man nicht dick, diesen Bauch muss man nicht abtrainieren – den Bauch voll Leben und Freude!

Lustvoll: mit allen Sinnen genießen. Sommerreihe Teil 6: Herzensdinge.

17. Juli 2017

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Herzlichen Glückwunsch!

„Herz“ wird  Alltag gerne verwendet, um jemanden zu grüßen. Wir sprechen von Herzensgüte und von Menschen, die das Herz am rechten Fleck haben, wir setzen uns „mit Herzblut“ für eine Sache ein. Manchmal fliegen einem alle Herzen zu, und dann wieder rutscht einem das Herz in die Hose.  Wir haben etwas auf dem Herzen, können jemanden ins Herz schließen, mit ihm ein Herz und eine Seele sein oder es jemandem brechen.

Herzschlag.

Das Herz ist der Sitz des Lebens. Es ist ein kräftiger Muskel, der die Aufgabe hat, die Durchblutung des Körpers zu sichern. Das macht dieses relativ kleine, aber unermüdliche Organ im Laufe eines Menschenlebens zirka zweieinhalb Milliarden Mal und befördert dabei über 7000 Liter Blut pro Tag. Deshalb ist das Herz auch ein Symbol für Ausdauer und Durchhaltevermögen. Das erste, was wir von einem Kind im Mutterleib hören, ist sein Herzschlag, und jeden Rhythmus, der in etwa dem Herzschlag des Menschen entspricht, finden wir beruhigend, weil es uns an die sanften Geräusche damals erinnert. 

Herz und HirnHerzerwärmend.

Wenn etwas gut für das Herz ist, dann meinen wir damit etwas Angenehmes. Das Herz ist für die meisten Menschen der Mittelpunkt der Empfindungen, der Ort, wo die Gefühle beheimatet sind und wo die Seele wohnt. Dort trifft uns Amors Pfeil, aber auch Liebeskummer, und dort kann auch schon einmal etwas brechen. Aber es ist auch der Platz, wo es sich gut anfühlt, warm und ruhig, wenn wir das Gefühl haben, irgendwo angekommen und zuhause zu sein. Was tun Sie, damit sich Ihr Herz wohl fühlt?

Herzensangelegenheiten.

Ich hoffe, Sie sind (oder waren einmal) Herz über Kopf bei einem Menschen, den Sie am liebsten die ganze Zeit herzen würden. Verliebt über beide Ohren, herzverbunden. Dem Herzschlag des geliebten Menschen lauschen, gemeinsam in Herzensangelegenheiten unterwegs zu sein – das alles macht das Leben schön. Da kann man schon einmal das Herz verschenken (und dabei manchmal fast den Verstand verlieren). Die gute Nachricht ist: im Zweifelsfall gewinnt immer das Herz über den Kopf. Schon allein deswegen, weil das Herz – und damit die Gefühle – so viel älter sind als unser Verstand: schon die Dinosaurier konnten sich auf ihre Gefühle verlassen. Im Vergleich dazu ist die Großhirnrinde, wo unsere Vernunft sitzt, blutjung und wird vom „Dino-Gehirn“ gar nicht wirklich ernst genommen. 😀

 

smile-1491429_1280Herzhaft.

Lachen. Leben. Sich freuen. Sich entscheiden. Spaß haben. Gefühle zulassen. Auch mal weinen, verzweifeln. Dann wieder Hoffnung schöpfen. Weitergehen. Wieder in die Fülle kommen. Warmherzig sein. Jemanden herzlich umarmen. Großherzig sein, ein Herz für … (was auch immer) haben. Lebendig sein.

Egal, was Sie in der nächsten Woche machen – machen Sie es mit ganzem Herzen. Spüren Sie das Leben, fühlen Sie Ihr Herz, freuen Sie sich von Herzen. Lassen Sie sich vom Leben in Fülle und von der Lust mitten ins Herz treffen.

Lustvoll: mit allen Sinnen genießen. Sommerreihe Teil 5: Eine Nase voll.

10. Juli 2017

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Eine Nase voll nehmen.

Der  Geruchssinn prüft unsere Atemluft  auf Gefahren und warnt uns vor Rauch oder schädlichen Gasen. Am besten können wir riechen, wenn wir die Luft schnell durch die Nase einziehen, so kommt besonders viel Luft an die Sinneszellen in der Nasenhaut, die dann den Geruch ans Gehirn weiterleiten. Der Geruchssinn ist viel feiner als der Geschmackssinn: während wir nur 4 oder 5 Geschmäcker unterscheiden können, erkennen wir bis zu 4000 unterschiedliche Gerüche!

Die Nase voll haben.

Wenn wir allergisch sind, schwillt die Nase zu: wir haben die Nase voll. Dann können wir nicht mehr gut atmen, wir müssen niesen und die Nase putzen. Wenn wir jemanden  oder eine Situation „nicht riechen können“, passiert etwas Ähnliches: wir haben die Nase voll davon.

 

Sich eine goldene Nase verdienen.Wer-war-eigentlich-Tycho-Brahe_pdaArticleWide

Wenn Menschen einen „guten Riecher“ für Geschäfte haben, dann können sie damit ganz schön viel Geld verdienen. Wenn man allerdings dieses Geld dann nicht sinnvoll ausgibt, sondern sich überflüssige Dinge kauft, wie zB eine goldene Nase, dann handelt man unklug und wird das Geld vermutlich bald wieder  los sein. Aber dann kann man ja immer noch diese Nase wieder verkaufen.

Die Nase vorne haben.

Viele Menschen versuchen stets, andere zu übertrumpfen, besser zu sein als die anderen und haben echte Probleme, wenn sie auf Menschen treffen, die in bestimmten Bereichen besser sind als sie. Dazu kann ich nur sagen: in jedem einzelnen Gebiet unseres Lebens wird es Menschen geben, die in diesem Aspekt geschickter oder versierter sind. Und das ist auch gut so, denn niemand kann in allen Facetten des Lebens gleichzeitig WeltmeisterIn sein. Aber die Summe macht es aus: niemand ist genau so wie ich, niemand hat die gleichen Erlebnisse gehabt, die gleichen Gedanken gedacht, die gleichen Menschen getroffen, dieselbe Musik gehört. DAS macht uns einzigartig!

(Überall) die Nase hineinstecken.

Und dann gibt es Menschen, die sind (positiv) neugierig, die interessieren sich für viele Dinge, die wollen möglichst viel wissen, weil sie davon fasziniert sind, wie bunt die Welt ist: wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, Dinge zu sehen, auszudrücken, wie man so leben kann, was Menschen so denken, wie sie sich fühlen, was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält, … Die sich fragen,warum überhaupt irgendetwas existiert und nicht einfach gar nichts. Das sind Menschen, die immer jung bleiben, im Gegensatz zu denen, die auf alles schon eine Antwort haben und nichts anderes zu erleben bereit sind als das, was sie immer schon erlebt haben.

Immer der Nase nach –

das ist meine Einladung für diese Woche! Riechen Sie an möglichst vielen Dingen, auch an ungewöhnlichen (wie riecht eigentlich die Hausmauer, welchen Duft hat das Auto?). Entdecken Sie, wen oder was Sie gut riechen können und tun Sie das ein paar Tage bewusst. Stecken Sie Ihre Nase in alles, was Sie interessieren können und seien Sie neugierig: auf ungewohnte Musik (ja, wählen Sie einen Sender, den Sie sonst nicht hören und versuchen Sie, etwas Gutes daran zu finden), auf ungewohnte Gerüche (wie wäre es mit einem anderen Parfum oder Raumdeo?) oder darauf, wie Ihre PartnerIn / Ihr Kind / Ihr Haustier / Ihre Wohnung riecht. Experimentieren Sie mit Ihrem Lieblingsduft, riechen Sie an den Gewürzen in Ihrer Küche (was nicht mehr riecht, gehört sowieso entsorgt!) und leben Sie eine Woche – der Nase nach!

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